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Sally

Sally

Titel: Sally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Päsler
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Männerfäuste gleichzeitig da hinten drin. Dein zartes Samtpfötchen werde ich kaum spüren.«
    Mein Blick fiel auf seine hundertdreißig Euro auf dem Fensterbrett.
    »Wenn ich es nicht schaffe, breche ich ab«, sagte ich.
    Er war einverstanden.
    Während ich mir die Gummihandschuhe überstreifte, holte er ein kleines Fläschchen aus seiner Jackentasche. »Poppers« stand am Etikett. Er träufelte sich die Flüssigkeit in die Nase.
    »Was ist das?«, herrschte ich ihn an. Denn mit Drogen wollte ich nichts zu tun haben.
    Er erklärte sofort beschwichtigend, dass das Zeug ganz harmlos sei. Er habe es aus einem Sexshop und würde es häufig benutzen.
    »Es entspannt einfach, verstehst du?«
    So weit ich ihn verstand, hoben die Tropfen die Wirkung des Schließmuskels für kurze Zeit auf.
    »Dann geht alles ganz einfach.«
    Gernot grinste, zog einmal die Nase hoch, legte sich mit gespreizten Beinen vor mich auf den Rücken, sodass ich seine behaarte dunkelbraune Rosette sehen konnte.
    »Nur zu, Baby«, sagte er. »Trau dich.«
    Vorsichtig versuchte ich, seinen Anus mit einem Finger zu öffnen. Er verzog keine Miene. Aus meiner Krankenhauszeit kannte ich solche Eingriffe von Einläufen und Rektaluntersuchungen. Wenn ich meine Patienten darauf vorbereitet hatte, war ich ähnlich sachte vorgegangen. Sie hatten immer nüchtern erscheinen müssen und davor drei Tage lang nur Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen, damit der Enddarm garantiert sauber war. Zusätzlich reinigte ich ihn dann noch mit einer Klistierspritze. Ekel überkam mich bei dem Gedanken, dass Gernot am Vorabend ein ausgiebiges Essen genossen haben könnte.
    Sein Körper zeigte keinerlei Reflex, als meine Hand in ihn eindrang. Er stöhnte auf, als sie problemlos in die Tiefen seiner Gedärme glitt. Es fühlte sich an wie in einem riesigen Luftballon. In seinem Inneren konnte ich die Finger bewegen, es gab keinen Widerstand. Mein Arm schien sich in einem Vakuum zu befinden. Hoffentlich überlebt er das, dachte ich die ganze Zeit über. Obwohl es ihm augenscheinlich gefiel, fürchtete ich, ihn mit meinen Fingernägeln zu verletzen.
    »Weiter so!«, drängte er.
    Er war so erregt, dass er ohne Stimulation seines Penis kam.
    Nachdem er aus der Dusche gekommen war, konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob er jetzt noch Auto fahren könne. Er winkte ab, bat um ein Glas Wasser und verschwand so schnell aus meinem Leben, wie er gekommen war.

4
    APRIL 2010. Der Mensch ist unverbesserlich. Ich tat alles, um mich nicht wie eine Vierzehnjährige zu freuen und war trotzdem ganz außer mir. Heute würde ich Thomas wiedersehen. Es half nicht einmal, dass ich mir alle möglichen Horrorszenarien ausmalte. Stattdessen hatte ich mir sogar neue Schuhe gekauft, hohe, die meine weiblichen Rundungen betonten. Sie sahen nicht nur sexy aus, ich fühlte mich darin auch so. Mit ihnen und meinem selbst geschneiderten Etuikleid fühlte ich mich wie die geballte weibliche Urkraft.
    Gedankenverloren drehte ich mich vor dem Spiegel. Ich schwebte, bewegte meine Hüften und modellierte mit den Händen meine Kurven nach. Meine langen blonden frisch gewaschenen Haare fielen über meine nackten Schultern. Etuikleider sind meine Lieblingsoutfits. Sie stehen jeder Frau. Alle Frauen sollten Etuikleider tragen. Ich hätte nicht mehr sagen können, wie viele ich in meinem Leben schon angefertigt hatte. Heute trug ich ein nagelneues in Rot. Als Thomas läutete, zog ich gerade meine Lippen nach.
    Er hatte Räucherstäbchen dabei, zwei blaue Päckchen mit exotischer roter Schrift. Nag Champa, made in India. Er sagte kein Wort, als er die Tür leise hinter sich schloss. Innerlich explodierte ich fast, während ich ihm mechanisch ein Handtuch reichte. Schweigend blickten wir uns an. Mit dem Handtuch in der Hand kam er einen Schritt auf mich zu und ließ es demonstrativ vor meinen Füßen auf den Boden fallen. Sein fiebriger Blick war ansteckend. Schon wieder hatte ich das Gefühl, von einer unsichtbaren Kraft bezwungen zu werden. Kontrollverlust und Ohnmacht. Das war, wovor ich am meisten Angst hatte, und in Thomas’ Gegenwart konnte ich nichts dagegen tun. Nervös zupfte ich an meinem Kleid. Der schüchterne Student, Bettenfahrer, oder was immer ich in ihm gesehen hatte, existierte nicht mehr.
    Das Massagebett wartete auf seinen Einsatz, doch ich hatte meinen Text vergessen. Ich war nun wirklich schon oft genug in dieser Situation gewesen, aber trotzdem stand ich wie versteinert da. Als ich ihn leise

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