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S - Spur Der Angst

S - Spur Der Angst

Titel: S - Spur Der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Handlungen und ritze sich die Haut, sodass ihre Handgelenke voller Narben seien. Nell, eine Sechzehnjährige aus einer Kleinstadt in Marin County irgendwo nördlich von San Francisco, schien mit einem scharfen Verstand und einer ebenso scharfen Zunge ausgestattet zu sein, was Shay nervte.
    In diesem Augenblick warf Nona ihr einen hämischen Blick über die Schulter zu und grinste verschlagen. Mit Sicherheit war diese Story über ihren Freund nichts als ein Scherz. Lüg der Neuen die Hucke voll, kriech ihr in den Hintern. Shay hatte das mehr als einmal erlebt.
    Doch das mit Nona heute war nicht ganz dasselbe gewesen. Und dann war da noch die Sache mit dem Handy – wenn es denn tatsächlich ein Handy war –, hier draußen, mitten im Nichts. Ob es überhaupt funktionierte?
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihrer Zimmergenossin, aber Shay konnte nicht genau ausmachen, was.
    Sie wusste, dass sie eine Außenseiterin war.
    In einer Schule voller Außenseiter.
    Was für eine Überraschung.
    Es war saukalt, und Shay sehnte sich nach einer Zigarette. Sie hatte keine mehr geraucht, seit sie Seattle verlassen hatte, und obwohl sie nicht glaubte, dass sie süchtig danach war, hätte das Nikotin doch geholfen, ihre Nerven zu beruhigen. Bei ihrer Verbannung in diese Hölle hatte der Brecher von Schulschwester ihr mitgeteilt, dass Tabakprodukte, Alkohol sowie sämtliche Mode- und Partydrogen in Blue Rock verboten seien.
    Ach.
    Hatte Shay nicht einen Hauch von Tabakrauch an verschiedenen Lehrkräften bemerkt? Dr. Burdette und Mr. DeMarco kamen ihr in den Sinn, außerdem einige der CBs. Shay war sich ziemlich sicher, dass Roberto Ortega und Missy Albright, die große Platinblonde, gestern Morgen nach Zigaretten riechend ins Chemielabor zurückgekehrt waren, nachdem sie angeblich mit anderen CBs »etwas erledigt« hatten.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass keiner auf dem Campus eine Schachtel Kippen bei sich hatte. Also wirklich! Sie waren achtzig Teenager und über zwanzig Angestellte – Lehrer und sonstiges Personal. Als würde keiner von ihnen rauchen!
    Nun, vielleicht war es an der Zeit, damit aufzuhören. Mit siebzehn. Wenn sie noch kaum angefangen hatte.
    Eine eisige Böe rüttelte an den umstehenden Bäumen und kräuselte die Oberfläche des Lake Superstition. Sie war in der Tat am Ende der Welt gelandet.
    Ihre Gruppe wurde geleitet von dem schroffen Cowboy mit dem ihr so geläufigen Namen. Irgendetwas an Mr. Trent ging ihr unter die Haut. Er lief gut sechs Meter vor ihr, ganz vorn in der Reihe. Seine Lederjacke spannte sich über seinen breiten Schultern, seine Jeans war verwaschen, sogar ein wenig abgewetzt. Dazu trug er Lederhandschuhe und ausgetretene Cowboystiefel.
    Warum zum Teufel kam er ihr derart bekannt vor?

    »Okay, alle mal herhören!« Er drehte sich um, sein Atem bildete kleine Wölkchen in der frostigen Luft. »Ihr wisst, was ihr zu tun habt, mit Ausnahme von Shay. Jemand muss sie einweisen. Ethan, du zeigst ihr alles.« Er deutete auf einen dunkelhaarigen Jungen, der zu ihr rüberkam und ihr die Hand auf die Schulter legte.
    »Ethan Slade«, stellte er sich vor, obwohl ihr sein Name von der peinlichen Vorstellungszeremonie durchaus in Erinnerung war. Er war ziemlich heiß, sah gut aus mit seinem fast schwarzen Haar und dem leicht bronzefarbenen Teint, der auf eine spanische Herkunft schließen ließ, und er hatte ein freundliches, schiefes Grinsen. Trotzdem ließ sich eine dunkle Seite an ihm erahnen, die Shay magisch anzog, ganz zu schweigen von den ineinander verschlungenen Tattoos auf seinem linken Arm. Sehr cool.
    Ein paar andere drehten sich um und stierten sie an. Die meisten wirkten neugierig, aber zwei der Mädchen turnten Shay voll ab: die kleine Maeve mit ihrem Dauerschmollen und ihre Busenfreundin, die sportliche Nell. Wenn Blicke töten könnten, würde sie spätestens jetzt umfallen.
    Werdet erwachsen, dachte sie, wandte sich ab und ignorierte die beiden.
    Was Maeve und Nell noch mehr aufzubringen schien.
    Shay suchte nicht nach neuen Freunden. Wenn diese zwei aus ihrem Trupp sie nicht mochten – bitte sehr. Sie hatten ihr das bereits deutlich gezeigt, als der Reverend sie mit Shay bekannt gemacht hatte.
    Gleich nach der ersten Morgenandacht in der Kirche hatte Lynch verkündet, dass eine neue Schülerin in Blue Rock eingetroffen sei, und Shay zu sich gebeten. Peinlicherweise hatte Dr. Williams sie zum Podium geführt, wo sie vor die versammelte Schüler- und Lehrerschaft getreten

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