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Rum Diary: Roman zum Film (German Edition)

Rum Diary: Roman zum Film (German Edition)

Titel: Rum Diary: Roman zum Film (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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zu sein, und nachdem ich ihm kurz zugehört hatte, hatte ich den Eindruck, daß er kurz
davor war, so was wie einen Schlaganfall zu kriegen und sich aufzulösen.
    Zuerst sagte er uns, wie schrecklich es war, daß »dieser gottverdammte verrückte Yeamon« uns in Schwierigkeiten gebracht hatte. »Und dann auch noch Moberg«, sagte er mit einem Stöhnen. »Moberg, dieser irre nichtsnutzige Trunkenbold, der mich bestohlen hat.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Diese widerliche versoffene Kakerlake von einem Mann, der hier verschwindet und mir dann zweitausenddreihundert Miese reinwürgt!« Er starrte uns an. »Begreift ihr Jungs, wie sich das auf meinen Kontostand auswirkt? Habt ihr auch nur eine Ahnung, was es kostet, dieses Blatt am Laufen zu halten?« Er fiel zurück in seinen Stuhl. »Großer Gott, ich riskiere hier die Ersparnisse eines ganzen Lebens, weil ich an den Journalismus glaube – und diese abscheuliche eitrige Kakerlake geht raus und macht auf einen Schlag alles kaputt.«
    »Und dann Yeamon!« brüllte er. »Ich habe es vom ersten Moment an gewußt! Ich sagte mir, mein Gott, diesen Typen mußt du schnell wieder los werden – der macht nur Ärger.« Er hob warnend den Finger. »Ich möchte, daß ihr euch von ihm fernhaltet, verstanden? Was zum Teufel macht der hier überhaupt noch? Warum geht er nicht dahin zurück, wo er hergekommen ist? Wovon lebt er eigentlich?«
    Wir zuckten beide die Schultern. »Ich glaube, er hat einen Trust-Fonds«, sagte ich. »Er hat davon gesprochen, daß er Geld investieren will.«
    »Großer Gott!« entfuhr es Lotterman. »Genau das, was wir hier wirklich nicht brauchen können!« Er schüttelte den Kopf. »Und er war noch dreist genug zu behaupten, daß er pleite ist – pumpte sich hundert Dollar und warf es für ein Motorrad raus – fällt euch da noch was ein?«
    Weder mir noch Sala fiel da noch was ein.
    »Und jetzt sitzt er mir im Nacken wie ein Bluthund. Wegen Geld!« fuhr Lotterman fort. »Aber das werden wir erst noch sehen.« Er sackte wieder in seinen Stuhl zurück. »Es ist einfach zu schrecklich, um wahr zu sein«, sagte er. »Ich habe eben mal tausend Dollar bezahlt, um ihn aus dem Knast zu holen – einen gefährlichen Irren, der gedroht hat, mir den Hals umzudrehen. Und Moberg«, murmelte er. »Wo kommt der her?« Er schüttelte den Kopf und winkte uns aus seinem Büro. »Macht schon«, drängelte er. »Und sagt Moberg, daß ich ihn einsperren lasse.«
    Als wir gehen wollten, fiel ihm noch etwas anderes ein. »Wartet mal«, rief er. »Ich will nicht, Jungs, daß ihr denkt, ich hätte euch nicht aus dem Knast geholt. Natürlich hätte ich das – das wißt ihr doch, oder?«
    Wir versicherten, daß wir es wußten, und ließen ihn grummelnd an seinem Tisch zurück. Ich ging wieder ins Archiv, setzte mich und dachte nach. Ich würde bald einen Wagen haben, ganz egal, was ich dafür tun müßte. Ich hatte ein VW-Cabrio für fünfhundert gesehen, offenbar in ziemlich gutem Zustand. Angesichts der astronomischen Preise für Autos in San Juan wäre das ein richtig guter Kauf, wenn ich ihn für vierhundert kriegen könnte.
    Ich rief Sanderson an. »Sag mal«, begann ich beiläufig, »was springt für mich bei dem Deal mit Zimburger mindestens raus?«
    »Warum?« fragte er.
    »Ich möchte einen Vorschuß. Ich brauche ein Auto.«
    Er lachte. »Du braucht kein Auto – du willst ein Auto. An wieviel hast du gedacht?«
    »So tausend«, sagte ich. »Ich bin nicht gierig.«
    »Du tickst wohl nicht ganz richtig«, erwiderte er. »Das höchste der Gefühle sind zweihundertfünfzig.«
    »Okay«, sagte ich. »Ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber vielleicht hilft’s ja. Wann kann ich’s haben?«
    »Morgen früh«, sagte er. »Zimburger kommt vorbei, und da sollten wir gleich Nägel mit Köpfen machen. Ich möchte das nicht zu Hause besprechen.« Er machte eine Pause. »Kannst du gegen zehn da sein?«
    »Okay«, sagte ich. »Bis dann.«
    Als ich den Hörer auflegte, wurde mir klar, daß ich wirklich dabei war, den Sprung zu wagen. Ich würde Ende der Woche in mein eigenes Apartment ziehen, und jetzt war ich kurz davor, ein Auto zu kaufen. San Juan kriegte mich langsam in seine Gewalt. Seit fünf Jahren hatte ich kein Auto mehr gehabt – seit einem alten Citroën, den ich in Paris für fünfundzwanzig Dollar gekauft und ein Jahr später für zehn wieder verkauft hatte, nachdem ich damit durch ganz Europa gefahren war. Und jetzt war ich bereit, vierhundert

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