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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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dass es nur ein Gerücht ist.
     
     
     
    An: [email protected] Von: [email protected]
    Hey Serena,
    mir ist schon klar, dass uns Welten voneinander
trennen - ich bin bloß ein einfacher Bursche vom Land und du bist eine Göttin
aus Manhattan, aber um es mit einem alten Song zu sagen: I just can't get you
out of my head. Wenn ich an dich denke, beschlagen die Fenster von meinem Jeep
sofort und ich krieg keine Luft mehr. Wegen dir werde ich dieses Jahr in
Prüfungen durchfallen. Ich glaub zwar nicht, dass man die wiederholen kann wie
an der Highschool, aber ich hätte nichts dagegen, weil wir dann noch länger
zusammen wären. Ich weiß, das muss sich für dich total verrückt anhören, aber
du bist meine Traumfrau, also komm im Herbst nach Harvard. Ich trinke auf die
nächsten vier Jahre und die Ewigkeit mit dir. Cheers! In Liebe
    Wade
(der Zimmernachbar von dem Typen, der dir den Campus gezeigt hat. Erinnerst du
dich an mich?)
     
    An: [email protected] Von: [email protected]
    Huhu
Serena,
    wir wollten dir nur schnell schreiben, dass wir alle
hier TOTAL von dir und Damian von den Raves schwärmen - ihr seid echt DAS
perfekte Paar!!! Wir können es kaum erwarten, dass ihr mal herkommt und wir ihn
persönlich kennen lernen. Vorher sollten wir wahrscheinlich die ganzen
Damian-Poster abhängen, mit denen bei uns im Wohnheim alle
    Wände tapeziert sind -
OBERhammerPEINLICH! Gib Damian einen Kuss und sag ihm, dass wir ihn lieben
(obwohl wir dir natürlich NIEMALS den Freund wegschnappen würden). *muah*, deine
Schwestern von den Princeton Tri Delts
     
    Serena verzog gequält das
Gesicht, löschte alle drei Stalker-Mails und strich Princeton dick und fett von
ihrer mentalen Liste möglicher Universitäten. Die Tussen, die sie nicht
kannten, aber so taten, als wären sie ihre besten Freundinnen und sich über sie
und ihren angeblichen Rockstarfreund (mit dem sie noch nie ein Wort gesprochen
hatte) das Maul zerrissen, waren ja wohl unerträglich. Diese Weiber konnten
einem echt die Lust verleiden, überhaupt auf die Uni zu gehen.
    Serena klickte das Mailprogramm
zu, ohne die restlichen Mails zu lesen, und band sich ihre vollen blonden
Haare mit einem einfachen weißen Gummi zu einem verstrubbelten Pferdeschwanz.
Dann strich sie sich etwas Vaseline auf die Lippen und öffnete die Zimmertür,
um nach ihren Eltern zu schauen.
    Mr und Mrs van der Woodsen bewohnten
einen eigenen Trakt, der aus einem riesigen Schlafzimmer mit breitem
Himmelbett bestand, zwei Ankleidezimmern mit großen, begehbaren
Kleiderschränken, zwei Badezimmern und einem Wohnzimmer samt einer Bar, die
sie nie benutzten, einem Plasma-Fernseher, den sie nie anschalteten, und einer
Bibliothek voller seltener Bücher, die sie nie lasen, weil sie ständig auf den
diversesten Benefizveranstaltungen waren oder in der Oper oder auf ihrem
Landsitz in Connecticut, wo sie sich irgendwelche Polospiele anschauten. Der
elterliche Trakt war so groß wie anderer Leute Wohnungen, nahm aber nur knapp
ein Viertel der Gesamtfläche des Penthouses in der Fifth Avenue ein.
    »Hast du nicht gesehen, dass
ich dir etwas zum Anziehen herausgelegt hatte?«, seufzte Mrs van der Woodsen,
nachdem sie einen prüfenden Blick auf ihre Tochter geworfen hatte. Sie war
groß und blond wie Serena und hatte die gleichen meerblauen Augen und gut
geschnittenen Züge, die bei ihr im Laufe der Jahre etwas herber, aber nicht
unattraktiver geworden waren. »Eine zerrissene Jeans ist für so einen Anlass
nun wirklich nicht das Richtige, das musst du doch einsehen, Liebling.«
    »Das ist nicht irgendeine
Jeans.« Serena sah an ihrer ausgewaschenen Jeans hinunter. »Das ist meine
Lieblingsjeans.«
    Sie besaß insgesamt zwanzig
Paar, aber diese bestimmte Jeans von Blue Cult war das ultimative
Ich-kann-nicht- ohne-Accessoire der Woche.
    »Der Rock und die Bluse, die
ich für dich ausgesucht habe, sind genau das Richtige«, beharrte ihre Mutter.
Sie knöpfte die Jacke ihres goldenen Chanelkostüms zu und warf einen Blick auf
die platinschimmernde, antike Car- tieruhr an ihrem schmalen,
Santo-Domingo-gebräunten Handgelenk. »Wir fahren in fünf Minuten. Dein Vater
und ich setzen uns so lange in die Bibliothek und lesen Zeitung. Sei nicht
schwierig, Liebling. Es ist nur eine Party. Du magst Partys.«
    »Solche nicht«, brummte Serena.
Ihre Mutter hob so streng ihre dünnen graublonden Augenbrauen, dass sie es sich
verkniff zu erwähnen, wie viel lieber sie auf das Raves-

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