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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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vor, der gesehen hatte, wie seine Muter starb, und der nicht an sich selbst, sondern an seine jüngeren Brüder gedacht hatte. Er war ihm gelungen, die Familie in einem so schlimmen Moment zusammenzuhalten.
    Connor hielt ihre Hände fest und drückte sie auf sein Herz.
    „Das habe ich nie jemandem erzählt, Bronte, und ich weiß nicht, wieso ich bei dir eine Ausnahme gemacht habe."
    „Ich bin froh, dass du es getan hast", flüsterte sie, während ihr Tränen über die Wangen liefen.
    Sie wusste nicht, wie lange sie am Kamin des alten Hauses standen, das früher seinen Großeltern gehört hatte. Draußen tobte das Unwetter, und aus dem Radio kam die Stimme des Sprechers. Bronte hielt Connor in den Armen, und er ließ ihre Hände nicht los. Die Zeit schien stillzustehen.
    Seine Geschichte berührte Bronte so tief, dass alle Mauern, die sie nach Thomas' Verrat in ihrem Inneren errichtet hatte, zusammenstürzten.
    Nach einer Weile hörte sie, dass der Wetterbericht von Musik abgelöst worden war. Bigband-Klänge erfüllten den Raum, anrührende Klänge mit Streichern und Bläsern. Sie drückte Connor noch fester an sich, bis ihre Arme schmerzten.
    Langsam hob er ihre Hand an sein Kinn, und sie strich über die Barstoppeln.
    Eine bekannte Melodie drang aus dem Radio. „Someone to watch over me". Genau danach hatte sie sich immer gesehnt nach jemandem, der über sie wachte. Auch Connor hätte das gebraucht. Nicht im wahrsten Sinn des Wortes. Sie beide hätten jemanden gebraucht, der über ihre Seelen wachte.
    „Komm", sagte Connor leise.
    Behutsam zog er sie an seine Brust. Sie kam sich schutzlos vor, bis sie in seine Augen die gleiche Ehrlichkeit und Offenheit erkannte, die sie empfand.
    Erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, wie einsam sie sich gefühlt hatte. Sie spürte, wie zwischen ihnen beiden ein Band entstand, als er sie sanft an den Schultern festhielt und sie ansah, als wäre sie das Wichtigste im Leben. Mit seinen Blicken sagte er ihr mehr, als Worte jemals hätten ausdrücken können.
    „Bronte O'Brien, willst du mit mir tanzen?"
    Tränen stiegen ihr wieder in die Augen, aber sie musste auch über die Frage lachen. Erst vor wenigen Tagen hatten sie im Ballsaal des Hotels gestanden, in dem Kelli und David die Hochzeit gefeiert hatten. Sie hatte verraten, dass sie nie tanzte, und er wollte auch nicht.
    Doch jetzt bewegten sie sich langsam zur Musik, und ihre Füße fanden irgendwie den richtigen Takt, genau wie ihre Herzen.
    Connor ließ ihre Hand los, zog sie enger an sich, schaffte es aber trotzdem, sich im Rhythmus zu bewegen.
    Das Musikstück endete viel zu früh. Sekundenlang blieben sie reglos stehen.
    Dann holte Bronte tief Atem. „Ich finde, du solltest dich stellen."
    Connor verkrampfte sich. Sie hatte nur ungern den Zauber des Augenblicks zerstört, doch es musste gesagt werden. Beschwörend sah sie ihn an.
    Er traute seinen Ohren nicht.
    „Dir bleibt nichts anderes übrig, Connor, begreifst du das nicht? Wenn du dich der Verhaftung entziehst, sieht das nur noch mehr danach aus, als wärst du schuldig."
    „Das ist wohl kaum möglich", erwiderte er.
    „Streiten wir jetzt nicht um Worte. Du wirkst dadurch schuldig."
    „Ich wirke aber auch schuldig, wenn ich mich stelle."
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Es sieht dann allerdings so aus, als hättest du nichts zu verbergen." Sie hielt ihn an den Armen fest. „Vertraust du mir?"
    Er wich ihrem Blick aus.
    „Ich arbeite seit Jahren für die Bundesanwaltschaft und kenne Fälle wie diesen", fuhr sie eindringlich fort. „Flucht bringt nichts. Es macht alles nur schlimmer. Damit verärgerst du den untersuchenden Staatsanwalt. Du reizt die Polizei. Wenn du dich stellst und deine Unschuld beteuerst, denken die Leute, dass du vielleicht doch die Wahrheit sagst. Sie fangen zu überlegen an, was sie sonst nie machen würden. Müssen sie dich erst mühsam aufspüren, sind sie so froh, einen gefährlichen Kriminellen geschnappt zu haben, dass sie dir nicht mal zuhören werden."
    Er reagierte noch immer nicht.
    „Lass dir von mir helfen, Connor. Ich schaffe das. Ich habe Einfluss im Büro. Ich sorge dafür, dass wir gegen deinen Antrag auf Kaution keinen Einspruch erheben. Du betrittst die Zelle nur, um sie gleich wieder zu verlassen." Als er sich von ihr lösen wollte, hielt sie ihn noch fester. „Ich gebe dir mein Wort, Connor."
    Endlich sah er sie an, und sie konnte seinem aufgewühlten Blick kaum standhalten. Sie konnte ihm leicht raten, sich

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