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Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 4 - Unschuldsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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besser fühlst.“
    Sie sprang herunter und lief mir in die Küche nach. So schnell entkam ich ihr nicht – meinem vierbeinigen Gewissen. Ich warf ihr einen missmutigen Blick zu und goss Milch in eine Schale, die ich vor ihr auf den Boden stellte.
    „Bin ich eine Katze? Oder willst du mich bestechen?“
    „Ich dachte, wenn du Milch schlabberst, hältst du den Mund.“
    Gierig machte sich mein Totem über die Köstlichkeit her und ich konnte nur den Kopf schütteln. So was glaubte mir kein Mensch, nicht mal die vom Orden. Ein Krafttier mit Leidenschaft für Sahne. Ich war hier in Miami zufällig hinter ihre kleine Schwäche gekommen, nachdem sich Mrs. Fenton aus der Wohnung unter uns wunderte, dass die Schale ihrer Katzen immer so schnell leer wurde. Nun wusste ich auch, wer in Gorlem Manor so gierig die Sahnetöpfe ausgeschleckt hatte, dass es unsere Köchin Vicky fast wahnsinnig machte.
    Genüsslich leckte sich Osira die Schnauze sauber und grinste mich wölfisch an. Ihre Frage hatte sie dennoch nicht vergessen.
    „Ich weiß es nicht, Osira“, gestand ich. „Einerseits sage ich mir, dass ich frei bin und tun und lassen kann, was ich will. Das tun Vampire ja sowieso. Armand und meine Monogamie war an sich schon eher ungewöhnlich. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es falsch ist, so zu denken.“
    „Frag dich doch mal, warum du so denkst“, warf meine Wölfin ein und schleckte weiter ihre Leckerei.
    „Ich krieg das einfach nicht in meinen Kopf, dass er mich so mir nichts dir nichts verlässt. Das sieht ihm nicht ähnlich, selbst wenn etwas vorgefallen wäre, was ja nicht so ist. Der Armand, mit dem ich mich verlobt habe, würde es mir wenigstens ins Gesicht sagen, wenn er mich verlassen will. Dieser Brief ist feige, das passt nicht zu ihm. Und auch, dass er spurlos verschwindet, so was geht doch nicht. Henry hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, sogar eine Detektei angeheuert, nichts. Wie kann ein Mensch oder Vampir einfach vom Erdboden verschluckt werden?“
    Ich hatte mich in meine Verzweiflung hineingesteigert, war dabei in der Küche hin und her gewandert und blickte erst jetzt wieder zu Osira, die sehr konzentriert in ihre leere Milchschüssel starrte, als hätte sie mir gar nicht zugehört. „Möchtest du einen Nachschlag?“, fragte ich etwas ungehalten.
    „Was?“ Ruckartig hob sie ihren Kopf und starrte mich an. „Nein.“ Sie schüttelte sich ausgiebig. „Ich muss auf meine Linie achten. Ich habe nur ebenfalls überlegt, warum du dich nicht so frei fühlst, wie du bist.“
    Ich prustete los und mein Ärger auf sie verflog augenblicklich. Ihre Linie! Aber die Sache mit Armand blieb rätselhaft, nur fanden wir leider beide keine Erklärung, wie auch immer wir das Ding drehten.
    „Hoffst du immer noch, dass er wiederkommt?“
    Ich stützte mich mit den Ellbogen auf dem Küchentresen ab und legte das Kinn auf meine Handflächen. „Er wird nicht wiederkommen. Das hat er ja geschrieben.“
    Seinen Brief trug ich ständig bei mir. Und ich ertappte mich dabei, meine Antennen nach ihm auszustrecken. Doch eine Antwort blieb aus. Auch Lemain hatte noch keinen Erfolg gehabt.
    „Das habe ich nicht gefragt“, sagte Osira geduldig und leckte sich einen Milchtropfen von der Pfote.
    „Natürlich hoffe ich, aber ich verliere allmählich einfach den Glauben.“
    Das Telefon klingelte und ich fuhr zusammen.
    „Nervöse Zuckungen“, stichelte Osira.
    Mein erster Gedanke war Armand, doch natürlich gab es unzählige andere Möglichkeiten, die wesentlich wahrscheinlicher waren. Franklin, Lucien, Steven …
    „Guten Abend, Miss Ravenwood. Maxwell mein Name. Wie schön, dass Sie sich in Bereitschaft halten.“
    Der geheimnisvolle Sir Maxwell. Noch kein Gesicht, aber schon mal eine Stimme. „Guten Abend, Sir Maxwell. Ich freue mich, Sie persönlich zu sprechen.“
    Ein leises Lachen war die Antwort. „Tun Sie das? In der Tat?“
    Verunsichert umklammerte ich den Telefonhörer. Etwas in seinem Tonfall machte mir Angst und ich spürte, wie der Dämon in mir erwachte, knurrte und die Zähne fletschte. Er hatte seine ganz eigene Meinung von Sir Maxwell. Ich räusperte mich.
    „Sie rufen wegen des Schlüssels an.“
    „Sie haben ihn bereits. Das weiß ich. Ich weiß eine Menge, Miss Ravenwood. Verwahren Sie unser Juwel gut. Ich melde mich bei Ihnen, sobald ich es brauche. Also erwarten Sie meinen Anruf, Teuerste.“
    Es klackte in der Leitung. Meine Göttin, der Typ war unheimlich. Wie mochte er erst sein,

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