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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Anschließend öffnete sie eine Tür, die auf den Hof führte.
    »Hu-hu, Esme!«
    Oma Wetterwachs stieß Himmelwärts beiseite und trat vor.
    »Ist mit dem Baby alles in Ordnung?« fragte sie.
    »Magrat und Es… und die junge Esme haben sich in der Krypta einge-
    schlossen«, sagte Nanny. »Die Tür dort ist ausgesprochen widerstandsfä-
    hig.«
    »Und Fetfen bewacht fie«, fügte Igor hinzu. »Er ift ein aufgezeichneter
    Wachhund.«
    Oma hob die Brauen und musterte Igor von Kopf bis Fuß.
    »Ich glaube, ich hatte bisher noch keine Gelegenheit, diesen… diese
    Herren kennenzulernen«, sagte sie.
    »Oh, das ist Igor«, stellte Nanny vor. »Ein sehr vielseitiger Mann.«
    »Das sehe ich«, sagte Oma.
    Nanny sah zu Hilbert Himmelwärts. »Warum hast du ihn mitge-
    bracht?« fragte sie.
    »Ich konnte ihn einfach nicht loswerden«, antwortete Oma.
    »Auch ich versuche es immer damit, mich hinterm Sofa zu verstecken«,
    meinte Nanny. Himmelwärts wandte den Blick ab. Irgendwo im Bereich
    der Zinnen erklang ein Schrei. Der Phönix hatte einen weiteren Vampir
    entdeckt.
    »Es scheint praktisch alles vorbei zu sein«, meinte Nanny. »Jetzt muß
    nur noch der Staub zusammengefegt werden. Besonders schlau sind die
    Burschen nicht…«
    »Der Graf ist noch immer hier«, sagte Oma schlicht.
    »Oh, ich schlage vor, wir stecken hier einfach al es in Brand und keh-
    ren dann heim«, ließ sich Nanny vernehmen. »So schnel wird er sich
    nicht noch einmal in Lancre blicken lassen…«
    »Eine wütende Menge nähert fich«, sagte Igor.
    »Ich höre nichts«, entgegnete Nanny.
    »Ich habe fehr gute Ohren«, betonte Igor.
    »Oh, nun, einige von uns konnten sie sich nicht aussuchen«, sagte
    Nanny.
    Das Geräusch von Schritten erklang auf der Brücke, und plötzlich
    strömten Menschen über die Trümmer heran.
    »Ist das nicht Agnes?« fragte Nanny. Normalerweise hätte man sie auf
    den ersten Blick erkennen können, aber diese Agnes bewegte sich anders.
    Ihre Füße stampften so, als wären die Stiefel zornig auf den Boden, und
    ihre Arme schwangen auf sonderbare Weise…
    »Ich kann dies nicht zulassen!« rief Agnes und stapfte zu Oma. »Ich bin
    überhaupt nicht mehr fähig, richtig zu denken. Du steckst dahinter, nicht
    wahr?«
    Oma hob die Hand und berührte die Bißmale an Agnes’ Hals.
    »Oh, ich verstehe«, sagte sie. »Einer von ihnen hat dich gebissen.«
    »Ja! Und irgendwie hast du zu mir gesprochen!«
    »Ich bin’s nicht gewesen«, erwiderte Oma. »Ich schätze, etwas in dei-
    nem Blut hat geredet. Wer sind al diese Leute? Warum versucht der
    Mann, die Mauer in Brand zu setzen? Hat ihm niemand gesagt, daß Stei-
    ne nicht brennen?«
    »Oh, das ist Claude. Er kann recht beharrlich sein. Gib mir Bescheid,
    wenn du ihn mit einem Pflock siehst. Nun, die Leute kommen aus
    Eskrau, einem Ort, der nicht sehr weit von hier entfernt ist… Die
    Elstyrs behandelten sie wie… nun, wie Haustiere. Wie Vieh! Und so sol te es auch den Bewohnern von Lancre ergehen!«
    »Wir kehren erst heim, wenn wir den Grafen erledigt haben«, sagte
    Oma. »Andernfal s schleicht er irgendwann zurück…«
    »Äh… entschuldige bitte«, meldete sich Himmelwärts zu Wort. Er
    schien über etwas nachgedacht zu haben. »Hat eben jemand erwähnt, die
    Königin sei in der Krypta eingeschlossen?«
    »Dort droht ihr nicht die geringste Gefahr«, sagte Nanny. »Die Tür ist
    besonders dick und von innen verriegelt.«
    »Welchen Schutz bieten Häuser vor Vampiren?« fragte Himmelwärts.
    Oma drehte abrupt den Kopf. »Wie meinst du das?«
    Der Priester wich einen Schritt zurück.
    »Oh, ich weiß, was er meint«, sagte Nanny. »Alles klar, wir sind ja nicht
    blöd. Magrat öffnet erst, wenn kein Zweifel daran besteht, daß wir es
    sind…«
    »Ich meine, wie sol die Tür Vampire aufhalten?«
    »Wie sie sie aufhalten soll? Es ist eine Tür.«
    »Aber… sind Vampire nicht in der Lage, sich in Nebel zu verwan-
    deln?« fragte Himmelwärts und briet in der konzentrierten Strahlung
    mehrerer Blicke. »Ich bin immer davon ausgegangen, daß sie das kön-
    nen. Ich dachte, das wüßte jeder, der sich mit Vampiren auskennt…«
    Oma wandte sich an Igor. »Weißt du etwas darüber?«
    Igors Mund öffnete und schloß sich mehrmals.
    »Der alte Graf hat nie fo etwaf erwähnt«, antwortete er schließlich.
    »Ja«, sagte Nanny. »Aber er zog es vor, fair zu sein.«
    Ein schnell schriller werdendes Heulen kam aus den Tiefen des Schlos-
    ses und fand ein jähes Ende.
    »Daf

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