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Sag, dass du eine von ihnen bist

Sag, dass du eine von ihnen bist

Titel: Sag, dass du eine von ihnen bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwem Akpan
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Jubril und seine Gefährten warteten erstarrt auf das Ratschen der Streichhölzer, während das kalte Benzin, das durch den Harmattan-Wind noch kälter wirkte, in den Wunden brannte. Die Eindringlinge kamen ihm so nah, dass ihn die kleinste Bewegung verraten konnte. Wie eine Statue im Regen lag er da und blinzelte nicht einmal. Jubril spürte die brennende Flüssigkeit in den Augen, und er wartete auf das Feuer, ein Feuer, wie er es selbst viele Male an die Häuser der Ungläubigen in Khamfi gelegt hatte …
    Er fühlte, wie ihm jemand auf die Schulter klopfte, und er zuckte zusammen.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken«, entschuldigte sich Häuptling Ukongo. Der Schmerz in Jubrils Gesicht ließ ihn für den Häuptling wie jemand aussehen, der unbedingt die Mächte beherrschen wollte, die er in seiner Tasche verbarg. »Nun, mein Sohn, was du auch für einen Juju in der Tasche versteckst …«
    »Nix ist in meiner Tasche, nix«, sagte Jubril.
    »Weißt du, was ich in meiner Tasche hab?«, stichelte der Häuptling. »Übrigens, wenn du deinen Juju nicht öffentlich zeigst, kann er dich nicht schützen, das weißt du hoffentlich. Aber gegen meinen kannst du sowieso nichts ausrichten … Forderst du mich heraus, mein Sohn, bring ich dich um!«
    »Ach, Häuptling Riesenhut«, sagte Tega, »lassen Sie doch den Jung in Frieden.«
    »Erst nehmen Sie ihm seinen Sitz«, sagte jemand, »und jetzt werfen Sie ihm auch noch vor, einen Juju in der Tasche zu verstecken.«
    »Wollen Sie ihm auch noch sein Geld klauen, Häuptling?«, fragte Monica.
    »Was für Geld kann der kleine Ziegenbock denn schon haben?«, fragte der Häuptling. »Ich habe ihm nur auf die Schulter geklopft, um ihm meinen Fahrschein zu zeigen … Zeit für mich, ihm zu beweisen, dass ich nicht zu Unrecht auf seinem Platz sitze. Nur die Haltung dieses Jungen macht mir Probleme.«
    » Yessa «, sagte Jubril unter heftigem Kopfnicken, stand er doch kurz davor, endlich seinen Platz zu bekommen. Er langte in den Beutel und holte seinen Fahrschein wieder hervor, falls die beiden Papiere miteinander verglichen werden mussten. Die Leute reckten die Hälse, um einen Blick auf das Ticket des Häuptlings zu erhaschen.
    Während der Häuptling die Tasche auf seinem Schoß durchsuchte, versicherte er ihnen: »Ihr versteht mich besser, wenn ihr meinen Ausweis gesehen habt …«
    »Ausweis? Ausweis interessiert hier nicht!«, warnte ihn Ijeoma. »Kommen Sie, beweisen Sie's uns!«
    » Du willst meinen Ausweis nicht sehen?«, schrie Häuptling Ukongo plötzlich und schlug sich dabei wiederholt auf die Brust, als wäre eines seiner heiligsten Rechte verletzt worden. »Junge Frau, wer hat dich zur Richterin über den königlichen Vater und diesen Gauner hier ernannt? Du erwartest, dass ich mein Ticket vorzeige … ohne vorher meinen Ausweis zu sehen? Weißt du überhaupt, wer ich bin?« Kaum hatte er das gesagt, riss er ein riesiges Amulett aus seiner Tasche, pflückte eine Feder davon ab und blies sie in die Luft. Entsetzt schrien die Leute auf, und wer dort stand, wo die Feder landete, wich furchtsam zurück. Der Häuptling stimmte einen Gesang an und wackelte dabei mit dem Kopf wie eine Klapperschlange mit ihrem Schwanz.
    »Jetzt, junge Frau, kannst du kommen und mich nach meinem Fahrschein fragen«, sagte er schließlich. »Und du, Juju-
Kerl, lass sehen, wer mächtiger ist. Hol hervor, was du hast, das werden wir ja sehen!«
    Jubril bat die Polizei, die in den Bus stürzte, sobald sie die Aufregung vernahm, diese Angelegenheit doch ein für alle Mal zu beenden. Als die Beamten aber die Lage begriffen, sagten sie, sie kämen zurück, wenn sie ihr Bier ausgetrunken hätten.
    Der Häuptling lachte Jubril aus und verkündete seinen Herausforderern, dass sie ein Leid befiele, wenn der Bus sein Herrschaftsgebiet erreichte. »Wisst ihr denn nicht, wer den Frieden im Delta aufrechterhält?«, fragte er. »Die Polizei weiß, welche Stellung ich habe. Wisst ihr denn nicht, wie ich überhaupt in diesen Bus gekommen bin? Ihr werdet noch bedauern, dass ihr die Polizei dazugeholt habt!«
    Doch Jubril ließ sich keine Angst einjagen. Er wollte Gerechtigkeit.
    »Söhnchen«, sagte Madame Aniema, »bitte, sag der Polizei, sie soll sich hier nicht einmischen! Wir haben auf dieser Reise schon genug durchgemacht. Wie heißt du eigentlich?«
    »Er heißt Gabriel«, sagte der Häuptling wie aus der Pistole geschossen.
    »Ach, Gabriel, unser Schutzengel«, fuhr die Frau fort, »hast du

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