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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Murgon hielt die Zügel zu straff. Es war ein prächtiges Tier, und Murgon selbst bot ein prachtvolles Bild.
    Der kurzgeschnittene schwarze Bart, die spitzen hochmütigen Züge, der arrogante, über alles hinweggleitende Blick der dunklen Augen – dies alles wies ihn als tomboramischen Notor aus. Ich hatte das Gefühl, daß ihn mehr als ein Hauch trotzigen Auftrumpfens umgab – ein für mich sehr greifbarer Eindruck. An der Vorderseite seiner Tunika, halb verborgen unter der Goldstickerei am Rand seines Capes, schimmerte ein Abzeichen. Aus dieser Entfernung hatten nur Eingeweihte keine Mühe, das Symbol zu erkennen.
    Murgon hatte sich das Bildnis des Silber-Leems angesteckt, mit seinen braunen und silbernen Streifen. Ganz offen trug der Strom das Abzeichen Lems des Silber-Leem. So mancher Mann, so manche Frau in der Menge zeigten ähnliche Plaketten mit Leem-Bildern, gekrönt von braunen Federn oder braunsilbernen Bändern. Sie wußten, was dieses Zeichen bedeutete, sie waren mit seiner Bedeutung einverstanden ...
    Der Jubel, der Strom Murgon begrüßte, stieg zum abendlichen Himmel auf. Er deprimierte mich – bei Vox! –, das muß ich sagen.
    Ich mußte an mein Gespräch mit Pompino in der Kabine der Jungfrau von Tuscurs denken. Wir hatten erörtert, ob nun Pando oder Murgon zuerst in Bormark eintreffen würde. Es sah so aus, als hätte Murgon gesiegt. Offenkundig hatte er das Volk auf seiner Seite. Er schadete sich auch nicht mit den Silbermünzen, die phantastisch kostümierte Reiter aus dem Gefolge mit vollen Händen in die Menge schleuderten. Murgon stellte seinen Reichtum, seine Großzügigkeit und somit auch seine Macht zur Schau. Wieder stellte ich mir die Frage, woher all das Bargeld stammte.
    Ich konnte davon ausgehen, daß Pando als Kov einen gewissen Reichtum besaß. Der König war unzufrieden mit ihm, sein Vetter bestach das Volk – Pando bekam die kalte Schulter gezeigt.
    Dies alles mußte nach meiner Auffassung mit den Aktionen zusammenhängen, die gegen Südwest-Vallia gestartet wurden. Ich hoffte, daß ich an diesem Abend zwei Fliegen mit einer Klappe erledigen würde.
    Nachdem der große Herr vorbeigeritten war, lenkte ich Frupp diskret durch die Menge und folgte dem Zug. Überall breitete sich Fröhlichkeit aus, denn Murgons Silber wurde schnell für nützliche Zwecke ausgegeben.
    Ich wußte immerhin genau, wie viele Stromnate und Eltenate und andere kleinere Gebietseinheiten es in Pandos Bormark gab, denn ich hatte mich darüber unterrichtet. Ich wußte auch, wer in der Hauptstadt des Kovnats Villen unterhielt und wer nicht. Murgon besaß ein bescheidenes Haus am Miscil-Boulevard ... Die Prozession schien allerdings nicht die Villa Ribenors zum Ziel zu haben. Nein, man näherte sich einem gewissen halb zerstörten alten Theater!
    Allmählich hörten die Kapellen auf zu spielen, die Soldaten entfernten sich trüppchenweise, um sich Quartiere zu suchen, die Tanzmädchen verschwanden, die Männer hatten die Körbe mit Silber geleert.
    Mit einer kleinen Eskorte und Gefolge zügelte Murgon seine Zorca vor dem ehemaligen Theater. Noch immer lief eine große Menschenmenge hinter ihm her, so daß ich nicht weiter auffallen konnte.
    Die Zwillingssonnen waren beinahe untergegangen. Im flackernden Schein von Fackeln zeigte sich Murgons Gesicht finster und nachdenklich. Seinem zornigen Gesicht nach hätte er uns am liebsten mit Waffengewalt vertreiben lassen. Statt dessen rief er ein höfliches Remberee und ritt in die Nebenstraße. Einer seiner Adjutanten, ein Gon, dessen Kahlschädel im Fackelschein golden schimmerte, rief: »Der Strom wünscht euch allen eine ruhige Nacht und euch und euren prächtigen Familien alles Gute und möchte nun allein sein und wird sich im Fleckigen Gyp einquartieren, und Remberee an alle!« Der Mann schien nicht einmal Atem holen zu müssen.
    Der Fleckige Gyp, ein erstklassiges Gasthaus, lag am nächsten quer verlaufenden Boulevard. Ich nahm aber nicht an, daß Murgon dort eintreffen würde. Er würde durch die Seitentür verschwinden, so wie ein Leem ein Ponsho reist; er würde sich durch die staubigen Korridore in die für ihn reservierten Gemächer begeben. Und wenn er dann gegessen und sich frischgemacht hatte, würde er den Lem-Riten beiwohnen.
    Nachdem ich nun seinen Aufenthaltsort kannte, konnte ich mich um das hohle Gefühl kümmern, das sich in meiner Körpermitte ausgebreitet hatte. Wie jeder Kreger glaubhaft versichern kann, gibt es nichts Besseres als sechs oder

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