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Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 25 - Spikatur-Zyklus 03 - Die Legionen von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich aus ihr nicht heraus – es sei denn, ich hätte ihr eine direkte Frage gestellt und eine unangenehme Szene mit Lobur herausgefordert. Ich versprach, Nachrichten einzuholen, sagte den beiden nochmals, daß ich ihr Bestes wollte, und forderte sie auf, keine dummen Risiken einzugehen. Meine Warnungen waren überflüssig, doch dienten sie dazu, die Notlage zu beschreiben, in der Thefi sich befand.
    Als ich gerade gehen wollte, sagte Lobur noch: »Du bist Kapitän eines Vollers. Wenn wir Pandahem erreichen könnten – ich habe dort einen guten Freund. Der würde alles für uns tun. Du würdest belohnt werden.«
    »Ach, nach Pandahem willst du, Lobur? Ich tue dies nicht wegen einer Belohnung.«
    »Nein, natürlich nicht, Jak! Das hätte ich wissen müssen.«
    Während dieses kurzen unangenehmen Gesprächs belauerte Lobur die Tür. Natürlich bestand die Gefahr, daß der gierige Hauswirt seine Mieter bespitzelte. Sie hatten sich ihm als Nath und Natema vorgestellt und gesagt, sie müßten sich vor Naths zorniger Frau verstecken. Sollte dem Burschen aufgehen, daß sie Prinzessin Thefi war, die Tochter Prinz Nedfars, würde er loslaufen, um sich seine Belohnung abzuholen. O ja, die beiden sahen sich vor.
    Ich ging auf das Spiel ein und zog mir das Halstuch vor das Gesicht. Dann rief ich: »Remberee, Nath und Natema!« Ich eilte die wacklige Treppe hinab und auf die Fischflossen-Straße. Das Halstuch, grüner Flamanchstoff mit gelbem Rand, diente mir einem doppelten Zweck, denn es hielt zugleich einen Teil der Gerüche von meiner Nase fern.
    Als ich in der Hauptkabine der Mathdi meine Befehle gab, verzog Bonnu das Gesicht und hob den Kopf.
    »Wie es heißt – hören heißt gehorchen. Aber in dieser Sache ...!«
    »Ich weiß, Bonnu. Die Burschen sind scharf auf einen Kampf. Aber unter Kov Seg bekommen sie mehr als genug Gelegenheit, sich auszutoben. Denk an meine Worte!«
    Da so ziemlich alle Quoffas und Krahniks damit beschäftigt waren, Regierungseigentum zu ziehen, mußte ich mit einem schiefen Mytzer vorliebnehmen, dessen gedrungener Körper nicht auf den vorgesehenen zehn, sondern nur auf neun Beinen dahinrollte. Das Wesen schleppte einen zweirädrigen Karren, auf dem ich meine Habe verstaut hatte. Der Fahrer war ein Relt, dessen bekümmertes Schnabelgesicht hier und dort entstellt war, weil Federn fehlten; offenbar hatte ihn sein Herr zu energisch mit der Peitsche bestraft. Wir boten bestimmt ein seltsames Bild – ein flotter, kräftiger Dwa-Jiktar des Hamalischen Luftdiensts hinter einem wackligen Karren, der von einem Armeleute-Mytzer gezogen wurde. Dabei leisten die Tiere gute Arbeit und können viel schleppen. So rollten wir durch die belebten Straßen Ruathytus. Unser Ziel war Prinz Nedfars Villa, wo ich als sein neuester Adjutant Unterkunft finden sollte.
    Ich hatte Vertrauen zu Schiffs-Hikdar Bonnu, und da ich überdies wußte, daß in der Angelegenheit Lobur-Thefi sowieso nichts zu unternehmen war, konnte ich diese Dinge zunächst schmoren lassen – um es einmal salopp auszudrücken. Ich konnte mich vielmehr darauf konzentrieren, in den Kartenraum des Palasts vorzudringen.
    Ein seltsames Erlebnis stand mir bevor.
    Natürlich war ich nicht Nedfars einziger Adjutant. Als Prinz, der seinen eigenen Willen hatte und dafür stand, daß er mit der Herrscherin nicht immer einer Meinung war, verfügte er gleichwohl über große Macht. Seine Ehrlichkeit und Charakterstärke machten ihn bei vielen Hamaliern beliebt und lenkten Hohn und Spott vieler fanatischer Anhänger Thyllis' auf ihn. Wir saßen zu viert in dem Dingi, das über den Havilthytus zur künstlichen Insel gerudert wurde. Der Palast ragte hoch empor, kahl und düster und von Türmen und Bastionen überragt, ein Meisterstück kregischer Baukunst, umgeben von einer Aura der Pracht und des Pomps – aber auch eines Schreckens, der in die Glieder fuhr.
    Die anderen beiden Adjutanten waren Edelleute. Strom Nath und Trylon Handur, jüngere Männer, die ihre Karriere klar vor sich sahen, reich, in prächtige, kostbare Uniformen gekleidet, geschickt mit Waffen – und sich beinahe zum Verwechseln ähnlich. Sie waren allerdings nicht dumm und kannten ihre Pflichten. Wären sie untüchtig gewesen, hätte sich Nedfar nicht mit ihnen abgegeben.
    Ich hatte mich in eine vornehme blaue Uniform geworfen, verziert mit blauen Stickereien und Goldlitzen und Federn. Das Ding kratzte schrecklich. Aber es würde mir überall Zutritt verschaffen. Das Dingi berührte die

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