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Ruheloses Herz

Ruheloses Herz

Titel: Ruheloses Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sein Verlangen unter Kontrolle halten könnte. Doch ein einziger Blick auf sie hatte alle seine guten Vorsätze zunichte gemacht.
    Es war genauso wie damals, als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Wie ein Blitz hatte es ihn getroffen und hatte sein Blut in Wallung gebracht.
    »Keeley.« Er bedeckte ihren Hals mit Küssen, barg sein Gesicht in ihrem Haar, dann erkundete er ihren Mund. »Ich kann es kaum noch ertragen, so sehr sehne ich mich nach dir. Ich habe das Gefühl, innerlich zu verbrennen. Lass uns nach draußen gehen, in den Anhänger.«
    »Ja.« Im Augenblick wäre sie ihm überallhin gefolgt, ohne auch nur einen Sekundenbruchteil darüber nachzudenken. »Schnell, schnell.«
    Sie packte seine Hand und versuchte atemlos die Tür der Box aufzustoßen. Dabei stolperte sie, und wenn er sie nicht festgehalten hätte, wäre sie wahrscheinlich hingefallen. »Bring mir bei, wie man sich in einem verdammten Stall auf hohen Absätzen bewegt«, sagte sie ungehalten. »Meine Beine zittern wie verrückt.«
    Mit einem nervösen Lachen drehte sie sich zu ihm um. Ihre Beine hörten auf zu zittern. Zumindest spürte sie es jetzt nicht mehr. Das Einzige, was sie spürte, war das heftige Pochen ihres Herzens.
    Er schaute sie mit vor Leidenschaft glitzernden Augen an, berührte ihre Wange und flüsterte: »Gott, wie schön du bist.«
    Sie hätte es früher nie für möglich gehalten, dass ihr solche Worte je etwas bedeuten könnten. Meist wurden sie so schnell und achtlos dahingesagt. Aber ihm schienen sie nicht leicht über die Lippen zu kommen. Und in seinem Tonfall schwang kein Hauch von Gleichgültigkeit mit. Bevor sie etwas erwidern konnte, hörten sie schnelle Schritte, und gleich darauf stand Mo vor der Box.
    »Keeley, du musst sofort mitkommen!«, sagte sie atemlos, ohne die Intimität der Situation, in die sie hineingeplatzt war, wahrzunehmen, und packte Keeleys Hand. »Ich brauche Verstärkung. Dieser verdammte Schuft.«
    »Wer? Was ist passiert?«
    »Wenn er glaubt, dass er damit durchkommt, wird er seine Meinung gleich ändern.« Mo zerrte Keeley hinter sich her durch den Stall, dann bog sie rechts ab und steuerte auf eine der Boxen zu.
    Keeley konnte bereits die lauten Stimmen hören. Dann sah sie den Mann. Sie kannte ihn. Peter Tarmack mit den fettigen Haaren und dem kleinen Buchmacherstand hatte sich angewöhnt, bei bestimmten Rennen Pferde günstig zu erstehen, um sie dann, ohne Rücksicht auf Verluste, so lange laufen zu lassen, bis sie elend zugrunde gingen.
    Und den Jockey kannte sie auch. Er hatte seine beste Zeit hinter sich und war genauso wie Tarmack bekannt dafür, gelegentlich zu tief in die Flasche zu schauen. Trotzdem sprang er ab und zu bei Rennen ein, wenn ein anderer Jockey krank oder verhindert war.
    »Ich sage es Ihnen, Tarmack. Den reite ich nicht. Und jemand anders werden Sie auch nicht dazu bringen. Er kann nicht antreten, er ist nicht in Form.«
    »Erzählen Sie mir nichts von Form. Sie werden ihn reiten und verdammt noch mal dafür sorgen, dass er auf einen guten Platz kommt. Sie sind bezahlt worden.«
    »Nicht dafür, dass ich ein krankes Pferd reite. Sie kriegen Ihr Geld zurück.«
    »Das Sie bereits in Schnaps umgesetzt haben.«
    Weil sie merkte, dass Mo zitternd tief Luft holte, um etwas zu sagen, drückte Keeley ihre Hand. »Gibt es ein Problem, Larry?«
    »Miss Keeley.« Der Jockey riss sich seine Mütze vom Kopf und wandte ihr aufgeregt sein zerknittertes Gesicht zu. »Ich versuche, Mr. Tarmack begreiflich zu machen, dass sein Pferd heute nicht antreten kann. Es ist einfach nicht fit genug dafür.«
    »Was ich mache, geht Sie nichts an. Und dass sich jetzt auch noch eins von Grants Blagen in meine Angelegenheiten einmischt, hat mir gerade noch gefehlt.«
    Bevor Keeley etwas erwidern konnte, ergriff Brian die Initiative. Sie blinzelte überrascht, als sie sah, wie er Tarmack hart am Kragen packte und auf die Zehenspitzen zog. »So spricht man nicht mit einer Dame.« Seine Stimme war ruhig, aber seine Augen blitzten gefährlich. »Sie werden sich entschuldigen, solange Sie noch Zähne haben, um Worte zu formen.«
    »Brian, lass gut sein, ich komme schon klar mit ihm.«
    »Tu, was du willst.« Er hielt Tarmack immer noch am Kragen fest und schaute ihm in die hervorquellenden Augen. »Aber vorher wird er sich bei Gott mit seinem nächsten Atemzug bei dir entschuldigen.«
    »Ich denke ja gar nicht daran«, keuchte Tarmack und schnappte nach Luft, sobald Brian seinen Griff ein bisschen

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