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Sagrada: Mystery-Thriller (German Edition)

Sagrada: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Sagrada: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enric Balasch
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einmal etwas anderes sagen zu können, als immer wieder die Geschichte des Kirchenbaus herunterzubeten.
    »Und haben Sie hier mit vielen Leuten zu tun?«
    »Mit sehr viel mehr, als mir lieb wäre«, sagte sie, ohne ihre Gruppe aus den Augen zu lassen.
    »Meinen Sie, dass Sie den hier schon mal gesehen haben?«, fragte Mabel und zeigte ihr das Foto mit dem Toten vom Strand in Bogatell.
    »Großer Gott!«, stieß die Frau entsetzt hervor.
    »Ein Verkehrsunfall«, log Mabel. »Haben Sie den schon mal gesehen?« Sie ließ nicht locker.
    »Ich glaube nicht.« Es klang unsicher. »Aber das darf Sie nicht wundern – schließlich hab ich Tag für Tag mit Hunderten von Menschen zu tun. Wir sind hier zu mehreren, und entweder war der in keiner von meinen Gruppen, oder er war allein hier. Wenn Sie mir den Namen sagen könnten, den Reiseveranstalter, die Reiseroute …«
    »Ist nicht so wichtig«, fiel ihr Mabel ins Wort.
    »Fragen Sie mal am Kartenverkauf. Da kommen alle Besucher vorbei.«
    Mabel ging zu den Kassen und zeigte den Damen dort das Foto. Keine kannte den Mann. Sie erkundigte sich bei den übrigen Führern und Führerinnen, bekam aber auch von ihnen keine befriedigende Antwort. Es war, als sei der Mann unsichtbar gewesen. Bevor sie ging, stieg sie in die unmittelbar unter der Apsis befindliche Krypta hinab, um sich Gaudís Grabmal anzusehen. Sie wollte sich gern einiges davon vor Augen führen, worüber Sebastián gesprochen hatte. Im oberen Teil des Grabmals erkannte sie deutlich das aus vier Dreiecken bestehende Kreuz der Templer sowie das X-förmige Kreuz des Sankt-Andreas-Ordens. Daneben war eine ganze Anzahl verstreuter Dreiecke zu sehen. Jemand tippte ihr auf die Schulter.
    »Entschuldigung«, sagte ein Wachmann, »wir schließen bald.«
    »Ich wollte sowieso gerade gehen«, gab sie zurück und strebte dem Ausgang entgegen.
    »So dringend ist es nicht, Sie haben noch fünf Minuten.«
    »Es macht wirklich nichts, danke.«
    Der Mann begleitete sie zur Treppe, die ins Kirchenschiff führte, ging mit ihr nach oben und schloss die Tür zur Krypta ab.
    »Sehen Sie immer erst nach, ob noch jemand da unten ist, Señor … Vázquez?«, fragte sie nach einem raschen Blick auf das Namensschild an seiner Uniform.
    »Nur, wenn ich Nachmittagsschicht habe.«
    »Vielleicht könnten Sie mir helfen«, sagte sie, ohne mit einer befriedigenden Antwort zu rechnen, und zeigte ihm das Foto. »Haben Sie den schon mal gesehen?«
    Abdias nahm es in die Hand, führte es sich dicht vor die Augen und sah es in aller Ruhe an. Zwar hatte er Benayá nie gesehen, vermutete aber, dass es sich um den Auftragsmörder des Ordens handelte. Mit gleichmütiger Miene gab er ihr das Bild zurück.
    »Warum wollen Sie das wissen?«, fragte er mit teilnahmslos klingender Stimme.
    »Lassen Sie, es ist nicht weiter wichtig«, sagte sie. »Danke.«
    Sie verließ die Kirche in Richtung auf ein Parkhaus an der Calle Provença, wo sie ihren Opel Corsa abgestellt hatte. Abdias, der rasch seine Uniformjacke ausgezogen hatte, folgte ihr in geringer Entfernung. Als er sah, dass sie das Parkhaus betrat, ging er zu einem Taxistand nahe der Kirche und bat den Fahrer des ersten Wagens zu warten, woraufhin dieser das Taxameter einschaltete. Als der Opel auf der Ausfahrtrampe des Parkhauses auftauchte, forderte er den Fahrer auf: »Fahren Sie dem Wagen da vorne hinterher.«
    »Ganz wie im Kino«, sagte dieser. Er schien das lustig zu finden.

     
    »Ich muss unbedingt wissen, auf wen ein bestimmtes Auto zugelassen ist«, sagte Munárriz an der Bar eines Lokals stehend in sein Mobiltelefon.
    »Nichts einfacher als das«, gab Castilla zurück. »Dafür muss ich nur das Kennzeichen in den Rechner eingeben. Sagst du es mir?«
    »6354-EWE, ein Chrysler 300.«
    »Das haben wir gleich«, murmelte Castilla vor sich hin. »Bist du sicher?« fragte er nach einer Weile zurück.
    »Todsicher.«
    »Dann stimmt da was nicht. Das Kennzeichen gehört zu einem Volvo-Lkw.«
    »Unmöglich«, knurrte Munárriz. »Ich bin gestern selbst in dem Wagen mitgefahren.«
    »Das bezweifle ich ganz entschieden«, erklärte Castilla mit einem Blick auf seinen Bildschirm. »Nach den Angaben hier in der Datenbank ist das Fahrzeug seit einem Jahr abgemeldet. Totalschaden bei einem Unfall.«
    Munárriz seufzte. Die Sache komplizierte sich. Aus sicherer Entfernung verfolgte Hochwürden Juri Kurtschenko, dessen Gesicht hinter dem Visier seines Integralhelms unsichtbar war, auf dem Sattel seiner schweren

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