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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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in das schwarze Oval. Das dröhnende Hämmern der Bässe, die flimmernden Videos, die fühlbar schwere Luft, die wogende Menge, die sich wie ein Leib um mich zusammenschloss, all das übte eine beinahe hypnotische Wirkung auf mich aus. Ich sah mich plötzlich nicht mehr wie ein zufällig mitwirkender Außenseiter, ich wurde eins mit meiner Umgebung. Ohne Hemmungen tauchte ich ein in jenen aufgewirbelten See aus Klängen und Leibern. Ein reinigendes, erfrischendes Bad für einen ›Wüstenwanderer‹ wie mich. Immer mehr ließ ich mich treiben. Immer tiefer sinken.
    In Deborahs Nähe erhielten die schweißtreibenden, tranceartigen Bewegungen eine prickelnd erotische Bedeutung. Auch sie war ein Teil des einen, großen Körpers. Ohne sie direkt zu berühren, konnte ich ihren Duft erahnen, ihre heiße, feuchte Haut schmecken. Allein unsere Blickverbindung war dafür ausreichend.
    Ich vergaß die Zeit. Stunde um Stunde ließen wir uns umherschleudern, im Strudel eines kultischen Liebesvorspiels. Irgendwann gegen vier Uhr zerbrachen meine schwindenden Kräfte den Bann. Die vergangene Nacht, die vielen durchzechten Nächte davor, forderten nun ihren Tribut. Ich gab Deborah ein Zeichen und schlängelte mich durch die immer noch dichte Menge in Richtung Ausgang.
    Eine Woge von Schwindel und Übelkeit erfasste mich. Taumelnd, von Deborah gestützt, verließ ich den vor Musik und Geschrei kochenden Club. Draußen empfing uns eine stille und angenehme Kühle. Wahrscheinlich lagen die Nachttemperaturen so hoch wie immer, nach unserem Marathon-Tanz wirkte allerdings selbst der ›Teufelswind‹ wie eine erholsame Brise.
    Wenige Meter vom ›Outer Limits‹ entfernt, suchte ich an den kantigen Streben eines Eisenzauns nach Halt. Schwer atmend beugte ich mich vor; meine Ohren klingelten und mein Magen überlegte noch, ob er sich übergeben sollte oder nicht.
    Eine Hand streichelte sanft über meine Schulter. »Heeh, Tom, was ist los? Du wirst doch jetzt nicht schlappmachen, oder?«
    Mühsam drehte ich mich zu Deborah um. Ein gequältes Lächeln war alles, was ich zustande brachte. Deborahs Haut schimmerte bronzen, winzige Schweißperlen glitzerten in ihrem Haar. Sie sah aus, wie eines der vielen Aerobic-Mädchen im Fernsehen, die auch nach 40-minütigem ›High Impact‹ noch fröhlich strahlten und ohne das geringste Anzeichen von Atemnot weitere Anfeuerungsrufe schmetterten.
    »Ich wollte sowieso gerade abhau’n«, sagte sie. »Was ist? Du hast doch ’ne echt gute Ausdauer gezeigt. Für dein Alter jedenfalls.«
    Zaghaft täuschte ich an, ihr in den Hintern zu treten.
     
    Die Nachtluft und Deborahs Nähe ließen meine Übelkeit schnell wieder verfliegen. Als wir eng umschlungen das Auto erreichten, spürte ich nur noch einen dumpfen Schwindel, wie nach einer Fahrt mit der Achterbahn. Da ich in den zurückliegenden Monaten weitaus Schlimmeres ertragen hatte, setzte ich mich entschlossen hinter das Steuer.
    Deborah verzichtete auf weitere Wegbeschreibungen, und so kurvte ich mit dem Chevy solange umher, bis ich endlich wieder auf mir bekannte Straßen stieß. Nach der lärmenden Hektik des Clubs genoss ich regelrecht das langsame Cruising. Bequem drückte ich mich gegen die Sitzpolster und ließ meinen Schweiß vom Fahrtwind trocknen. Ich hatte keine Eile, niemand erwartete mich. Deborah ließ ihre nackten Füße zum Fenster hinaus baumeln und drehte sich genüsslich einen fingerdicken Joint. »Verdammt guter Pott«, meinte sie.
    Abwechselnd inhalierten wir tief den knisternden Rauch. Mein Schwindel verwandelte sich in ein wohliges, körperloses Schweben. Alles um mich herum war wunderbar: Die Nacht, der Wind, der Wagen, die Straße … und Deborah.
     
    Eher zufällig gelangten wir schließlich wieder in die Bloomfield Street zurück; vor dem dunkel gähnenden Loch des Hofdurchgangs hielt ich an. Einige Zeit lang saßen wir nur stumm da und betrachteten die ersten grauen Schemen des neuen Tages.
    »Komisch«, murmelte Deborah in die Stille, »eigentlich müsste ich todmüde sein, aber mein Herz schlägt noch wie verrückt. Fühl mal!« Augenblicklich nahm sie meine rechte Hand und führte sie unter dem weiten T-Shirt bis hinauf zu ihrem Busen.
    Auch ich war plötzlich wieder hellwach. Meine Finger ertasteten seidig warme Haut und eine kleine Brustwarze, die unter meinem Streicheln schnell hart wurde. Eine Reaktion, die in meinen Lenden ein beinahe schon schmerzhaftes Echo fand.
    Ich schob nun hastig mit beiden Händen das T-Shirt

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