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Saat des Himmels

Saat des Himmels

Titel: Saat des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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VomLagero! Jetzt erst recht nicht. Und wenn du
mich bis auf die eisigen Polkappen jagst. Solange es sich
nicht herausstellt, dass ich einem Hirngespinst aufsitze, so
lange werde ich nicht Ruhe geben! Und Hirngespinst? Was
wäre, VomLagero, wenn die von der OZEANA eins den
Ursprung gesetzt hätten?“
    Trotzig und entschlossen verließ AmUlzo den Lander,
rief, im Gleiter angekommen, sofort die Crew zusammen
und gab die neue Order bekannt.
    VomBergo brummelte, es sei ihm im Grunde völlig
gleichgültig. Man sei dort gewiss nicht so unter strenger
Aufsicht wie hier mit Beobachtungssonde und…
    Auch die drei Neulinge in der Crew beteuerten ein wenig
naiv, dass sie mit Freude überall der interessanten Arbeit
nachgehen würden.
    AusGarmi bedauerte: „Schade“, sagte sie, „der Aufenthalt
hier ließ sich sehr Erfolg versprechend an und…“, mit
einem viel sagenden Blick auf AmUlzo, „barg wohl noch
einiges Überraschende.“
    „Im Norden sollen noch außerordentlich wilde Stämme
dieser – Vernunftbegabten hausen.“ AmUlzo belegte
„Vernunftbegabten“ mit einem ironischen Unterton. „Sie zu
erforschen, kann auch ganz lustig werden.“
    VonEtali äußerte sich nicht. Sie blickte auf AmUlzo, und
sie merkte ihm an, wie ihn die Entscheidung VomLageros
getroffen hatte. Sie ahnte aber auch, dass er Vorsätze – so
er konkret welche hatte, und das unterstellte sie – trotz der
neuen Zielsetzung nicht aufgeben würde.
    Sie hatte sich nicht getäuscht.
Nach der Abendmahlzeit mahnte AmUlzo, das
Notwendige für eine längere Abwesenheit von der Basis
gründlich zu überdenken und Fehlendes noch rechtzeitig
abzufordern. Womöglich müsse einer der Lander in den
Orbit zum Schiff, um weiteres Material herbeizuschaffen.
Bis zum Aufbruch sei noch viel zu tun!
Dann zog er sich in den Arbeitsraum zurück, mit dem
Bemerken, es sei noch eine Kleinigkeit auszuwerten.
„Was sollte noch viel zu tun sein, vor dem Aufbruch?“,
dachte VonEtali. „Mitzunehmendes verstauen, eine
Übergabe an InMori, und schon kann’s losgehen.“ Aber sie
hatte im Zusammenhang mit AmUlzos Gebaren alles
Wundern aufgegeben.
    VonEtali lag entspannt in ihrer Mulde und dämmerte dem
Schlaf zu, als ein Geräusch sie wieder munter werden ließ.
Im spärlichen Licht machte sie über sich den Sehkopf
AmUlzos aus, dessen Augen, wie sie im ersten Moment
glaubte, sie auffordernd musterten. Sie richtete sich
überrascht auf. „Bist du schon wieder – maskulin?“ fragte
sie. Es klang verwundert, aber nicht – etwa der gestörten
Ruhe wegen – abweisend.
Sie verstärkte das Licht.
    AmUlzo lächelte. „Hast du Lust, mich zu begleiten?“
fragte er.
„Jetzt? – Wohin?“
„Bei den
– beiden da unten befindet sich noch der
Kommunikator. Es wäre schade um ihn.“
VonEtali hatte sich gefasst. Sie stabilisierte ihren Körper.
„Was heißt schade um das Gerät? Dem dürfte wohl nicht
viel passieren. Oder meinst du vielleicht das, was
möglicherweise darauf gespeichert ist?“
„Du bist ein lduges Mädchen. Ich möchte nicht, dass die
anderen… Deshalb jetzt.“
„Die Maschine könnte er gut und gern auch allein holen“,
überlegte VonEtali. Aber sie fühlte sich geschmeichelt und
froh, dass AmUlzo sie anscheinend in sein heimliches Tun
einbezog, Vertrauen zu ihr fasste. Und sie gestand sich ein,
es war einfach schön, an seiner Seite mit ihm gemeinsam
etwas zu unternehmen, zu erleben. „Klar komme ich mit“,
bekräftigte sie. Sie glitt aus der Mulde, dehnte den Körper,
als mache sie sich zu anderem als zu einem nächtlichen
Ausflug bereit, genoss einen Moment AmUlzos
begehrlichen Blick, lächelte und fragte: „Was hast du
eigentlich mit den beiden vor?“
AmUlzo zögerte mit einer Antwort.
„Ist gut.“ VonEtali glitt vollends zu Boden. „Brechen wir
auf.“
„Gedulde dich kurze Zeit. Du wirst sehen…“
Mit einiger Verwunderung gewahrte VonEtali, dass
AmUlzo einen beträchtlichen Packen mit sich führte, der
ihr für das ledigliche Abholen des Kommunikators völlig
unnötig erschien.
AmUlzo öffnete und schloss die Luke besonders leise und
glitt, das Umfeld nur spärlich ausleuchtend, vor VonEtali
her, mit seinem weit ausgefahrenen Greiftentakel den ihren
fest umklammernd. Er hatte veranlasst, dass VonEtali – wie
er auch – den Schild einschaltete, mit der wie nebenbei
hingeworfenen Bemerkung: „… falls vielleicht doch noch
einer an den Schirmen hockt…“
„Also will er unter keinen Umständen, dass jemand vom
nächtlichen

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