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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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schrillen Klang einer Schelle gestört wurde. Zitternd ließ ich meinen Fineliner fallen. Ich hatte mich derart in die Sache vertieft und daher die Ruhe der Wohnung als natürlichste Selbstverständlichkeit hingenommen, dass mir das plötzliche Ertönen eines lauten Signals als physikalisch nahezu unmöglich erschien. In die abgeschiedene Welt meines Zimmers waren bislang nur der leise säuselnde Wind und das dumpfe Summen von Automotoren gedrungen; nicht einmal das Tapsen oder Scharren von Krallen hatte ich wahrgenommen.
    Erneut schnitt sich das Schellen schmerzhaft in meinen Kopf. Verwirrt stand ich auf und suchte nach der Quelle des Lärms.
    Das Telefon? Nein.
    Ein Wecker? Nein.
    Eine Alarmanlage? Welche Alarmanlage?
    Erst als ich den halben Flur durchquert hatte, begriff ich, was meinen genialen Ideenfluss so roh unterbrochen hatte: Es war die Türschelle.
    Ihr Klang war deshalb so fremd für mich, da sie während der vergangenen Wochen und Monate kaum einmal betätigt worden war. Leute wie Phil (der mittlerweile mein altes Atelier übernommen hatte), Molly oder Chris riefen stets an, um ein Geschäft oder ein Treffen zu arrangieren. Nie wäre einer von ihnen auf die Idee gekommen, mich in diesem Viertel persönlich aufzusuchen. Andere hatten zwar meine Telefonnummer, nicht aber meine Adresse. Da auch Nataschas Freunde – wenn es überhaupt solche gegeben hatte – niemals vorstellig geworden waren, verringerte sich die Zahl der möglichen Störenfriede auf drastische Weise.
    Es schellte zum dritten Mal. Mürrisch schlurfte ich zur Tür. »Ja, verdammt, ist schon gut. Ich komme ja!«, brummte ich.
    Wenn es sich nicht um einen mutigen Zeugen Jehovas handelte, stand sicherlich einer dieser schmierigen, stets grinsenden Lackaffen im Hausflur und erkundigte sich nach ›Chester‹, ›Lance‹ oder ›T.C.‹. Mehrmals schon hatte ich diesen Typen klarmachen müssen, dass ich weder einen der Gesuchten kannte, noch wusste, wann wieder eine ›Lieferung‹ fällig war. Nach diesen unerfreulichen Begegnungen hätte selbst ein Fünfjähriger durchschaut, auf welche Weise die Lager unter mir aufgefüllt wurden. Liebend gern hätte ich den Hausbesitzer oder die Polizei informiert, doch ich musste jedes Aufsehen vermeiden. Kein Unbefugter durfte jemals Nataschas Wohnung betreten. Die ›Chesters‹, ›Lances‹ und ›T.C’s‹ kümmerten sich ihrerseits dafür nicht um mich. Wer freiwillig in dieser Gegend wohnte, hatte etwas zu verbergen, dachten sie wohl. Und solche Leute mieden für gewöhnlich die Cops wie Hobos die Arbeit. Leider lagen sie da nicht ganz falsch. Dennoch würde ich den nächsten miesen Hehler, der es wagte, meinen Frieden zu stören, mit mehr als nur ein paar guten Worten die Treppe wieder hinunter befördern. Mein unbekannter Gast kam für einen ersten ›Probelauf‹ wie gerufen. Innerlich brodelnd riss ich die schwere Tür mit einem Schwung auf.
    »Hi«, grüßte mich eine seltsam vertraute Stimme. »Trait, T., 1034 Bloomfield? Schätze, ich bin richtig.«
    Mein aufbrausender Zorn machte maßlosem Erstaunen Platz. Vor mir, in zerschnittenen Jeans, einem zwei Nummern zu großen T-Shirt und abgelaufenen Leder-Mokassins, stand niemand anderes als ›Sugar‹. Um ihre Stirn hatte sie sich einen schmalen Seidenschal im Batik-Look geknüpft. Der Knoten war so über dem linken Ohr platziert worden, dass die beiden Tuchzipfel wie bunte Federn seitlich herabhingen. Zu diesem Bild passte auch die grobe Wildledertasche mit Indianer-Symbolen, die sich ›Sugar‹ lässig über die Schulter geworfen hatte.
    Das weiße T-Shirt wirkte zwar wie ein leicht eingelaufener Bettbezug, ihre kleinen, festen Brüste zeichneten sich aber dennoch gut sichtbar unter dem Stoff ab. Ich traute meinen Augen nicht; sprachlos starrte ich sie an.
    Ein schelmisches Lächeln verschönte ihre Lippen. »Hey Mann, Tim, Tom, Telly, Toby oder wofür auch immer das ›T‹ steht, du siehst aus, als hättest du zwei Killer erwartet und stattdessen Besuch von einem jodelnden Pinguin bekommen. Sehe ich wirklich so kurios aus?«
    Offenbar um ihr Äußeres besorgt, schaute ›Sugar‹ an sich herunter und zupfte sich theatralisch eine unsichtbare Fluse von ihrer Jeans. »Heute morgen hat’s mein Spiegel noch ertragen«, murmelte sie leise vor sich hin.
    Ich konnte noch immer keinen klaren Gedanken fassen; verzweifelt rang ich nach Worten. »Thomas« und »nein«, war aber alles, was ich hervorbrachte.
    ›Sugar‹ legte den Kopf etwas zur

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