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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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erfolgreich allen Versuchen Segs, sie davon abzubringen. Ich wußte, daß er kurz vor dem Ausbruch der Unruhen nicht mehr gewußt hatte, was er mit diesen Leuten anfangen sollte, denn er war nicht bereit, die ihm zur Verfügung stehende Staatsgewalt gegen Bewohner seines neuen Kovnats einzusetzen. Andererseits hatte er meine Ansichten geteilt und war sehr daran interessiert, diese Blasphemie gegen die menschliche Natur, wie wir die Sklaverei nannten, möglichst schnell zu beenden.
    »Ich erinnere mich an diese Festung«, sagte Seg, wischte sich mit der Hand über die Lippen und schaute voraus. »Als ich den Herrn dieser Feste, einen krummnasigen Gauner namens Andir der Ornc, aufforderte, seine Sklaven freizulassen, ließ er meinen Boten, einen ordentlichen jungen Kerl namens Naghan Larjester, hinauswerfen – aber nicht ohne ihm vorher eine Nase zu verpassen, die so schief war wie die seine. Ein Scherz. Ich war schon halb entschlossen, ihn mir mit meinen Leuten vorzuknöpfen und ein Exempel an ihm zu statuieren, als der Herrscher vergiftet wurde.«
    »Seg«, sagte ich mit einem gewissen Nachdruck, während der Voller bereits zur Landung ansetzte, »ich glaube wirklich, daß du ohne Falinur besser dran bist. Aus diesem Kovnat läßt sich viel machen. Auf jeden Fall muß der Sklaverei ein Ende gesetzt werden. Und seit deinen anfänglichen Bemühungen ist schon viel zuviel Wasser die Flüsse hinabgelaufen.«
    »Wenn du meine Bindung an dieses Kovnat lösen willst, Dray«, sagte der Kov von Falinur, »werde ich der erste sein, der seinen Hut in die Luft wirft.«
    »Ich tue, was du willst. Du bist nach wie vor Kov, und das ist in dieser Welt schon mal ganz nützlich. Ein Kov muß Besitzungen haben. Es steht eine Provinz für dich bereit, sobald ...«
    »Aye«, sagte er, und seine blauen Augen funkelten in dem zweifarbenen Licht. »Aye, Dom! Ich weiß Bescheid! Sobald wir jene Rasts ausgeräuchert haben, die sich noch heute daran laben.«
    »Aye, und das soll in vielen Provinzen geschehen, bei Krun!«
    Er fragte nicht, wo sein neues Kovnat liegen würde, und wenn ich ehrlich sein will, hätte ich diese Frage noch nicht beantworten können. Doch ich war fest vom Lauf der Dinge überzeugt; Seg Segutorio war Kov und würde ein Kovnat erhalten.
    Er schilderte mir die Lage, wie er sie nördlich der Berge des Nordens vorgefunden hatte, während er in Evir, der nördlichsten Provinz, nach seiner Thelda suchte. Dort oben hatte ein Mann die Macht an sich gerissen, der König von Urn-Vallia genannt wurde. Er beherrschte Durheim und Huvadu, lebte allerdings im Unfrieden mit dem Hohen Kov von Erstveheim. Venga, dessen Vadnicha die unglückselige Ashti Melekhi gewesen war, hatte sich Invasoren beugen müssen, und der Vad, ihr Zwillingsbruder, war auf der Flucht. Ein schreckliches Durcheinander herrschte dort oben, ein Zustand, der übrigens auch für den Südwesten und Südosten und die Berggebiete galt. Sinnlos, sich über diese grundlegenden Probleme Gedanken zu machen, während die steinerne Festung uns entgegenraste. Unten sahen wir Männer winken; sie schienen uns zu erwarten.
    Wir befanden uns inzwischen über feindlichem Gebiet; dies war ein unangenehmes Gefühl. Feindliches Gebiet, in Falinur, einem der Kerngebiete Vallias!
    Beinahe hätten wir uns unbemerkt hineingeschlichen. Beinahe ...
    Als wir auf die hohen Bastionen zuglitten, sirrte plötzlich eine Pfeilsalve auf uns zu. In einem Ring um die Festung des Steinigen Korf brannte ein Ring von Lagerfeuern. Einige wenige Geschosse bohrten sich in den Flieger, trafen aber niemanden. Varterbolzen durchteilten die dämmerige Luft. Wir sahen sogar zwei Katapultsteine in behäbigem Bogen heraufwirbeln, wie Bälle, die beim Sport zu hoch geworfen wurden, sich neigen und dann zurückfallen. Der Pfeilbeschuß aber ließ nicht nach. Seg wurde spürbar munterer; die Situation weckte sein professionelles Interesse.
    »Undurkers«, sagte er. Was mich an seiner Bemerkung besonders interessierte, war der relative Mangel an Verachtung. Ich fragte mich, was für tollkühne Kämpfe er seit unserer Trennung wohl bestanden hatte und ob er viele Dinge nun aus neuem Blickwinkel sah. Nach wie vor äußerte er sich sehr herablassend über den Kurzbogen, eine Einschätzung, in der ich ihm beipflichtete. »Undurkers. Nun ja, mein alter Dom, die würden wir nicht zum erstenmal in die Schranken weisen.«
    »O nein – und dies, obwohl wir außer dir keine Bogenschützen aus Loh auf unserer Seite

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