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Sacramentum

Sacramentum

Titel: Sacramentum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Toyne
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Zusammenfassung dessen, was er bisher in Erfahrung gebracht hatte. Er beeilte sich, denn wenn er länger wegblieb, würde er nur Verdacht erregen, und schließlich drückte er auf ›Senden‹.
    Ein kleines Fenster öffnete sich auf dem Display: ›Senden unmöglich‹.
    Athanasius versuchte es erneut und erhielt die gleiche Antwort.
    Draußen öffnete sich die Tür, und jemand trat an ein Waschbecken und füllte es. Athanasius ließ das Handy wieder in der Tasche verschwinden und schüttete ein wenig Wasser in das Loch, bevor er wieder aus der Kabine trat.
    Vater Thomas stand am Becken und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Athanasius nutzte die Gelegenheit und hielt ihm das Handy hin. »Es funktioniert nicht«, sagte er und schaute nervös zur Tür.
    Thomas nahm das Handy und las die Fehlermeldung. »Es hat kein Signal«, erklärte. »Wir sind zu tief im Berg.«
    Athanasius war am Boden zerstört. Er saß noch mehrere Tage in der Quarantäne fest, und er hatte sich diesen isolierten Ort auch noch selber ausgesucht. Er musste hier irgendwie raus; sonst waren die Informationen nutzlos, die er gefunden hatte.
    Thomas hielt ihm das Handy hin, und Athanasius wollte es gerade nehmen, als plötzlich die Tür aufflog.
    Axel stand dort. Einen Augenblick lang starrte er die beiden an. Sein Blick huschte hin und her, und er schien das leuchtende Ding in ihren Händen nicht zu bemerken.
    Dann sahen Athanasius und Thomas das frische Blut, das Axel aus der Nase lief, und im selben Augenblick verzerrte sich sein Gesicht, und er fiel auf die Knie und begann, am Fleisch unter seiner roten Soutane zu reißen.
    »Helft mir«, schluchzte er gequält. »Bitte, helft mir doch …«

91
    Es kostete Liv und Gabriel wertvolle acht Stunden, bis sie die türkisch-irakische Grenze erreichten, und das auf Straßen, die immer schlechter wurden. Sie wussten, dass sie sich der Grenze näherten, als sie den ersten Checkpoint des Militärs sahen. Gabriel übernahm das Reden, und rasch wurden sie durchgewunken. Der Checkpoint war von türkischen Soldaten besetzt, erklärte Gabriel, als sie weiterfuhren, und deren Hauptsorge war die PKK, die kurdischen Freiheitskämpfer, und keine Flüchtlinge aus dem Westen. An der Grenze selbst würde das jedoch anders aussehen. Gabriel gab Liv einen britischen Pass mit dem Bild einer blonden, jungen Frau, die Liv ein wenig ähnlich sah.
    »Den habe ich mir von einer unserer freiwilligen Helferinnen geliehen«, sagte er und schaute im Rückspiegel noch einmal zu dem Checkpoint zurück. »Die Grenzpolizei sieht nie genauer hin. Sie machen nur ein paar Fotokopien für ihre Akten, und diese Aufgabe habe ich ihnen bereits abgenommen. Dabei habe ich den Kontrast so hoch gedreht, dass man das Bild ohnehin nicht mehr erkennen kann.« Er drückte Liv die Hand. »Es wird schon klappen. Versprochen.«
    Fünfzehn Minuten später fuhren sie über einen Hügel und sahen den Grenzübergang von Silopi am Ufer eines schlammigen Flusses. Die Grenzstation war wenig mehr als ein deltaförmiger Parkplatz, der am Ufer abrupt endete. Livs erste Reaktion auf den Anblick war, dass sie dort sterben würde. Eine Brücke führte von dem Parkplatz aus über den Fluss und zu einer Reihe von Gebäuden auf irakischer Seite: eine Brücke, eine Straße und im wahrsten Sinne des Wortes Tausende von Trucks, die darauf warteten, sie zu benutzen. Sie parkten an den Zollgebäuden und rechts und links der Straße, die sich durch das trockene Land schlängelte, und verstopften alles in einem einzigen riesigen Stau. Wenn sie hier warten mussten, dann würden sie Tage bis in den Irak brauchen, und so viel Zeit hatten sie nicht.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Gabriel, der ihre Stimmung spürte. »Nur Frachttransporter müssen hier so lange warten. Wir werden da hinten rüberfahren.« Er deutete auf eine freie Straße nicht weit von der Brücke, wo ein Humvee der US Army auf eine Gruppe wartender Taxis zuhielt. Der Humvee raste von der Straße und wirbelte Staub auf, als er an den Taxis vorbei und ohne auch nur langsamer zu werden in den Irak raste. Auf der anderen Seite des Flusses waren weitere Militärfahrzeuge zu sehen und Männer mit Sturmgewehren. Sie standen im Schatten eines kleinen Torbogens, der die Straße überspannte, und über ihnen verkündete ein Schild auf Englisch und Arabisch: ›Willkommen in Irakisch-Kurdistan‹.
    »Wir werden schon bald wieder unterwegs sein«, sagte Gabriel. »Vertrau mir. Ich habe das schon oft gemacht.«
    Liv war

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