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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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könnte ihn ohne Veit niemals ausführen, trotzdem war es im Moment
der einzige Lichtblick für uns.
             „Ich hab' einen Plan.“ Beide sahen zu
mir und sofort spürte ich einen Druck auf meiner Brust. „Im Grunde ist es nicht
mein Plan, es ist Veits Plan.“
    Aljoscha
verschränkte die Arme vor der Brust „Wer ist Veit?“ Seine Stimme hatte einen
merkwürdigen Ton angenommen. So, wie früher Radus Stimme, wenn ich ihm etwas
beichten musste. Zum Beispiel, dass ich seinen Lieblingspullover im Park
vergessen hatte und ihn nun wohl jemand anders trug.
             „Veit ist im gleichen Wagon hier
angekommen wie Gry und ich. Er hat mir das Leben gerettet. Er kennt sich hier
ziemlich gut aus und versteht eine Menge von Sprengstoff. Er hat mir erklärt,
dass er eine Bombe bauen kann, die uns hilft, von hier zu entkommen. Ich bin
ehrlich, ich glaube, es könnte klappen, aber im Moment ist er verletzt. Ich bin
losgegangen, um ein Erste-Hilfe-Kit für ihn zu besorgen.“ Ich starrte nur auf
meine Füße und hoffte, Aljoscha würde aus meiner extra kurzen Version der
Ereignisse schlau werden. Er atmete tief ein und wieder aus, bevor er darauf
antwortete.
             „Hast du ein Erste-Hilfe-Kit?“ Ich war
überrascht, dass das alles war, was er wissen wollte.
             „Ja. Und eine Ärztin.“ Ich sah zu Gry,
die nur eine kurze Handbewegung machte, die sagte Und die bin ich.
             „Okay, dann sollte wir wohl los und
diesen Veit einsammeln bevor es hier ungemütlich wird.“ Ich verstand nicht
ganz, was er mit 'ungemütlich'meinte, doch ich nahm an, es bezog sich
auf unsere Position. Wenn man uns in diesem Keller fand, dann saßen wir in der
Falle und die Wahrscheinlichkeit gefunden zu werden, war nicht gerade gering.
Da draußen liefen immerhin fünf Männer der Schutztruppen umher und einer wusste
sogar sehr genau wo wir waren. Aljoscha ging voraus und Gry und ich folgten
ihm.
             „Also, wo finden wir ihn?“ Ein Kloß
formte sich in meinem Hals, bei dem Gedanken an die einzige Antwort, die ich
darauf geben konnte.
             „... Ich weiß es nicht.“ Aljoscha blieb
stehen und sah zu mir. Er lachte kurz auf, als hätte ich gerade einen Scherz
gemacht. „Das heißt, ich weiß es nicht genau. Als ich los ging hatte ich noch
die Orientierung. Dann habe ich Branko getroffen und bin einfach nur noch
gelaufen und bevor ich wieder klar denken konnte, war ich-“
             „Du hast Branko getroffen?!“ Seine
Stimme überschlug sich fast, als er mir ins Wort fiel und seine Hände ballten
sich zu Fäusten.
             „Ja... Er sagte, er wolle mich töten,
wenn der Zeitpunkt passend sei.“ Ich verschwieg, dass er für die Umsetzung
dieses Plans zuvor noch mein Leben gerettet hatte. Aus irgendeinem Grund hatte
ich Angst, Aljoscha damit zu enttäuschen. Er kam zu mir und griff an mein
Halsband. Sein Blick wurde düster. Ich hatte ihn noch nie so gesehen und es
machte mir ein wenig Angst.
             „Dieser miese Bastard.“ Er ließ das
Halsband los und drückte meine Schulter. „Wir werden einen Weg finden, damit du
dieses Halsband loswirst.“ Er sah mich direkt an und sein Blick wurde wieder
etwas freundlicher. Der Aljoscha, den ich kannte, war zurück.
             „Ich weiß.“ Was sollte er auch anderes
sagen? Ich versuchte ihn an zulächeln aber es wirkte nur gequält. Mein
persönliches Schicksal war im Moment das letzte, woran ich denke wollte, denn früher
oder später stand mir eins unausweichlich bevor: Branko töten. Es sei denn, er
wäre schneller.
             „... Veit und ich haben uns in der
Altstadt getrennt. Ich habe ihn auf dem Dach eines Gebäudes gelassen. Es war
ein grauer Klotz. Vielleicht einmal eine Schule oder so etwas. Es stach
zwischen den anderen heraus. Ich denke, ich erkenne es wieder, wenn wir nah
genug dran sind.“ Mit diesen Worten gingen wir weiter. Während wir das Gebäude
verließen, kam Gry zu mir.
             „Wer ist Branko?“ Sie flüsterte mir ins
Ohr und sah mich nicht direkt an.
             „Er ist der stellvertretende Leiter der
Schutztruppen in dem Admin-Bereich, aus dem ich komme.“ Ihre Augen wurden
wieder groß und füllten sich mit Sorge.
             „Und er ist hier? Nur um dich zu
töten?“
             „Es sieht ganz danach aus.“ Ich wusste
nicht, ob mich zu töten sein einziger Grund war, aber der Wahnsinn in

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