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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Donna geschrien: Fragen Sie ihn doch mal, unter welchen Umständen das Kind gezeugt wurde!
    »Er beharrte ganz strikt darauf, daß Donna genau die richtige Nahrung zu sich nahm, und als sie sich entschloß, die Kinder zu
stillen – beide Kinder -, war er vor Glück schier außer sich. Er fand, dies sei gesünder. Auf seine Kinder war er ungeheuer stolz. Manchmal brachte er sie mit ins Büro. Man konnte deutlich sehen, daß er ganz verrückt mit ihnen war.«
    »Und haben Sie jemals Donna mit ihren Kindern erlebt?«
    Danny Vogel verneinte. Irgendwie gelang es ihm, dieses »Nein« wie ein Verdammungsurteil klingen zu lassen.
    Als es ans Kreuzverhör ging, ergriff Donnas Anwalt sofort die Offensive.
    »Mr. Vogel«, begann er, und seine Stimme klang so hart und so abgehackt wie das Hämmern einer Schreibmaschine, »sind Sie zufällig ein ausgebildeter Psychologe?«
    Danny Vogel lächelte und schüttelte den Kopf. »Nein, Sir.«
    »Haben Sie irgendeine spezielle Ausbildung in den Verhaltenswissenschaften genossen?«
    »Nein, Sir.«
    »Hatten Sie an der Universität zumindest das Fach Psychologie belegt?«
    »Nein, Sir.« Das Lächeln war verschwunden.
    »Somit dürfen wir wohl feststellen, daß Sie – sagen wir einmal – für die Beurteilung von Mrs. Cressys Verhalten einer wirklichen Wissensgrundlage entbehren.«
    »Ich verlasse mich da auf meine Augen und Ohren«, gab Danny Vogel zurück – nur glich der Vogel jetzt mehr einer Schlange: in die Ecke gedrängt und voll Angst, jedoch zusammengeringelt und bereit zuzustoßen.
    »Augen und Ohren, Mr. Vogel, können getäuscht werden, wie wir alle wissen. Kein Außenstehender kann jemals auch nur einigermaßen ahnen, was in einer Ehe wirklich vor sich geht. Sind Sie nicht auch dieser Ansicht?«
    »Nun ja, so ziemlich.« Er schwieg einen Augenblick. »Aber Donnas Verhalten war mehr als...«
    Mr. Stamler fiel dem Zeugen abrupt ins Wort. »Würden Sie
sagen, daß Sie besonders qualifiziert sind, sich über weibliches Verhalten zu äußern? Wie oft waren Sie verheiratet, Mr. Vogel?«
    Danny Vogel wand sich unverkennbar. »Zweimal«, räumte er ein.
    »Ihre erste Ehe endete mit einer Scheidung?«
    »Ja, Sir.«
    »Und Ihre zweite Ehe? Ist sie glücklich?«
    »Wir leben getrennt«, erwiderte er deutlich hörbar, während er den Kopf senkte.
    »Es läßt sich also kaum behaupten, Sie seien hinsichtlich weiblicher Wesensart ein Experte, Mr. Vogel, wie?« fragte der Anwalt sarkastisch.
    Und fuhr sogleich fort: »Vor wenigen Augenblicken sagten Sie aus, Sie hätten Mrs. Cressy niemals mit ihren Kindern beobachtet, ist das richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Nun, dann sind Sie wohl so oder so außerstande, hinsichtlich von Mrs. Cressys Befähigung als Mutter eine Meinung zu äußern – oder?«
    »Nein, Sir, aber...«
    »Danke, das ist alles, Mr. Vogel.«
    Danny Vogel zögerte einen kurzen Augenblick, ehe er den Zeugenstand verließ. Er sah zu Victor. Doch dieser schien ihn zu ignorieren. Weitgehend jedenfalls. Danny Vogel ging zu seinem Platz zurück. Donnas Blick mied er.
    Mr. Stamler tätschelte ihr aufmunternd die Hand. (Guter Gott, hatte er eigentlich einen Vornamen? überlegte Donna.) Augenscheinlich glaubte er, diese Runde hätten sie gewonnen. Der Zeuge hatte einräumen müssen, daß er in keiner Weise qualifiziert sei, über Donnas »Befähigung« als Mutter ein Urteil abzugeben.
    »Nun, dann sind Sie wohl so oder so außerstande, hinsichtlich
von Mrs. Cressys Befähigung als Mutter eine Meinung zu äußern – oder?« So hatte die Frage gelautet.
    Und die Antwort. »Nein, Sir, aber...«
    Ihr Anwalt hatte es verstanden, dem Zeugen das Wort abzuschneiden. Dennoch schwang dieses »Aber« weiterhin mit, war aktenkundig.
    Das Gericht hatte es gehört. Sie hatte es gehört. Dem Richter war es gewiß nicht entgangen. Aber...
    Sie wiederholte es, in ihrem Kopf, unentwegt – aber, aber, aber. Bis es – genau wie das Wort »Mittel« – seine exakte Bedeutung verlor und irgendwie schwammig klang, absurd.
     
    »Erzähl mir eine Geschichte.«
    Donna betrachtete ihren kleinen, knapp vier Jahre alten Sohn. Kaum eine Armlänge von ihr entfernt, saß er in seinem Bettchen, die hellblaue Decke bis zum Gesicht hochgezogen. Er scheuerte seine Nase daran. »Adam, ich habe dir schon drei Geschichten erzählt. Und die letzte, das habe ich dir gesagt, war wirklich die letzte. Wenn die zu Ende ist, darüber hatten wir uns doch geeinigt, kriechst du unter die Decke und schläfst.«
    »Bin ja unter der

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