Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
neutralisieren und das Land zu schützen.«
»Schmutzige Arbeit.«
»Aktivitäten, die anderen Geheimdiensten von Gesetz wegen verboten sind.«
»Sie machen das, was niemand zugeben kann, und woran man niemandem die Schuld geben kann.«
Pilgrim blinzelte. »Hervorragende Beschreibung.«
»Wo ist Ihr Budget versteckt? FBI? CIA?«
Pilgrim sah ihn mit etwas mehr Respekt an. »Sicher weiß das nur Teach, aber ich glaube, das Budget ist irgendwo in der CIA vergraben. Es wird aus verschiedenen Mitteln zusammengestoppelt. Wir sind so eine Art Hinterzimmer.« Er machte eine Pause. »Man nennt uns den Keller.«
»Und Sie nehmen routinemäßig die Identität anderer Leute an.«
»Nein. Zumindest bis jetzt nicht. Wenn ich einen Auftrag erledigen musste, hat ein kleiner Scheißkerl namens Barker meine Legende – meine Identität – erstellt. Normalerweise hat er sich dazu immer etwas ausgedacht, er hat einen Namen erfunden, einen Lebenslauf, einen finanziellen Hintergrund. Aber dieses Mal hat er mir Ihre Identität gegeben; ich hatte keine Ahnung, dass es Sie tatsächlich gibt. Außerdem hat er mich und Teach verraten; er hat mit den Entführern zusammengearbeitet. Und das bedeutet, dass sein Boss – wer auch immer das ist – ihm Ihren Namen gegeben hat.« Er hielt für einen Moment inne. »Ich wusste nicht, dass es Sie gibt.«
»Aber warum ich?«
»Ich würde sagen, der Mann, für den Barker gearbeitet hat, hasst Sie wie die Pest.«
»Mich hasst niemand.«
»Oder Sie sind für jemanden eine echte Bedrohung. Sie wissen es nur nicht.«
Ben massierte sich die Stirn. »Um was ging es bei dem Auftrag, für den Sie meinen Namen benutzt haben?«
»Ich sollte Ermittlungen zu Adam Reynolds anstellen.« Er trank noch einen Schluck Chianti. »In den letzten Wochen sind alle Decknamen und falschen Identitäten, die ich und meine Kollegen aus dem Keller benutzt haben, aufgeflogen. Jemand hat Bonitätsprüfungen zu den falschen Namen durchgeführt, Erkundigungen eingezogen, der Polizei in New York, London, Atlanta und anderen Städten unsere Decknamen genannt. Wenn wir einen Auftrag erledigt haben, legen wir den Decknamen ab – aber behalten ihn noch für eine Weile im Auge, falls jemand versucht, uns über die falschen Identitäten zu finden.«
»Und Adam Reynolds hat Sie gefunden.«
»Er war Softwaredesigner, daher muss er unsere Aktivitäten mit technischen Mitteln entdeckt haben. Aber wir haben keine Ahnung, wie er das gemacht hat.«
»Sie haben meinen Namen da reingezogen.«
»Wir mussten herausfinden, warum er hinter uns her war und wer ihn finanziert hat. Teach bat einen Kontakt bei der CIA, Adam Reynolds zu sagen, dass ihm ein Unternehmensberater namens Ben Forsberg vielleicht dabei helfen könnte, die Finanzierung für ein Start-up-Softwareunternehmen zu beschaffen, um Produkte zu produzieren, die auf seinen Ideen basieren. Aber ich dachte, Ben Forsberg wäre nur eine Identität, die Barker zusammen mit einem Lebenslauf erfunden hat.«
»Barker hat die Mobiltelefone auf meinen Namen gekauft. Er hat Kreditkartenkonten eröffnet. Büroräume gemietet.« Ben schüttelte den Kopf. »Sparta Consulting, so heißt die Firma, die er als Deckung benutzt hat.«
»Sparta ist eine Strohfirma für den Keller, über die wir unsere Finanztransaktionen verschleiern.« Pilgrim musste husten, und verzog vor Schmerzen das Gesicht. »Ich habe mich dreimal mit Reynolds getroffen und ihm gesagt, dass ich eine Gruppe von Subunternehmern der Regierung vertrete, die Interesse daran hätten, seine Ideen zu finanzieren. Dass ich ihm helfen könnte, seine eigene Firma zu gründen, die Projekte zu finanzieren, die Gewinne zu teilen. In Wahrheit wollte ich natürlich nur wissen, wie er uns gefunden und wer ihn dafür bezahlt hat, uns auffliegen zu lassen.«
»Sie haben das Angebot geschrieben, in dem mein Name steht. Das Angebot, das Kidwell und Vochek in Reynolds’ Büro gefunden haben«, sagte Ben. Ihm wurde schlecht.
»Ich wollte wissen, wie er unsere Decknamen gefunden hat, wer seine Geschäftskontakte sind, wer seine Suche nach dem Keller finanziert hat.«
»Warum wurde er dann getötet?«
»Er hat irgendwie herausgefunden, dass ich nicht Ben Forsberg bin. Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass wir ihn beschützen können, doch er hat mir gesagt, er hätte den Heimatschutz verständigt. Allerdings glaube ich nicht, dass er im Auftrag des Heimatschutzes nach dem Keller gesucht hat.«
»Warum?«
»Der Heimatschutz rekrutiert
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