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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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am Himmel steht.“
    „Und danach? Ich meine, was ist am Tag?“
    „Wie gesagt, sie sind immun gegen Sonnenlicht. Am Tag leben sie wie gewöhnliche Menschen, sind aber in dieser Zeit auch genauso verletzlich, sogar sterblich. Sie fallen überhaupt nicht auf. Vampire sind sie nur bei Nacht.“
    „Das ist ja wahnsinnig spannend. Ich freu mich schon darauf, ihn näher kennenzulernen und ihm New York zu zeigen.“
    Bei ihr wusste ich Slade in guten Händen, das beruhigte mich. Eine Sache weniger, um die ich mir Sorgen machen musste.
    „Und sonst? Wie läuft es bei dir?“
    Ich winkte ab, wollte Pettra eigentlich nicht mit meinen Sorgen belasten, aber als sie mich eindringlich musterte, erzählte ich ihr doch von den mysteriösen Morden und unserer Zusammenarbeit mit dem MI5, die letztlich dazu geführt hatte, dass Slade umziehen musste.
    „Das klingt ganz schön heftig. Hast du denn schon eine heiße Spur?“
    „Das Problem ist, dass wir mit 99%iger Sicherheit einen nichtmenschlichen Täter jagen, der Security Service das aber natürlich nicht wahrhaben will.“
    Pettra schnaubte. Was war auch von solch einer Institution zu erwarten?
    „Ich arbeite mit einem ihrer Leute zusammen, dem leitenden Agenten. Eigentlich gar kein so übler Kerl, aber genauso schrecklich verbohrt, wie der Rest der Bande. Er soll den Fall klären, aber in unserem Sinne. Die wahre Aufklärung obliegt also uns, wir müssen es ihm dann hinterher nur geschickt verkaufen. Und dabei gilt es aufzupassen, dass er keine unangenehmen Erfahrungen mit unserem wirklichen Gegner macht. Oder einem anderen ‚Freund’ aus der Gegenwelt.“
    „Hm“, machte Pettra nachdenklich. „Ich kann mir vorstellen, dass die größte Gefahr wohl direkt in deiner Nähe lauert.“ Ich verstand nicht ganz, was sie meinte. „Dein Süßer ist sehr besitzergreifend, was dich angeht. Eine enge Zusammenarbeit mit einem anderen Mann findet er bestimmt nicht toll.“
    Ich wischte ihren Einwand beiseite. „Armand ist stets auf dem Laufenden und meist auch im Hintergrund dabei. Falls es mal brenzlig wird. Ich denke, er kommt gut damit klar.“
    „Wenn du dich da mal nicht täuschst.“
    Ich tendierte dazu, Pettras Schwarzmalerei in den Wind zu schlagen. Armand zeigte keine Anzeichen, dass ihn meine Zusammenarbeit mit Warren störte. Es war eben notwendig. So etwas würde immer wieder mal vorkommen. Viel wichtiger war, dass mit Slade alles klarging und wie erwartet, gab es keine Probleme zwischen ihm und Pettra. Im Gegenteil, sie waren sich auf Anhieb sympathisch, es dauerte keine halbe Stunde und ich fühlte mich überflüssig, sodass ich sie allein ließ. Pettra sah in Slade einen Freund, mit dem sie offen über ihre Existenz reden konnte. Keine Maskerade. Und auch Slade hatte seiner Reise nach New York entgegengefiebert und war von der Daywalkerin bezaubert. Beste Voraussetzungen für ein harmonisches Miteinander.
    Wer klopft des Nachts an meine Tür?
     
    Warren schenkte sich eine weitere Tasse Kaffee ein und gähnte. Papierkram war ermüdend. Aber noch mal wollte er sich so einen Fehler wie bei Slade Viskott nicht erlauben. Okay, das Ganze hatte einen erfreulichen Nebeneffekt, schließlich war dieser Kerl tatsächlich ein gesuchter Verbrecher. Für ihren Fall brachte das jedoch gar nichts.
    Er hatte sich Kopien der Todesfälle, die das Office dem Serienkiller zuordnete, per Email schicken lassen und studierte sie jetzt ganz genau. Diese Kleine vom Orden hatte ihn ganz schön vorgeführt. Warren grinste. Sie was süß, gefiel ihm. Vor allem hatte sie Köpfchen. Nur dieser ganze Hokuspokus drum herum störte ihn. Aber für romantische Gefühle hatte er sowieso keine Zeit.
    Er warf einen Blick auf das Foto seines Vaters an der Wand. Sein alter Herr hatte ihm immer wieder eingebläut, nur auf die Tatsachen zu achten. Für mystisches Zeug war da kein Platz. Darüber hinaus galt Disziplin als oberstes Gebot im Hause Forthys, was mit äußerst harter Hand sowohl ihm als auch seiner Mutter gegenüber durchgesetzt worden war. Er verspürte keine Liebe für diesen Menschen, nur Respekt, aber auch der schmeckte schal. Warum seine Mutter Richard Forthys so angebetet hatte, würde er nie verstehen können. In seinen Augen hatte er das nicht verdient, denn seine Liebe hatte nur der Arbeit gehört, nicht der Familie. Die musste funktionieren wie sein verdammtes Office.
    Mit einem bitteren Lachen dachte Warren daran zurück, wie sein Dad gestorben war. Immer im Dienst seiner Majestät.

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