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Ruhe Sanft

Ruhe Sanft

Titel: Ruhe Sanft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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wegnehmen, nur einige...«
    »Nur die größten.«
    »Ach, Wetzon...«
    »Und wie sieht es bei der Gewinnbeteiligung aus? Können Sie die achtundzwanzig Prozent behalten?«
    »Sie haben gesagt, anstatt mich auf elf Prozent zu drücken, würden sie mir achtzehn geben.«
    »Und das wollen Sie akzeptieren?« Miststück, dachte sie.
    »Sie sind so anständig zu mir gewesen, Wetzon.«
    »Die hauen Sie übers Ohr, Kevin. Was hat Ihnen Flanagan angeboten?«
    »Na ja, eine Viertelmillion voraus und anderes mehr.«
    »Haben Sie das Ihren Geschäftsführer wissen lassen?«
    »Aber ja, ich bin absolut ehrlich gewesen. Ich würde ihnen das nie verschweigen. Das ist nicht meine Art. Sie kennen mich doch, Wetzon.«
    »Was haben sie dazu gesagt?«
    »Sie meinten, ich soll es nicht annehmen. Ich würde mir meine Karriere hier verbauen. Wetzon, ehrlich, er ist wie ein Vater zu...«
    »Kevin, ich möchte Sie nur eines fragen, und dann lassen wir es gut sein. Wenn Sie einen Sohn hätten, dem eine Viertelmillion Dollar geboten würde, um in eine andere größere Firma zu wechseln, wo er seinen gewohnten Geschäften ohne Einmischung seitens der Firma und mit einer höheren Gewinnbeteiligung nachgehen könnte, würden Sie ihm raten, nicht zuzugreifen?«
    De Haven stöhnte auf. »Setzen Sie mir nicht so zu, Wetzon.«
    »Ich bitte Sie nur zu bedenken, welche Wahl Sie haben, was die Ihnen bieten und was Joe bietet. Joe sagt mir, daß Sie heute um zwölf noch einmal zu ihm kommen.«
    »Ich weiß nicht, Wetzon. Ich weiß wirklich nicht.«
    »Kevin, ich hole Sie mit dem Taxi ab und bringe Sie zu Joe, dann warte ich auf Sie und bringe Sie wieder in Ihr Büro. Wie klingt das?«
    »Ach, Wetzon...«
    »Ich bin Viertel vor zwölf unten vor Ihrem Gebäude. Denken Sie nicht darüber nach, tun Sie’s einfach. Es wird sich alles regeln, das verspreche ich Ihnen. Ich rufe Sie an, wenn ich hier weggehe.« Sie legte auf und verspürte ein prickelndes Triumphgefühl, als habe sie ein Rennen gewonnen. Sie hatte, zumindest vorübergehend, einen guten Verkäufer im Verkauf noch ausgestochen. Eine Welle der Euphorie überschwemmte sie wie plötzlicher Wahnsinn, und sie drehte sich nach Smith um, die einen lauten Juchzer ausstieß.
    »Herrlich.« Smith klatschte in die Hände. »Mann, was für ein Honorar das gibt.«
    »Zählen wir es nicht, bevor wir es haben.«
    Dann sagten sie beide ihre Litanei auf: »Es ist nicht vorbei, bis es vorbei ist. Und auch wenn es vorbei ist, ist es nicht vorbei.«
    »Das gefällt mir gut an dir«, sagte Wetzon. Sie hatte den gleichen Anzug in Schwarz. Sie hatten ihn vergangenen Herbst bei Loehmann ‘s gekauft.
    »Du hast deinen noch kein einziges Mal getragen. Gefällt er dir nicht?«
    »Er reicht mir bis auf den Boden. Karan schneidert für Leute wie dich... und sie. Ich müßte ihn ungefähr zehn oder fünfzehn Zentimeter kürzen, und ich hatte noch keine Zeit, ihn zu Sebastian zu bringen.«
    »Du hast auch etwas anderes an mir heute nicht bemerkt«, klagte Smith, die Hände auf den Hüften.
    Sie hatte bemerkt, daß Smith in bester Stimmung war, aber wie sollte man es ausdrücken? »Ich weiß nicht.« Sie betrachtete Smith mit zusammengekniffenen Augen. »Du hast heute irgendwas an dir...«
    Smith hielt Wetzon ihre linke Hand unter die Nase. Sie trug einen gewaltigen Diamanten am Finger. »Leon und ich sind verlobt!«
    Wetzon nahm Smith’ lange, schmale Hand. Der Ring bestand aus Diamanten im Baguetteschliff und im Kreis angeordneten Smaragden, die zu einer erhöhten Spitze mit einem großen Diamanten in der Mitte zusammenliefen. Sie spürte eine leichte Übelkeit. Der Ring sah haargenau wie der aus, den Arleen bei dem Essen getragen hatte. Gott, was für ein Arschloch war Leon. Sie versteckte ihre Gefühle hinter Begeisterung. »Was für ein prächtiger Ring! Ich gratuliere! Ich freue mich so für dich.« Wetzon legte einen Arm um Smith, die sich lieb und mädchenhaft zu ihr umdrehte.
    »Er ist schön, und das alles ist wirklich wunderbar.«
    »Und du verdienst das Allerbeste.«
    Das Telefon, das lange stumm gewesen war, läutete. Beide schauten auf ihre Apparate. Zwei Anrufe gleichzeitig.
    »Bestimmt. Hast du gesehen, wie er gearbeitet ist? Er ist antik. Leons Familie hat ihn seit...«
    B. B. machte die Tür auf. »Leon für dich, Smith.«
    »Laß mich kurz mit ihm sprechen«, sagte Wetzon. »Ich möchte ihm gratulieren.« Sie griff nach dem Telefon.
    »Nein!« führ Smith auf, dann sagte sie freundlicher: »Noch nicht. Ich

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