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Runlandsaga - Feuer im Norden

Runlandsaga - Feuer im Norden

Titel: Runlandsaga - Feuer im Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gates
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Verwalter ebenfalls der Gruppe genähert hatte. »Auf meinem Schiff habt Ihr gar nichts zu verlangen. Ihr seid hier nur Gäste, also benehmt Euch gefälligst so, oder Ihr verbringt die weitere Fahrt unter Deck!«
    »Auch ein Gast hat Rechte«, beharrte Larcaan. »Euer Mann hat eine Grenze überschritten. Dafür soll er die Peitsche zu spüren bekommen!«
    Suvare atmete tief durch. »Gut, Larcaan«, sagte sie schließlich gefährlich ruhig. »Er soll bestraft werden.«
    »Suvare!« Teras’ Stimme war heiser vor Schreck.
    Sie hob ihre Hand, und der Alte verstummte. »Er soll bestraft werden«, wiederholte sie. »Aber nur, wenn Ihr zustimmt, dass auch Thurnas bestraft wird. Er ist Euer Untergebener, so wie Teras mein Untergebener ist. Er hat vor meinen Leuten respektlos über mich als Khor dieses Schiffes gesprochen, daher kann ich von Euch dasselbe verlangen, was Ihr von mir verlangt. Soll er ebenfalls die Peitsche spüren?«
    Thurnas‘ Mund stand offen. Unsicher starrte er seinen Herrn an, der schließlich den Dolch, dessen Griff er immer noch fest gepackt hatte, wieder in seinen Gürtel steckte.
    »Nein!«, sagte Larcaan. Seine Stimme klang rau und mühsam beherrscht. »Ich lasse nicht zu, dass er bestraft wird.«
    »Gut«, erwiderte Suvare. »Dann wäre wohl alles gesagt, nicht wahr?«
    Teras‘ erschrockenes Gesicht hellte sich erneut auf. Es schien Enris, dass sich der Bootsmann einmischen wolle, aber falls dies wirklich der Fall war, so belehrte der strenge Seitenblick seines Khors ihn eines Besseren.
    »Wie auch immer«, schnappte der Händler, »ich halte es jedenfalls für eine dumme Idee, hier an den Weißen Klippen vor Anker zu gehen!«
    »Larcaan!« Tolvane hatte nun ebenfalls das Wort ergriffen. Der alte Ratsherr, der die Auseinandersetzung bisher schweigend verfolgt hatte, trat einen Schritt vor. »Du solltest jetzt besser nichts mehr sagen. Vergiss nicht, dass diese Frau uns gerettet hat.«
    »Aber seht Ihr denn nicht, in was für eine Lage sie uns bringen wird, wenn wir jetzt an Land gehen? Wer weiß, ob die Krieger, die unsere Stadt vernichtet haben, nicht schon bis hierher vorgedrungen sind? An Bord sind wir wenigstens vor ihnen sicher!«
    »Ich glaube nicht, dass wir ihnen begegnen werden, wenn wir an den Weißen Klippen an Land gehen«, erwiderte Tolvane ruhig. »Es ist viel wahrscheinlicher, dass sich diese Angreifer nach Menelon aufmachen werden.« Sein Gesicht nahm einen schmerzvollen Ausdruck an. »Wir haben schon einmal einen fürchterlichen Fehler gemacht, weil wir nicht gleich auf diese Leute hörten. Ich habe nicht vor, dies zu wiederholen.«
    Larcaan machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner Hand und stapfte in Richtung Schiffsbug davon. Thurnas folgte ihm, ohne Teras noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
    »Ich muss mich für ihn entschuldigen«, sagte Tolvane zu Suvare. »Er ist zwar ein Mitglied der Ratsversammlung, aber nicht wegen seiner Weitsicht, sondern vor allem, weil sein verstorbener Vater ebenfalls zum Rat gehörte und auf seine Aufnahme drängte.«
    »Eine Entschuldigung von Eurer Seite ist nicht nötig«, antwortete Suvare knapp.
    Wirklich?, ging es Enris durch den Kopf. Wer hat denn gestern bei der Versammlung jede von Arcads Warnungen abgewiegelt und diesem Ekel von Larcaan eine Vorgabe nach der anderen geliefert? Aber jetzt, da er auf Suvares Hilfe angewiesen ist, rückt er von ihm ab. Ein Händler bis ins Mark!
    »Wir sind gleich nahe genug, um den Anker zu werfen!«, ließ sich Daniro aus einiger Entfernung vernehmen.
    »Gut!« Suvare wandte sich an Eivyn. »Greif dir Calach. Macht das Beiboot fertig und legt die beiden Toten hinein.«
    Enris hatte während der Auseinandersetzung, die sich vor ihm abgespielt hatte, kaum einen Blick über die Reling geworfen. Nun bemerkte er mit einiger Überraschung, dass Torbin die Suvare geschickt um den einzelnen Sandsteinfelsen mit dem Steinpfeiler auf seiner Spitze herumgesteuert hatte. An Steuerbord war nun eine kleine Bucht mit einem flachen Sandstrand zu erkennen, die aussah, als hätte eine riesige Hand mit einem ebenso gewaltigen Messer einen Teil aus den Klippen an der Küstenlinie herausgeschnitten.
    Teras war seinem Blick gefolgt. »Dort werden wir an Land gehen. Etwas weiter hinten führt ein Weg landeinwärts. Mit ein wenig Geschick kann man sogar bis zum Rand der Klippen hinaufsteigen.«
    Enris deutete zu dem freistehenden Felsen hinüber. »Was ist das eigentlich dort auf der Klippe?«
    »Keine Ahnung.« Teras

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