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Saat des Feuers

Saat des Feuers

Titel: Saat des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Palov
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»Nicht gerade ein Vermögen, das muss ich zugeben, aber dennoch wertvoll. Sie dürften kein Problem damit haben, einen Käufer dafür zu …«
    »Ich bin nicht an weltlichem Profit interessiert«, unterbrach ihn MacFarlane. »Meine Belohnung werde ich im nächsten Leben erhalten.« Er wandte den Kopf und sah Edie bedeutungsvoll an. Dann, wie ein Patriarch des Alten Testaments, sagte er sehr leise und ruhig: »Tötet sie.«
    Der Hüne hob die Spitzhacke.
    Cædmon machte einen Satz nach vorne, aber Harliss und Sanchez hatten es vorhergesehen und hielten ihn zurück.
    »Nein!«, schrie er laut und versuchte heftig, sich loszureißen.
    Nicht so! Gott im Himmel, nicht so!

67
    »Gestern Abend haben Sie mir sechzehn Stunden Zeit gegeben um die Bundeslade zu finden! Mir bleiben noch vierzig Minuten!«, brüllte Cædmon, während er sich wand und darum kämpfte, sich zu befreien.
    Wortlos starrte MacFarlane ihn an, während er über diesen Appell nachdachte. Als wäre der streng blickende Moses Michelangelos zum Leben erwacht.
    »Colonel MacFarlane, ich weiß, dass Sie ein Mann sind, der sein Wort hält«, stieß Edie erstickt hervor, die Augen tränenüberströmt und am ganzen Körper zitternd vor Angst. »Bitte geben Sie Cædmon eine Chance. Ohne ihn werden Sie die Bundeslade nie finden.«

    Als Cædmon später darüber nachdachte, kam er zu dem Schluss, dass diese letzte Bemerkung von Edie den Ausschlag gegeben hatte. MacFarlane nickte knapp. »Sie haben exakt vierzig Minuten. Wenn Sie nicht mit ansehen wollen, wie Miss Millers Kopf aufplatzt wie eine reife Wassermelone, dann finden Sie die Bundeslade.« Er warf einen geringschätzigen Blick auf die schimmernden Altargefäße in der noch immer geöffneten Truhe. »Ich bin nicht daran interessiert, noch mehr goldenen Schnickschnack auszugraben.«
    Da die Hinrichtung aufgeschoben war, ließ Braxton die Spitzhacke sinken. Cædmon sah Edie an und kämpfte den übermächtigen Drang nieder, sich vornüberzubeugen und sich zu übergeben.
    Das war knapp gewesen. Mit einem einzigen Hieb hätte der Hüne ihr ein klaffendes Loch in den Schädel geschlagen.
    »Ich finde Ihre verdammte goldene Kiste«, murmelte er und sah auf seine Armbanduhr. Der Countdown hatte bereits begonnen.
    Herr im Himmel. Vierzig Minuten, um etwas zu finden, das vor Jahrhunderten vergraben worden war.
    Die Uhr tickte, deshalb ignorierte er den entsetzten Ausdruck, der immer noch auf Edies Gesicht lag. Sie mussten sich auf die Aufgabe konzentrieren, die vor ihnen lag. Langsam drehte er sich um und musterte die winterliche Landschaft, die das Kloster umgab. Kahle Bäume. Totes Gras. Die eingefallenen Mauern der Kirche.
    Irgendetwas hier übersah er. Aber was?
    In der Ferne erklang ein lauter Schrei. Ein Schwan, der nach seinem Gefährten rief.
    Teufel noch mal!
    »Schwäne und Gänse«, murmelte er und fragte sich, ob die Lösung zu Philippas Rätsel wirklich so einfach sein konnte. Er wandte sich an MacFarlane. »Im mittelalterlichen Sprachgebrauch sind die beiden Wörter austauschbar. Und wenn Sie sich erinnern, dann waren zwei Gänse auf dem Fenster in Canterbury abgebildet, die die Tatsache symbolisieren, dass Schwäne und Gänse mit ihren Gefährten ein Leben lang zusammenbleiben.«

    Der ältere Mann runzelte die Stirn. »Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    »Der Name dieses Ortes ist Swanley. Im Mittelenglisch des vierzehnten Jahrhunderts war ley das Wort für eine Wiese.«
    »Ich verstehe den Hinweis!«, rief Edie aus, als sie erkannte, welche Bedeutung der Name des Ortes hatte. »›Swanley‹ heißt übersetzt ›Schwanenwiese‹. Was bedeutet, dass wir nach einer Wiese suchen müssen. Oder Schwänen. Oder vielleicht sogar beidem.«
    Die Furche auf MacFarlanes Stirn wurde tiefer. »Was für eine Art Mist versuchen Sie hier abzuziehen? Schwäne schwimmen auf dem Wasser. Sie flattern nicht auf einer grünen Wiese herum.« Er deutete auf die sie umgebende bewaldete Senke.
    »Ich gebe zu, dass das eine unsinnige Wortkombination ist. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie äußerst bedeutsam ist. In den Quartetten nennt Philippa sich selbst die ›vertrauenswerte Gans‹. In Canterbury entdeckten wir ein Kirchenfenster, auf dem die Bundeslade zusammen mit zwei Gänsen in einem Korb dargestellt ist. Und nun finden wir uns hier in Swanley wieder. Vertrauen Sie mir. Es hat etwas zu bedeuten.« Er wandte sich an Harliss, den Hüter des GPS-Navigationssystems. »Ist hier ein See oder ein Teich in der

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