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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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sie ganz genau als wie die Geliebte des Moro, eben nur lebendig, und fast hätt ich mir an den Kopf gehaun und mir gesagt, Salaì, was ist dir, träumst du? Aber ich träume nicht, denn die Jungfer vor meinen Augen ist zwar gleich, doch eben auch besser als wie die auf dem Bildnis, nemlich bei ihr ist alles überall hübsch fein gerundet, besonders hinten und vorn, wogegen die von Lionardo schön ist im Gesicht, doch flach wie ein Holzbrett, und wenn mein Ziehvater diese hier malen würd die ich gesehen, dann hätt er Stoff genug für die nächsten zwanzigtausend Wichsereien.
    Um es kurz zu machen, Padrone, ich fang an ihr ein bisschen zu folgen, und die Jungfer schaut mich an und lächelt und tut gar als würd es ihr gefallen dass ich ihr folge, und schaut sie auch manchmal hinter sich, um sicher zu sein dass ich sie nicht aus den Augen verlier, und ich denk schon, gleich frage ich sie, he du da, möchtest du mit in meine Herberge kommen, da zeig ich dir meine Stäbchensammlung? So geht das eine Zeitlang weiter, sie ist von einem Laden zum andern gegangen, und wann sie wieder rauskommt schaut sie umher um zu sehen ob ich noch da bin, und wann sie mich erblickt lächelt sie und ich lächle auch, aber ich komme nicht näher, denn mir scheint das Spiel gefällt ihr sehr, und so denk ich, ich lasse sie noch ein wenig zappeln. Schließlich geht sie in einen großen Palazzo hinein und wirft mir einen letzten Blick zu, als wollt sie mich einladen, und ich gehe ihr hinterher, erst hab ich sie aus den Augen verloren doch dann find ich sie plötzlich wieder, denn sie wartet unter der Treppe von dem Palazzo auf mich, und wir sprechen, aber nur wenig denn ich geb ihr fast sofort einen Kuss und seh gleich dass ihr das große Lust bereitet, und so haben wir das schönste Ergötzen sie an mir und ich an ihr, und wann ich ihr an die Brüste will, ordentlich fest und groß sind die als wie zwei Melonen, da hab ich fast Mühe, denn ich schwöre Euch, Signior Padrone, bloß um eine gut zu packen braucht es mindestens drei oder vier meiner Hände, und ich denke bei mir, wie machen die Weiber das nur in Rom dass die Brüste hier bei allen so groß sind, vielleicht ist’s ja eine Krankheit die ansteckt, derweil liebkost sie mir meinen Lockenkopf und herzt mich und sagt, du gefällst mir sehr du bist schön so schön, schaust aus wie Antinoo, sieh mal an, die kennt ihn also auch, denk ich, aber grad in dem Moment, verfluchter Mist, kommen zwei Gevatterinnen mit ihren Kindern die Treppen von dem Palazzo herunter und die Jungfer sagt, ich bitte dich geh sofort weg denn die beiden kennen mich, und ich will nicht ungesittet erscheinen, stellt Euch das mal vor, Signior Padrone, was für ein verfluchtes Scheißpech.
    Grad hab ich schweren Herzens die Jungfer verlassen und geh zum Ausgang des Palazzo, und Ihr mögt denken, Signior Padrone, dass ich mich irre, aber ich sag Euch, der Mann der mir zuvor gefolgt ist, steht in dem Palazzo hinter einer Ecke, wenige Schritte nur von uns entfernt, und ich seh dass er groß ist und viel Fett auf dem Leib hat, aber er rennt so schnell fort dass ich nur seinen Schatten seh der sich entfernt und dann verschwindet, und wann ich rausgelaufen bin um die Leute zu fragen ob sie ihn gesehen, da wusste niemand was.
    Euer ehrerbietiger Diener
    Salaì
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    1 * Salaì bezieht sich offenbar auf Leonardos Porträt von Lucrezia Crivelli, das unter dem Titel La Belle Ferronière bekannt ist und sich im Louvre befindet.

15.
    Mein über alles geliebter Padrone,

    als ich meinen Verfolger wieder aufgespürt, erschreck ich so dass ich mich fast nicht mehr erinnre wie sich die schönen Kugeln der Jungfern anfühlen, und das will was heißen, vielleicht versteht Ihr was ich meine, Signior Padrone, aber dann setz ich meinen Marsch zur Kirche der Anima fort.
    Ihr könnt Euch nicht vorstellen welche Enttäuschung, wann ich ankomme und es gibt gar keine Sancta Maria de l’Anima hinter der Piazza Navona, nemlich sie wird von Grund auf neu gebaut. Von Kirchen versteh ich nicht viel, Signior Padrone, und wie Ihr wisst, das einzige worauf ich mich außer auf die närrischen Grillen von Lionardo noch sehr gut versteh das sind die Weiber, ja ist mir sogar eine Idee gekommen, nemlich wenn Ihr mal Lust habt auf ein säuisches kleines Fest mit Euren Freunden, so braucht Ihr’s mir nur zu sagen und ich schick Euch diese Bäuerin von San Godenzo hoch nach Fiorenza, die hat nemlich zwei Dinger als wie Melonen so groß und auch eine Masse

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