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Ruhe Sanft

Ruhe Sanft

Titel: Ruhe Sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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sackte. Ihr Verstand sagte ihr nein — sie mußte träumen — , aber ihre Augen bestätigten es.
    Die Gestalt, die neben dem Sessel stand, war Teddy Lanzman.

Eine zuknallende Tür irgendwo in der Ferne weckte sie. Es beruhigte sie. Sie hatte natürlich wieder einmal geträumt. Teddy war nicht am Leben. Was für ein grausamer Scherz. Sie drehte sich auf die andere Seite und preßte ihr Gesicht in das Kissen. Der Samt des Kissenbezugs streichelte ihre Wange. Halt. Was für ein Samtkissen?
    Sie schlug die Augen auf. Oh, Gott. Teddy blickte auf sie hinab. Sie lag auf Diantha Andersons Samtsofa. Und Diantha Anderson selbst, immer noch in dem braunen pelzgefütterten Regenmantel, tauchte hinter ihm auf.
    Wetzon setzte sich auf, und das Zimmer drehte und neigte sich wie ein Karussell, das sich selbständig gemacht hat, so daß sie Teddy und Diantha wie in einem Zerrspiegel sah.
    »Du Idiot«, hörte sie Diantha sagen. »Was hast du gemacht? Bist du hinter der Tür vorgesprungen und hast buh gebrüllt?«
    »Scheiße, ich habe die Hölle hinter mir, und du brüllst mich an? Warum, verdammt noch mal, hast du ihr nichts gesagt?«
    »Dazu war keine Zeit, und wo wir herkommen, war auch kaum der richtige Ort.« Diantha lächelte Wetzon an. Sie hatte kleine gespannte Linien um Mund und Augen. »Wie geht es Ihnen?«
    »Es geht so. Ich kann’s nicht glauben.« Wetzon starrte Teddys vertrautes Gesicht an. Kurze Bartstoppeln zierten seine Wangen und das Kinn. Sie streckte eine Hand aus und berührte ihn. Er war warm und wunderbar lebendig.
    Diantha stieß Teddy mit ihrem Knie an. »Was meinst du wohl, was die letzten zwei Tage für mich bedeutet haben, du undankbarer Schuft?« Ihre Augen funkelten, und sie drohte ihm mit der Faust. Sie war schön. Ihr kurzer Afro war eine Spur dunkler als ihre Haut.
    Teddy lächelte und legte einen Arm um Diantha. »Komm schon, wen willst du auf den Arm nehmen? Du bist doch mein Mädchen, oder? Das gehört zum Haus.«
    »Ich bin ich selbst«, sagte sie zärtlich. Sie standen jeder für sich da, während Wetzon sie anschaute, und doch zusammen. Sie gaben ein tolles Paar ab, zwei großgewachsene, schöne Menschen.
    »Hättet ihr zwei etwas dagegen, mich aufzuklären, was hier vor sich geht?« fragte Wetzon.
    »Ich gehe Kaffee kochen.« Diantha zog den Mantel aus und hob Wetzons Waschbärpelz auf, der auf dem Boden lag, wo Teddy ihn liegen gelassen hatte, als sie ohnmächtig geworden war. Sie hängte beide in einen Schrank, der ungefähr in der Mitte des durch das ganze Stockwerk gehenden Raumes stand.
    Der Teil der Wohnung, in dem Wetzon sich befand, hatte eine lange Fensterreihe, die auf die Straße ging. Hinter dem Schrank waren Schiebetüren, die Diantha öffnete. Sie führten in ein konventionelles Eßzimmer. Seine lange gegenüberliegende Fensterwand bildete die Rückseite des Hauses. Möglicherweise hatte man von dort einen Blick auf Gärten und Höfe. Diantha verschwand nach rechts, wo die Küche sein mußte.
    Wetzon richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Teddy. »Immerhin siehst du etwas besser aus als beim letzten Mal, als ich dich sah.«
    Er setzte sich neben sie. »Ich bin nicht tot. Ich war nie tot. Ich weiß nicht, wer der arme Teufel war, der tot ist. Als ich in mein Büro zurückging, hörte ich, wie jemand mit Schubladen klapperte und meine Akten durchwühlte. Ich schlich in das nächste Büro, das eine Verbindungstür zu meinem hat. Ich stellte mir vor, ich würde den Kerl schnappen, wenn er herauskäme. Plötzlich spielte das Licht verrückt, und ich hörte jemanden durch die Tür zum Treppenhaus kommen.« Teddys Kinn verkrampfte sich, und sie sah, daß seine Augen rot umrändert waren, die Lider schwer vor Erschöpfung oder Sorge, das Gesicht müde, abgespannt. »Dieser zweite hatte eine Taschenlampe. Ich konnte den Lichtstrahl auf dem Boden hüpfen sehen. Ich konnte nicht sehen, wer es war, und ich versuchte, mir zusammenzureimen, was das zu bedeuten hatte, als das Licht wieder anging und der Kerl in mein Büro verschwand. Ich hörte jemanden schreien, dann plopp, plopp, und das Licht ging endgültig aus. Das ist alles.«
    »Du meine Güte, Teddy, dann warst du mit mir auf dem Flur und...«
    »Und mit dem Mörder, Wetzi. Deshalb konnte ich dich nicht wissen lassen, daß ich unverletzt war. Ich weiß, wie ein Schalldämpfer klingt... Ich lief unmittelbar nach ihm die Treppe hinunter.«
    »Du mußt ihn gesehen haben. Versteckst du dich deshalb? Oh, Gott, Teddy, alle halten dich

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