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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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Moment aber fand ich sie in höchstem Maße amüsant. Die lange Zeit der Entbehrung würde bald vorüber sein, und ich war nun in der Tat hungrig; ausgehungert nach dem zarten, festen Fleisch einer schönen Frau.
    Bastet stieß ein hohes Miauen aus und unterbrach damit meine lüsternen Gedanken. Noch nicht , schien mir ihr ernster Blick zu signalisieren. Halte dich zurück; noch ist es nicht soweit. Erst musst du all deine Konzentration zusammennehmen, damit die Zeremonie des Wechsels auch gelingt.
    Ich hob abwehrend die Hand. »Mach' dir nur keine Sorgen, ich hab' alles voll im Griff.«
    Mit einem skeptischen Zwinkern drehte sie sich um und verschwand dann in einem schmalen Türspalt ihres Büros. Noch immer wagte ich es nicht, ihr dorthin zu folgen.
    Kopfschüttelnd suchte ich mein eigenes Arbeitszimmer auf. Bastets kurzer Auftritt hatte ausgereicht, meine amoklaufenden Hormone wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Nun gut , dachte ich, gleich wird es ernst. Ach hatte mir erklärt, dass der erwählte Körper während der Zeremonie wach sein musste. Ein starker Demetrin-Drink schied also als Überredungshilfe aus. Wie aber konnte ich den augenblicklichen Bewohner von Bastets Hülle dazu bewegen, antike, ägyptische Kleidung und Schmuck anzulegen? Auf Gewalt wollte ich auf jeden Fall verzichten. Es klingt vielleicht aberwitzig, aber bislang hatte ich mich mit diesem Problem noch nicht beschäftigt. Irgendwie hatte ich stets gedacht, alles würde sich von alleine regeln, wenn erst einmal die richtige Frau gefunden war.
    Stöhnend sah ich auf meine Seiko. 5 Uhr 26. Noch 34 Minuten. Nicht gerade überwältigend viel Zeit für eine glaubwürdige Improvisation. Plötzlich begann die Uhr gegen mich zu laufen.
     
    Ich hatte bereits vier Models eine Absage erteilt, als ich den Hörer entnervt daneben legte. Die übrigen würden dieses Zeichen wohl schon zu deuten wissen, hoffte ich. Die Zeit drängte. Wenn ich meine ganz persönlichen Vorbereitungen noch rechtzeitig beenden wollte, konnte ich mich nicht noch mit einem unentwegt klingelnden Telefon abgeben. Auch so rannte ich bereits schon wie ein übereifriger Kellner von einem Zimmer zum nächsten. Zweimal gelang es mir nur im letzten Moment, im Weg stehenden Bodenvasen auszuweichen. Nur die Ruhe, mahnte ich mich selbst. Auf meiner Stirn glitzerten aber immer neue Schweißperlen.
     
    Als es schließlich an der Tür schellte, zog ich mir gerade ein neues Hemd an. Hastig knöpfte ich die Manschetten zu, wischte mir zum hundertsten Mal den Schweiß vom Gesicht und stürmte förmlich zum Eingang.
    Meine Auserwählte schien in den vergangenen Stunden noch attraktiver geworden zu sein. Die frische Luft hatte ihre Wangen mit natürlichem ›Rouge‹ geschminkt. Das leuchtende Blau der Augen wirkte noch eine Spur intensiver und ihr Lächeln war beinahe schon ein Lachen.
    »Da bin ich wieder«, sagte sie einfach. Als ich in schon gewohnter Weise stumm blieb, zog sie die Augenbrauen fragend nach oben. »Nun?«
    Jetzt musste ich selbst lachen. »Sorry«, sagte ich, »aber bis vor wenigen Minuten hatte ich noch alle Hände voll zu tun. Fotografenschicksal. Aber kommen Sie doch herein. Oder glauben Sie, ich wollte Sie hier im Hausflur abfertigen?«
    Für einen kurzen Augenblick zeigte sich Skepsis auf ihrem Gesicht, es hellte sich jedoch sofort wieder auf. »Okay«, nickte sie. »Sie verstehen es wirklich, eine Sache spannend zu machen.«
    Oh, und sie wird noch viel, viel spannender , dachte ich. Schnell schloss ich die Tür und eilte ihr voran den Gang entlang.
    »Was ist denn hier geschehen?«, wunderte sich mein Gast. Ich hatte die Deckenbeleuchtung ausgeschaltet und dafür unzählige brennende Kerzen an den Wänden befestigt. In ihrem flackernden, warmen Schein wirkte Bastets Domizil wie ein unterirdischer Tempel. Die tanzenden Schatten hauchten jeder Fratze auf den Reliefs neues, beunruhigendes Leben ein. Jede Katzenstatue schien sich nervös von einem Bein aufs andere zu bewegen. Alles lebte und beobachtete uns.
    »Gefällt Ihnen das Licht?«, fragte ich. »Ich finde, es passt viel besser in diese Räume, meinen Sie nicht auch? Die alten Künstler schufen diese Dinge nicht für den grellen Schein von Halogenstrahlern. Ihre Werke sollten nicht ihrer Geheimnisse beraubt werden.«
    Ein berauschendes Gefühl von Macht durchströmte mich. Ich war ein Teil dieser Schattenwesen, ich gehörte dazu. Ich war ein Eingeweihter. Fast ein Priester.
    »Nun ja«, bemerkte sie zögernd,

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