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Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten

Titel: Salomon – Ein Engel auf Samtpfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Jeffries
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einem flatternden Regenmantel auf den Wohnwagen zu, eine flackernde Taschenlampe in der Hand: Pam von nebenan. Ich schreckte erstaunt hoch. Neben ihr schwebte eine Dame in einem schimmernden Gewand, eine Dame mit einem strahlenden Lächeln und liebevollen Augen: Ellens Mutter. Jetzt wusste ich, warum ich draußen warten sollte.
    Außer mir vor Freude über den Besuch aus der unsichtbaren Welt, miaute ich, sprang vom Baum und sauste durchs Gras. Zum ersten Mal an diesem Tag trug ich meinen Schwanz hoch erhoben. Ellens Mutter führte Pam von nebenan zum Wohnwagen, machte aber eine Pause, um mir ein paar liebevolle Worte zuzuflüstern.
    »Hallo, Salomon. Du bist so ein lieber Kater. Du machst das alles sehr gut. Ich danke dir.«
    Sie streichelte mir mit ihren warmen Händen über das Fell, und sofort fühlte ich mich besser. Ihr Lob bestärkte mich. Ich machte einen Buckel, schnurrte und rieb mich an Pams Beinen. Die bückte sich und hob mich hoch.
    »Komm her, du süße Mieze.«
    Pam klopfte mit mir auf dem Arm ans Wohnwagenfenster. Mir wurde klar, dass Pam Ellens Mutter nicht sehen konnte. Diese verschwand ganz schnell, sobald Ellen die Tür öffnete.
    Ich ließ mich in Ellens Schoß nieder. Immer noch erfüllte mich das liebevolle Lächeln von Ellens Mutter. Ich schnurrte tief und beruhigend. Ellen streichelte mich mit der einen und Johns Kopf mit der anderen Hand. John lehnte sich auf der Sitzbank an sie. Sein Gesicht war immer noch tränenverschmiert.
    »Schläft John?«, flüsterte Pam und setzte sich Ellen gegenüber hin.
    »Ja, ganz tief, Pam. Du brauchst nicht zu flüstern«, sagte Ellen. Ihre Stimme zitterte.
    »Ich wollte sehen, ob mit dir alles in Ordnung ist.« Pams Augen blickten Ellen freundlich an. »Ich habe gehört, wie Joe völlig überdreht mit dem Wagen abgehauen ist.«
    Ellen begann zu weinen. Sie hörte gar nicht mehr wieder auf. Pam blieb einfach sitzen, reichte ihr Papiertücher aus einer Schachtel und tröstete sie. »Ach, Liebes. Du armes, armes Mädchen.«
    »Ich hasse diesen blöden Wohnwagen. Ich halte das nicht aus, Pam. Wir haben unser Haus verloren, weißt du. Die Bank hat es übernommen, mitsamt unseren Möbeln. Sogar mein Klavier ist weg. Wenn Nick uns hier nicht wohnen lassen würde, säßen wir auf der Straße. Ich dachte, wir sollten es versuchen und das Beste daraus machen. Aber es wird immer schlimmer, Pam, vor allem, weil Joe …« Ihr versagte die Stimme. Sie konnte nicht weitersprechen.
    Ich machte mich ganz lang und legte mich, mit dem Kinn auf ihrem Herzen, quer über ihre Brust. Sie fühlte sich dünn und knochig an. Ihr Lebenslicht war ganz matt, als ob es jeden Augenblick erlöschen würde.
    »Er trinkt, oder?«, fragte Pam.
    Eine neue Welle von Schmerz schien Ellen zu erfassen. Ein unaufhaltsamer Strom aus Worten und Tränen brach aus ihr hervor. Sie schluchzte und zitterte am ganzen Körper.
    »Ich weiß doch«, sagte Pam. »Mir entgeht nicht viel. Außerdem kann man es riechen. Wie will er denn wieder nach Hause kommen?«
    »Ich weiß nicht, Pam.« Ellen schüttelte den Kopf. »Er hat das Auto dabei. Aber wenn die Polizei ihn erwischt, was dann? Vielleicht lässt er das Auto auch beim Pub und läuft nach Hause. Das hat er schon mal gemacht. Ach, Pam, ich habe solche Angst. Wenn er so weitermacht, wird Nick uns rausschmeißen. Wo sollen wir denn dann hin? Wir haben nichts mehr, Pam, gar nichts.«
    Pam beugte sich vor und brachte Ellen dazu, ihr direkt in ihre entschlossenen blauen Augen zu sehen. »Das werde ich nicht zulassen«, erklärte sie. »Und du kannst jederzeit bei mir einziehen, das weißt du. Du bist fast wie eine Tochter für mich und John wie ein Enkelkind. Ich liebe ihn und dich und auch diese wunderbare Katze.«
    »Wir haben überhaupt kein Geld«, heulte Ellen. »Es geht alles für Joes Alkohol und die Miete drauf.«
    Pam schüttelte ihre Faust. »Das muss aufhören.«
    »Nein, Pam, misch dich da nicht ein«, sagte Ellen.
    Doch mir war klar, dass Pam sich nicht daran halten würde. Sie war wie Jessica – eine Kämpfernatur, auch wenn sie wie eine alte Dame aussah. Sie würde sich Joe vorknöpfen. Darauf war ich schon gespannt.
    »Er war so ein wunderbarer Ehemann«, sagte Ellen. »Bei Johns Geburt war er überglücklich.«
    Pam stand auf und machte zwei Tassen heißen Kakao. Dann durchsuchte sie die Hängeschränke, bis sie eine Dose mit Katzenfutter gefunden hatte. Kaninchen – das mochte ich am liebsten. Ich sprang zum Essen auf den Boden und hörte,

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