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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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herkommen sollen.“
    „Und warum hast du es getan?“
    Er hatte den Kaffeebecher auf den Nachttisch gestellt. Dabei sah er die Zeitung an, die er mitgebracht hatte.
    „Mir blieb ja kaum eine andere Wahl“, erwiderte sie scharf.
    Verwundert zog er die Brauen hoch. „So? Das habe ich etwas anders in Erinnerung. Wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, habe ich dich gefragt, ob du zu deinen ‚Freunden‘ zum Strand zurück möchtest.“ Er blickte wieder auf die Zeitung und lächelte schwach. „Und du hast Nein gesagt.“
    „Da hatte ich keine Ahnung, dass du eine Mittelmeerkreuzfahrt planst.“ „Aha. Du wolltest also nur ein schnelles Abenteuer?“ Er schaute sie an. „Das verletzt mich.“ Verletzt sah er ganz und gar nicht aus. Er wirkte eher sorglos und schien mit sich zufrieden zu sein. Gekränkt presste Anna die Lippen zusammen. „Wir haben nicht miteinander geschlafen.“ „Nein. Aber du wolltest es.“
    Verflixt!
    Kurz entschlossen wickelte sie das Laken behelfsmäßig um sich und stand auf. Im Bett fühlte sie sich Angelo nicht gewachsen. Gespielt ruhig strich sie sich das Haar zurück.
    „Hör mal, Angelo, ich wollte überhaupt nichts. Ich … habe mir das nicht richtig überlegt. Vielleicht hatte ich mehr getrunken, als ich dachte. Ich war erregt …“
    „Erregt – weshalb?“
    Hilflos schüttelte sie den Kopf. „Das ist nicht wichtig“, erklärte sie schnell. „Wichtig ist nur, dass ich schleunigst zurückkehre. Ich habe viel zu tun.“
    Angelo fuhr sich durchs zerzauste blonde Haar und schlenderte zur Tür. Dort blieb er stehen und blickte sie ernst an.
    „Bist du eine gute Schwimmerin?“
    „Ich denke schon.“
    Er nickte und verzog keine Miene. „Bis zur Küste sind es rund zehn Kilometer. Gut, dass du deinen Bikini dabeihast.“
    Mit einem wütenden Aufschrei griff Anna nach einem Buch und schleuderte es nach ihm. Es verfehlte seinen Kopf um Haaresbreite. Sie wollte gerade den nächsten Band nehmen, doch Angelo kam ihr zuvor und packte sie am Handgelenk.
    „Das reicht.“
    Seufzend gab sie auf. Allerdings nur, bis Angelo den Griff lockerte. Prompt nutzte sie den Überraschungseffekt und riss sich los.
    „Es reicht noch lange nicht.“
    Sie wollte aus der Kabine flüchten. Das Bett war ihr jedoch im Weg. Jetzt durfte sie nur das Laken nicht loslassen. Sonst hätte sie splitternackt dagestanden. Anna sprang aufs Bett und sah Angelo kampfbereit an.
    Er zog eine Braue hoch. „Tja, wenn du meinst …“
    Blitzschnell beugte er sich vor und zog ihr die Beine unter dem Körper weg. Sie fiel auf die weichen Kissen. Atemlos versuchte sie, wieder aufzustehen. Aber Angelo warf sich über sie und drückte mühelos ihre Arme aufs Bett. Sein Gesicht war nur noch Zentimeter von ihrem entfernt. Verzweifelt versuchte sie, sich zu befreien, doch er presste sie mit seinem Gewicht auf die Matratze. Sie war ihm ausgeliefert.
    Schwer atmend blickten sie sich stumm in die Augen.
    Langsam ließ er einen Finger über ihren Hals gleiten. Beim Kampf hatte Anna das Laken losgelassen. Angelo brauchte nur daran zu ziehen, und sie hätte nackt dagelegen.
    „Du willst doch wieder zur Küste zurück, oder? Das hier ist nicht ganz der richtige Weg, mich zu überreden, dass ich dich zurückbringe“, sagte er leise.
    Wütend sah sie ihn an. „Und? Möchtest du lieber, dass ich dich auf Knien anbettele?“ Er lachte rau und gab ihre Handgelenke frei. „Das wäre in der Tat sehr reizvoll. Aber es würde dir auch nichts nützen.“ Atemlos rollte sie sich unter ihm fort. „Ich will, dass du mich zurückbringst. Sofort!“
    „Und wenn ich dich nicht zurückbringe?“
    „Dann rufe ich die Polizei.“
    „Hast du dein Handy dabei?“
    „Nein! Und das weißt du auch!“
    Sie hatte nichts dabei. Keine Kleidung, nicht einmal eine Zahnbürste, und natürlich auch kein Handy. Wütend schwenkte Anna die Beine vom Bett, riss das Laken an sich und hüllte sich notdürftig hinein. Dann stand sie auf.
    Seufzend erhob Angelo sich ebenfalls.
    „Also möchtest du mein Telefon benutzen. Aber glaubst du wirklich, dass ich es dir gebe? Damit du mich verhaften lässt? Wegen Freiheitsberaubung zum Beispiel?“
    Sie wurde verlegen. „Nein.“
    Gelassen fuhr er sich mit den Fingern durchs zerzauste Haar und wandte sich der Tür zu. „Dann schlage ich vor, du machst die Kreuzfahrt mit. Wer weiß, vielleicht erfährst du dabei etwas Interessantes.“
    Anna warf ihm einen verächtlichen Blick zu. „Was könnte ich von dir schon

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