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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gelegt.
    Nach kurzer Zeit waren auf dem unebenen Pflaster Schritte zu hören. Dunkle Gestalten bewegten sich auf den Wehrgängen; hier führte das Tor auf eine offene Weide hinaus, die noch nicht mit Vororten bebaut war. Die Wache, die wir gerade noch rechtzeitig alarmiert hatten, wehrte sich nicht, sondern floh. Ich wollte nicht, daß gute Männer ums Leben kamen. Das Tor öffnete sich lautlos; die irregeleiteten Anhänger Floranias hatten die Angeln gut geölt.
    Ich hockte im Schatten und sah die Masse der Eisernen Reiter näherkommen. Schon gab ich das Signal.
    Oben auf der Mauer kehrte die Wache zurück, begleitet von Bogenschützen und Paktuns. Unten rückten meine Hakkodin vor. Wir ließen etwa hundert Radvakkas ein, die selbstbewußt im Schutze ihrer Rüstungen dahergaloppierten. Dann wurde das Tor, unterstützt von tödlichen Axt- und Hellebardenhieben, geschlossen und verriegelt.
    Und schon stürzten wir uns auf die Eisernen Reiter, die in die Stadt gelangt waren.
    Bei Vox! Der aufgestaute Zorn der Bürger war eindrucksvoll – ein wunderbarer und zugleich schrecklicher Zorn ehrlicher Leute, deren Leben, Beruf und Familien bedroht wurden. Äxte durchschlugen Kettenhemden, Hellebarden fanden ihr Ziel. Die Eisernen Reiter wurden aus den Sätteln gefegt. Sie stachen mit ihren Speeren zu und hackten mit den Schwertern, doch meine teuflischen Hakkodin waren überall, schwärmten hinten und vorn. Innerhalb weniger Mur war die Metzelei beendet, verstummte das dumpfe Klingen von Metall auf Metall, das schreiende Durcheinander kämpfender Männer.
    Keuchend baute sich Targon der Tapster vor mir auf.
    »Hai, Jak der Drang. Nun hast du es gesehen!«
    »Aye, Targon. Jetzt ist dir auch klargeworden, daß die Radvakkas sterblich sind ...«
    »Bei Vox! Als du loslegtest, taten mir die verflixten Teufel beinahe leid.« Die einsetzende Erleichterung ließ ihn auflachen. »Allerdings würde ich bei den Unsichtbaren Zwillingen schwören, daß du ein schlimmerer Teufel bist als jeder von denen!«
    »Räumt schnell auf!« sagte ich unwirsch. »Bringt sämtliches Metall in die Werkstätten. Die unverwundeten Benhoffs kommen in die Ställe, und ich brauche euch nicht erst zu sagen, was mit den armen Tieren geschieht, die verwundet wurden.« Ich blickte zu den Mauern empor. »Hai! Sind sie fort?«
    »Aye, Jen. Wir haben sie tüchtig verabschiedet und noch ein paar Sättel leergeräumt!«
    »Shudor der Mak!« brüllte ich. »Nimm deine Männer mit nach draußen und gib der Arbeitsgruppe Deckung. Alles Brauchbare, das uns diese Cramphs von Eisernen Reitern zurückgelassen haben, bringt ihr in die Stadt.«
    Shudor, der einen Vertrag unterschrieben und für den Einsatz seiner Paktun-Truppe gutes Gold erhalten hatte, gehorchte. Im belagerten Therminsax wurde nichts verschwendet.
    Dann zog ich los, um mich mit dem Priester von Florania zu unterhalten.
    Der Justitiar und die Stadtväter fanden sich zu einer feierlichen Gerichtsverhandlung zusammen. Die Verhandlung war streng neutral und entsprach den überlieferten Sitten des vallianischen Bokkertu. Doch waren die Beweise so eindeutig, daß nur der Schuldspruch in Frage kam. Da ich in solchen Dingen eher zurückhaltend bin, überließ ich den Stadtvätern von Therminsax das weitere Verfahren; immerhin wäre durch das Verhalten dieses irregeleiteten Mannes ihre Stadt zu Schaden gekommen. Was sie anordneten, werde ich hier nicht wiederholen; doch war ich davon überzeugt, daß das Exempel, das hier statuiert wurde, andere irrgläubige Wichte von ähnlichen törichten Taten abhalten würde.
    Was Floranias Gefolgsleute anging, so nutzten sie die Gelegenheit zur Reue.
    Ich hatte wieder einmal Lust, mit den beiden Krozairs Zarado und Zunder zu sprechen. Wie immer stritten sie sich – diesmal über die Vor- und Nachteile von Hellebarde und Axt. Schließlich warf ich ins Gespräch: »Mir sind eure Schwerter aufgefallen, Koters.« Diese vallianische Anrede ist sehr respektvoll. »Am liebsten würde ich mir von einem Waffenschmied eine ähnliche Klinge herstellen lassen.«
    Daraufhin lachten die beiden und zeigten mir ihre Krozairklingen. In Therminsax gab es genügend Waffenschmiede, von denen Ferenc die Klinge in höchstem Ansehen stand, wurde doch behauptet, er könnte eine Waffe gestalten wie kein anderer in Thermin. Er hatte viel Arbeit und machte keinen Hehl aus seinem Unwillen, daß man einfachen Hufschmieden die Geheimnisse seiner Kunst offenbart hatte. Dabei hatte ich ihm lediglich meine

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