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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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diesem Zwischenfall eine andere Transportmöglichkeit suchen.
    Es kam wirklich ein bißchen reichlich. Wenn ein Herrscher sich nicht mal heimlich auf ein kühnes Abenteuer fortschleichen kann, wird das Leben schnell langweilig, sehr langweilig ...
    Nicht daß ich mich wirklich langweilte, wie Sie schon wissen und noch weiter hören werden ... Natürlich geschah vieles, von dem ich bisher nicht gesprochen hatte. Zum Beispiel warb der Sohn Trylon Lofoinens eine Gruppe an, die einer gewissen Dame, für die er in Liebe entbrannt war, vor der Villa ihres Vaters ein Ständchen brachte. Sein Rivale, der Sohn Strom Nevius', erfuhr davon und sorgte dafür, daß ein Mistwagen den Hügel herabrollte und die Gruppe und Lofoinens Sohn voll erwischte – aber auch Unbeteiligte, eine feierliche Prozession von Anhängern Mev-ira-Halvirens, die mit ihren Gesängen bewirken wollte, daß der Angebetete den Mund öffnete und Prophezeiungen äußerte. Das sich ergebende Durcheinander, gar nicht zu reden von dem Gestank, beschäftigte mehr als die Nachbarschaft.
    Die beiden jungen Leute wurden nach Norden geschickt, wo sie sich Segs Zweiter Armee anschließen wollten. Er schrieb zurück, daß er ihnen tüchtig Dienst aufgebrummt hätte. Eine von vielen Geschichten – ärgerlich oder auch lustig, je nach Standpunkt.
    Der erfahrene bärtige Kampeon, der in der Achten Armee mein Feldhauptquartier geleitet hatte, der Geschickte Minch, verfügte über eine Eigenart, die ich amüsant fand. Er hatte mit großem Einsatz bei den Swods gekämpft und es bis zum Shebov-Maztik gebracht, ehe er mir auffiel. Er war ein vorzüglicher Adjutant und brachte dabei die Geschicklichkeit auf, wie sie von einem Ersten Lieutenant an Bord eines Kriegsschiffes in Nelsons Marine erwartet wurde. Minchs auffällige Angewohnheit bestand darin, sich bei jeder Begegnung mit Emder aufzurichten und in förmlichem Salut heftig vor die Brust zu schlagen. Emder, ein ruhiger, sanfter, höflicher Mann, wurde auf diese Weise behandelt, als wäre er Jiktar oder gar Kapt. Minch meinte es ernst, so glaubte ich, doch wußte Emder nicht recht, wie er auf solche militärischen Ehrenbezeigungen reagieren sollte.
    Der typische Fall eines ungeschliffenen Diamanten, der der richtigen Bearbeitung harrte.
    Eines Tages knallte sich Minch wieder einmal kräftig die Faust vor die Brust, als Emder im Korridor erschien. Keiner der beiden Männer bemerkte ihn. Ich setzte schon ein Lächeln auf, als Minch seine eigenen Traditionen brach.
    »Jen Emder! Auf ein Wort!«
    Ich kann das Gespräch hier nicht wörtlich wiedergeben. Es lief darauf hinaus, daß Minch mehr über meine Angewohnheiten wissen wollte. Im Palast war Emder für alles zuständig; Minch war verantwortlich, soweit es um meine Feldlager ging.
    »Ich habe folgenden Beweggrund, Jen Emder – wenn wir nach Hyrklana kommen, wird der Herrscher wohl in einer ähnlichen Umgebung wie hier leben. Ist es möglich, daß nicht nur ich ihn begleite, sondern auch du?«
    Emder antwortete irgend etwas. Ich stand wie vor den Kopf geschlagen da. Die Sache lief nun wirklich aus dem Ruder. Pläne, Pläne – wie konnte ich einfach verschwinden und sie alle hier zurücklassen? Mir fiel eine Person ein, eine letzte Person, die diesen Knoten vielleicht lösen konnte.
    Ich suchte sie auf.
    »Delia«, sagte ich, »mit diesem Unsinn muß Schluß sein!«
    »Ja, mein Schatz. Aber wie fangen wir das an?«
    »Du mußt es diesen Leuten sagen! Bei Vox! Du bist die Herrscherin, Tochter des alten Herrschers! Du kennst dich mit diesen Dingen aus. Sag ihnen Bescheid. Oder, das schwöre ich dir, ich verschwinde irgendwann in finsterer Nacht und ...«
    Sie lächelte. »Die Schwertwache und die Gelbjacken passen gut auf.«
    »Mag sein. Aber wenn ich einen Entschluß gefaßt habe, dann steht der fest.«
    »So fest wie ein Windanzeiger. Wir müssen eine Konferenz abhalten.«
    Ich ächzte. »Seit wann führt solches Gerede zu irgend etwas?«
    »Du wirst es sehen. Ich verspreche es dir.«
    Delia berief also ihre berühmte Konferenz ein. Wie schon gesagt, ist sie nicht nur die schönste Person auf zwei Welten, sie ist auch der schlaueste, der taktvollste, der raffinierteste Mensch, den ich kenne.
    Die Entscheidung lief darauf hinaus: Farris würde Voller liefern, um eine vernünftig bemessene Begleitgruppe zu ermöglichen, deren Zusammensetzung ausgelöst werden sollte. Allein durfte ich nicht reisen. Als einzelne Sprecher höflich vorzutragen begannen, daß sie

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