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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Stromnat Polontia umfahren und direkt nach Bormark segeln wollen, muß ich die Frachtpapiere und meine Buchhaltung umstellen.« Pompino bedachte mich mit einem funkelnden Blick, spöttisch und ernst zugleich. »Wir Schiffsmagnate müssen ebenso arbeiten wie die teerverschmierten Seeleute.«
    »Ha!« antwortete ich nicht sonderlich überzeugt und ging an Deck.
    Dort oben hatte ich genügend Stoff zum Nachdenken – der meinem Kregoinye-Gefährten Pompino natürlich weitgehend unbekannt war. Der Kurs führte uns in den folgenden Tagen schnurgerade über die Panderk-Bucht, und die Bordroutine spielte sich wie gewohnt ein. Der Wind wehte, die Sonnen von Scorpio verbreiteten ihr vermengtes Licht auf den Wogen, und hätte man seine Sorgen vergessen, wäre die Fahrt vielleicht geradezu idyllisch gewesen. Der Horizont blieb frei von Segeln bis zu einem windstarken karmesinroten-jadegrünen Morgen. Die Jungfrau von Tuscurs lag schräggeneigt auf Steuerbordschlag im starken Wind – und hielt geradewegs auf einen Argenter zu.
    »Bei diesem Wetter lassen sich keine verdammten Räuber blicken!« rief Kapitän Murkizon sturmzerzaust und klammerte sich an einer Sicherheitsleine fest. Er starrte auf das wogende Meer hinaus. »Die treiben sich hauptsächlich oben bei den ›Hoboling‹-Inseln herum und überfallen ehrliche Seeleute.«
    »Du hast Erfahrung mit den Hobolings, Kapitän?«
    »Ich weiß das nur vom Hörensagen. Angeblich hat man von dort mal eine Flotte ausgesandt, die das Meer bis runter nach Tomboram kontrolliert hat. Ist einige Zeit her. Ein solcher Überfall ist bisher nicht wiederholt worden – Pandrite sei Dank.«
    Das war eine sehr ernste Äußerung unseres Murkizons.
    Behutsam sagte ich: »Ich habe erzählen hören, eine gewisse Viridia die Räuberin hätte zu den führenden Piraten gehört. Sagt dir dieser Name etwas?«
    »Nur als Anführerin. Sie hat besser gekämpft als jeder Mann, heißt es.« Ehe wir unser seltsames Gespräch fortsetzen konnten, meldete sich lautstark der Ausguck. Da ich nichts Besseres zu tun hatte und genau Bescheid wissen wollte, stieg ich bis zu den Rahen auf, klemmte mich fest und schaute zu dem fernen Fleck hinüber, der am Horizont zu tanzen schien.
    Der Wind pfiff, und das Schiff kreiselte, wie es bei diesem Wetter nicht zu vermeiden war, und ich mußte mein ganzes Können als alter Seemann einsetzen, um das Fernglas ruhig auf das Ziel zu richten.
    Es handelte sich nicht um einen Piraten, sondern um eine vallianische Galeone.
    Nachdem ich mich überzeugt hatte, daß das Schiff auf Kollisionskurs stand, rutschte ich am hinteren Stützseil hinab und gesellte mich zu Pompino und Kapitän Linson auf dem Achterdeck. Beide reagierten mit ernsten Gesichtern auf meine Nachricht.
    »Ein Vallianer?« Linson rieb sich das Kinn. »Dann sind wir nicht schnell genug.«
    Pompino wollte aufgebracht widersprechen, mußte aber doch einsehen, daß vallianische Galeonen die besten Schiffe waren, die man auf den Meeren antreffen konnte – ohne Berücksichtigung der verdammten leemliebenden Shanks, die von der anderen Seite der Welt herbeisegelten.
    »Die Zeiten der Feindschaft zwischen Pandahem und Vallia sind vorbei«, sagte ich. »Bei Chusto! Diese Dinge sind tot und begraben!«
    Beide Männer fuhren erstaunt zu mir herum, und ich erkannte, daß ein gewisses Feuer in meiner Stimme gelegen hatte. Das Thema war mir wichtig, wie Sie wissen, und ich schmiedete bereits Pläne für eine Zukunft, in der Pandahem, Vallia und die anderen Paz-Ländereien gegen die Shanks zusammenstehen würden.
    »Es gibt da gewisse Gerüchte in den Kapitänskneipen«, bemerkte Linson. »Danach empfinden nicht alle Vallianer die Freundschaft zu Pandahem, die vom neuen Herrscher proklamiert wird.«
    »Zwischen Vallia und Tomboram hat seit vielen Jahresperioden Freundschaft geherrscht.«
    Pandahem ist eine in zahlreiche Königreiche und Kovnate aufgespaltene Insel, deren Nationen für sich stehen. Wie zutreffend meine letzte Behauptung war, wußte ich nicht genau – vielleicht brachte ich lediglich eine fromme Hoffnung zum Ausdruck.
    »Nun ja, soweit ich weiß, haben vallianische Galeonen die Schiffe vieler pandahemischer Nationen überfallen, auch viele aus Tomboram«, sagte Linson auf seine krasse Art. »Ich bin lieber auf jede Möglichkeit vorbereitet.«
    »Aber natürlich!«
    Kein Kapitän würde sein Schiff in Gefahr bringen wollen, indem er sich nicht genügend auf einen Notfall vorbereitete.
    »Meinst du, Jak«, sagte

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