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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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zwei Wochen zwei Repräsentanten zu mir kamen. Es ist eine Veteranenorganisation, die es sich zur Aufgabegemacht hat, unsere Vermissten heimzubringen – lebend. Selbst wenn dafür eine Rambo-Operation nötig ist.“
    „Verstehe.“ Ihre Lippen wurden schmal. „Wir sprechen über paramilitärische Sonderlinge.“
    „Das dachte ich – anfangs. Dann gaben sie mir einen Scheck über zwanzigtausend für Spesen. Ich sollte eine kleine private Suche nach Vermissten durchführen. Aber sie sind nicht an Skeletten und Hundemarken interessiert. Sie sind hinter Fleisch und Blut her.“
    „Lebende Vermisste? Sie glauben doch nicht wirklich, dass es welche gibt?“
    „Die Leute von der Ariel Group glauben es. Und sie brauchen nur einen einzigen vorzuweisen, um ihr Vorhaben zu unterstützen. Bei dem öffentlichen Aufsehen wäre Washington zum Handeln gezwungen.“
    Nachdem der Kellner die leeren Bierflaschen abgeräumt hatte, fragte Willy leise: „Und wie passe ich ins Spiel?“
    „Es geht nicht um Sie, sondern um Ihren Vater. Es besteht eine winzige Chance, dass er noch lebt. Ich könnte Ihnen helfen, ihn nach Hause zu bringen.“
    „Was haben Sie davon?“, fragte sie.
    „Sie meinen, abgesehen von dem Vergnügen IhrerGesellschaft?“
    „Bezahlt Ihnen die Ariel Group mehr als die Spesen?“
    „Für einen lebendigen Rückkehrer – zwei Millionen.“
    „Zwei Millionen Dollar?“
    Er drückte fest ihre Hand. „Leise! Das ist keine öffentliche Information.“
    Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. „Meinen Sie das im Ernst? Zwei Millionen?“
    „Das ist deren Angebot. Jetzt überdenken Sie mein Angebot. Arbeiten Sie mit mir zusammen. Sie bekommen Ihren Vater zurück, und ich kassiere mein hübsches kleines Ruhegeld. Ich denke, Sie nehmen an. Diese Verbindung ist im Himmel geschlossen.“
    „Oder in der Hölle“, murmelte sie düster. Sie lehnte sich zurück und warf ihm einen stahlharten Blick zu. „Sie sind nichts weiter als ein Prämienjäger.“
    „Wenn Sie mich so nennen wollen.“
    „Ich nenne Sie eine Menge Dinge, und nichts davon ist schmeichelhaft.“
    „Bevor Sie mich beschimpfen, sollten Sie über Ihre Möglichkeiten nachdenken. Und die sind ziemlich begrenzt. Sie können allein marschieren, was Sie bisher noch nicht weit gebracht hat. Oder …“, er beugte sich vor und ließ sein überzeugendstes Lächeln erstrahlen, „… Sie arbeiten mit mirzusammen.“
    Ihre Lippen wurden schmal. „Ich arbeite nicht mit Söldnern.“
    „Was haben Sie gegen Söldner?“
    „Nur eine Kleinigkeit – das Prinzip.“
    „Das Geld stört Sie, richtig? Die Tatsache, dass ich es für Bares mache und nicht aus Herzensgüte.“
    „Das ist keine Großwildjagd. Wir sprechen über Menschen. Über Männer, deren Familien ihre Ersparnisse für wertlose kleine Rambos wie Sie verbrauchten! Ich kenne diese Familien. Manche von ihnen klammern sich noch immer an diesen winzigen Fetzen Hoffnung. Und Sie wissen genauso gut wie ich, dass diese Soldaten nicht in irgendeinem Gefangenenlager herumsitzen und auf ihre Rettung warten. Sie sind tot.“
    „Und Sie denken, dass Ihr Vater lebt.“
    „Bei ihm ist es etwas anderes.“
    „Richtig. Und bei jedem dieser fünfhundert anderen Vermissten könnte es etwas anderes sein.“
    „Ich habe aber zufällig Beweise!“
    „Aber Sie haben nicht die Fähigkeiten, die nötig sind, um Ihren Vater zu finden.“ Guy beugte sich vor. Im letzten Licht des Sonnenuntergangs schien ihr Gesicht von Feuer angestrahlt zu werden. Ihre Wangen schimmerten in einem abendlichen Rot.„Wenn er lebte, können Sie es sich nicht leisten, diese Chance zu verderben. Und Sie bekommen wahrscheinlich nur diese eine Chance, ihn zu finden. Denn ich sage Ihnen, dass die Vietnamesen Sie nicht noch einmal ins Land zu einer weiteren Deluxe-Tour lassen werden. Geben Sie es zu, Willy. Sie brauchen mich.“
    „Nein“, schoss sie zurück. „Sie brauchen mich. Wie wollen Sie ohne meine Hilfe Geld für einen lebenden Heimkehrer kassieren?“
    „Wie wollen Sie ihn finden?“
    Sie schnellte so abrupt vor, dass er beinahe überrascht zurückgewichen wäre. „Passen Sie bloß auf! Unterschätzen Sie mich nicht, Sie Widerling!“
    „Und überschätzen Sie sich nicht, Junior. Es ist nicht leicht in diesem Land, Antworten zu finden. Hier ist nichts und niemand, wie es scheint. Ein Aufleuchten im Auge, ein Brechen der Stimme kann einen himmelweiten Unterschied machen. Sie brauchen einen Partner. Und ich bin sogar bereit,

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