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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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Accessoires. Na, was halten Sie davon?«
    »Klingt gut. Ich liebe schönen Schmuck. Wenn ich das entsprechende Geld hätte, ich würde den halben Rodeo Drive leer kaufen. Und die Melrose noch dazu.«
    »Schön«, lächelte ich, »dann wäre ja eigentlich alles geklärt. Zu den einzelnen Stücken müsste ich vielleicht noch sagen, dass sich mein Freund diesmal vom alten Ägypten inspirieren ließ. Eine außerordentliche Serie, die ihm da gelungen ist. Er kennt meine Leidenschaft für alles Ägyptische; ich nehme an, aus diesem Grund hat er mich auch für die Aufnahmen ausgewählt.« Bevor sie protestieren konnte, füllte ich ihr leeres Glas mit dem Rest des Heidsieck wieder auf. Ich hoffte, dass sie meine Erläuterungen zusammen mit dem Champagner besser verdauen würde.
    Obwohl sie sich gerade noch mit Händen und Füßen gewehrt hatte, nahm meine Auserwählte nun doch erst einmal einen großen Schluck.
    »Ja genau«, entgegnete sie schließlich, »das ist mir heute Mittag schon aufgefallen. Entschuldigen Sie, wenn ich das sage, Thomas, aber Ihre Wohnung wirkt eher wie ein Museum als wie ein Fotostudio. Sind die ganzen Skulpturen echt? Die müssen doch ein Vermögen wert sein.«
    »Nun, das meiste sind Abgüsse sowie einige künstlerisch recht gut gelungene Kopien. Eine beträchtliche Anzahl der Objekte ist aber tatsächlich echt. Eigentlich gehört die Sammlung aber einer Freundin, die gerade wieder einmal irgendwo in der Welt herumkreuzt. Ihr Vater war Archäologe und ob legal oder illegal, er hat die Fundstücke jedenfalls außer Landes gebracht. In meinem Nebenberuf bin ich also so eine Art Kustos dieses Privatmuseums.«
    Mein Gast war sichtlich beeindruckt. »Wie interessant. Und Sie selbst? Sind Sie auch ein Experte für diese fremde Kultur?«
    »Also, Experte wäre zuviel gesagt«, lächelte ich bescheiden, »aber in dieser Umgebung bleibt es nun mal nicht aus, dass man von Dingen erfährt, die nicht gerade im ›Reader's Digest‹ nachzulesen sind. Das Interesse wächst ganz allmählich, bis es schließlich zu einer Sucht wird. Ein Zwang.« Mit gemischten Gefühlen dachte ich an Achs Lektionen zurück. »Man ist derart fasziniert, dass man alles über die Zeit und ihre Menschen wissen will. Muss. Doch je mehr man in Erfahrung bringt, umso mehr wird einem die eigene Unwissenheit bewusst. ›Ich weiß, dass ich nichts weiß.‹ Verstehen Sie? Mit jeder neuen Erkenntnis tauchen vier neue Fragen auf.«
    Ich spielte die Rolle wirklich gut; besser hätte es ein enthusiastischer Kunstgeschichtler auch kaum ausdrücken können. Tatsächlich aber bedurfte es kaum schauspielerischer Begabung. Die letzten Wochen mit Bastet hatten deutliche Spuren hinterlassen. Mittlerweile musste ich mich nicht mehr verstellen. Ich empfand wirklich so.
    »Das klingt aber sehr pessimistisch«, urteilte meine Schöne. Mit der Aussprache des letzten Wortes hatte sie schon deutliche Probleme.
    »Wie man es nimmt«, entgegnete ich. »Eigentlich liegt gerade darin auch der Reiz. Wie langweilig wäre doch diese Sache, wenn man schon alles wüsste. Es ist wie bei einem Briefmarkensammler; wenn er auch die letzte, die seltenste Marke zusammengetragen hat und endlich am Ziel seiner Träume angelangt ist, so wird er doch gleichzeitig einen großen Schmerz empfinden, denn sein größtes Hobby, das Sammeln, hat plötzlich keine Bedeutung mehr für ihn. Verstehen Sie, was ich meine? Wir Menschen wünschen uns im Grunde nicht das Vollkommene, das Paradies, die Unendlichkeit. Die Suche danach ist weitaus lohnender.«
    Meine Erwählte gab ein leises Kichern von sich. »Erst Fotograf, dann Kunstsammler, und … und nun auch noch Phliso…Philosoph. Mein Gott, Thomas, was sind Sie noch alles?«
    »Jemand, der eine große Bitte an Sie hätte.« Ich stand nun auf, um meinen Worten größeren Nachdruck zu verleihen. »Diese Kerzen. Das Licht. Ich habe diese Atmosphäre ganz bewusst gewählt, sozusagen, um sie einzustimmen.«
    Sie zwinkerte unsicher mit den Augen. »Einzustimmen? Worauf?«
    »Nun, mein Designer-Freund hat mir bereits einige seiner gelungensten Werke zur Ansicht dagelassen und es würde mir eine große Freude bereiten, wenn Sie die Teile schon heute einmal anlegen könnten. Zur Feier des Tages gewissermaßen. Ich würde Ihnen für diese Gefälligkeit auch eine Tagesgage zahlen.«
    Mein Gast schüttelte vehement den Kopf. »Kommt … kommt überhaupt nicht in Frage. Das mache ich doch gern. Wo … wo haben Sie die Schätze versteckt? In einem

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