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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Wirklich?«
    »Oh ja.« Sie beugt sich vertraulich zu ihm hin. »Und ich meine wirklich den Ober boss.«
    »Den Oberboss«, echot Jack. »Ich bin beeindruckt.«
    »Vielleicht kann Kerry ja ein gutes Wort für Sie einlegen, Jack!«, ruft Mum in einer plötzlichen Eingebung. »Das könntest du doch tun, Kerry, Liebes, oder?«
    Ich würde ja in hysterisches Gelächter ausbrechen. Wenn es nicht so vollkommen und restlos grauenhaft wäre.
    »Da muss ich wohl auf der Stelle anfangen, Golf zu spielen«, sagt Jack. »Um die richtigen Leute kennen zu lernen.« Er zieht an mich gerichtet die Augenbrauen hoch. »Was meinst du, Emma?«
    Ich kann kaum sprechen. Es ist mir unsäglich peinlich. Ich möchte einfach in der Picknickdecke verschwinden und nie wieder herauskommen.
    »Mr. Harper?«, unterbricht uns eine Stimme, und ich atme erleichtert auf. Wir sehen auf, und da steht Cyril und beugt sich unbeholfen zu Jack hinunter.

    »Es tut mir Leid, dass ich Sie stören muss, Sir«, sagt er und schaut erstaunt meine Familie an, als suche er einen Grund, warum um alles in der Welt Jack Harper mit uns picknicken sollte. »Aber Malcolm St. John ist hier und bittet um ein kurzes Gespräch.«
    »Natürlich«, sagt Jack und lächelt Mum höflich an. »Wenn Sie mich einen Moment entschuldigen würden.«
    Als er vorsichtig das Glas auf dem Teller balanciert und aufsteht, wirft sich die ganze Familie verwirrte Blicke zu.
    »Gibt er ihm noch eine Chance?«, ruft Dad Cyril scherzhaft zu.
    »Wie bitte?«, fragt Cyril und kommt ein paar Schritte auf uns zu.
    »Dieser Bursche, Jack«, sagt Dad und zeigt auf Jack, der mit einem Herrn in einem Marinejackett spricht. »Denken Sie darüber nach, ihn wieder einzustellen?«
    Cyril sieht steif von Dad zu mir und wieder zurück.
    »Ist schon okay, Cyril«, sage ich locker. »Dad, sei einfach still, ja?«, murmle ich. »Die Firma gehört ihm.«
    »Was?« Alle starren mich an.
    »Die Firma gehört ihm«, sage ich mit rotem Gesicht. »Macht euch … einfach nicht über ihn lustig.«
    »Die Firma gehört dem Typen im Hanswurst-Kostüm?«, fragt Mum und sieht Cyril überrascht hinterher.
    »Nein! Sie gehört Jack ! Oder jedenfalls ein großer Teil davon.« Sie gucken alle noch vollkommen verdattert. »Jack ist einer der Gründer der Panther Corporation!«, zische ich frustriert. »Er war nur bescheiden.«
    »Du meinst, der Typ ist Jack Harper?«, fragt Nev ungläubig.
    »Ja!«
    Das verschlägt erst mal allen die Sprache. Als ich mich umdrehe, stelle ich fest, dass Kerry ein Stückchen Hühnerfleisch aus dem Mund gefallen ist.

    »Jack Harper - der Multimillionär«, sagt Dad, um sich zu versichern.
    » Multimillionär ?« Mum sieht völlig verwirrt aus. »Und … will er die Quiche dann überhaupt?«
    »Natürlich will er die Quiche nicht!«, sagt Dad gereizt. »Was will er mit einer Quiche? Er kann sich Unmengen beschissener Quiches kaufen!«
    Mum sieht sich aufgeregt auf der Picknickdecke um.
    »Schnell!«, sagt sie plötzlich. »Tut die Chips in eine Schale. Da ist eine im Korb …«
    »Sie sind doch okay so …«, fange ich hilflos an.
    »Millionäre essen keine Chips aus der Tüte!«, faucht sie. Sie schüttet die Chips in eine Plastikschüssel und zieht hastig die Decke glatt. »Brian! Krümel im Bart!«
    »Und warum zum Teufel kennst du Jack Harper?«, fragt Nev.
    »Ich … ich kenne ihn halt.« Ich erröte leicht. »Wir haben zusammen gearbeitet und so, und da ist er so was wie … ein Freund geworden. Aber jetzt benehmt euch bloß nicht plötzlich anders«, sage ich schnell, als Jack dem Herrn im Jackett die Hand schüttelt und zur Picknickdecke zurückkommt. »Seid einfach genauso wie vorher …«
    O Gott. Warum versuche ich das überhaupt? Als Jack wieder zu uns stößt, sitzt meine gesamte Familie kerzengerade da und schweigt ehrfürchtig.
    »Hi!«, sage ich so natürlich wie möglich, dann schicke ich schnell allen einen finsteren Blick.
    »So … Jack!«, sagt Dad unsicher. »Möchten Sie noch etwas trinken? Ist der Wein Ihnen gut genug? Wir könnten sonst schnell zum Weinladen flitzen und einen ordentlichen Jahrgang holen.«
    »Er ist prima, danke«, sagt Jack und sieht etwas verwirrt aus.
    »Jack, was möchten Sie noch essen?«, fragt Mum nervös.
»Ich habe irgendwo noch ein paar Feinschmecker-Lachsbrötchen. Emma, gib Jack deinen Teller!«, weist sie mich an. »Er kann doch nicht vom Papier essen.«
    »Und, Jack«, sagt Nev im Kumpelton. »Was fährt ein Mann wie Sie für einen Wagen?

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