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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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abgekriegt«, erwiderte Bruder Jond. Es war das achte Mal, dass er Vaughna und Olconna, dem er jetzt half, auf den Beinen zu bleiben, die gleiche Frage beantwortete. Olconna hatte einige ziemlich schlimme Treffer abbekommen, und Jond hatte anfangs schon befürchtet, dass er sie nicht überleben würde. Die meisten Verletzungen hatten sich jedoch als oberflächlich herausgestellt, und Olconnas zunehmend guter Ruf von ausgeprägter Zähigkeit hatte sich als zutreffend erwiesen. Jetzt, obgleich von Schmerzen gepeinigt und auf Hilfe angewiesen, marschierte er, ohne sich zu beklagen.
    Bransen lauschte der Unterhaltung nur am Rande. Er hatte vorgehabt, zu Beginn des Marsches ein paar unbestimmte Erklärungen zu liefern, hatte sich die Mühe dann jedoch erspart, da ihm klar war, dass es nichts gab, was seine Gefährten hätten tun können. Bruder Jond hatte das Kopftuch eingesammelt, aber der Seelenstein war nicht zu finden gewesen, und die Trolle hatten dem Mönch seinen sämtlichen Besitz abgenommen, vor allem die magischen Edelsteine.
    Crait lag tot auf dem Schlachtfeld. Alle vier überlebenden Helden, die Lady Gwydre ausgesandt hatte, waren verwundet worden, Bransen am harmlosesten und Olconna bei Weitem am schlimmsten. Aber ohne den Edelstein konnte sich Bransen kaum als Glückspilz bezeichnen. Er blieb in sich zurückgezogen, konzentrierte sich auf seine Jhesta-Tu-Schulung und zwang sein chi unter Kontrolle. Er strapazierte diesen Prozess jedoch nicht allzu sehr, da er wusste, dass seine Konzentrationsfähigkeit begrenzt war und sein Storch-Gebrechen nach einer Weile durchschlagen würde.
    Aber er musste weitergehen, musste seine Konzentration so weit aufrecht erhalten, dass er einen Fuß vor den anderen setzen konnte. Und er und seine drei restlichen Gefährten mussten hoffen, dass die Trolle irgendwann einen entscheidenden Fehler machten. In diesem Fall war Bransen bereit, sich mit Jhesta-Tu zu verbinden und zu versuchen, wenigstens für ein paar Augenblicke seine alte Kampfkraft wiederzuerlangen.
    Ihre Hoffnungen auf einen Fehler hatten sich während des restlichen Tages und bis tief in die Nacht hinein zerschlagen, denn dieser Trupp von Gefangenenwärtern erwies sich als recht geschickt, und die Anzahl der Troll war überwältigend. Im Lager wurden die Gefangenen voneinander getrennt und zu kleinen Gruppen aufgeteilt, und jeder legte sich bäuchlings auf den Boden, wo er oder sie durch einen Speer an seinem oder ihrem Hals in Schach gehalten wurde.
    Ihre einzige Hoffnung war Jameston. Nur Jameston Sequin konnte sie dort herausholen, auch wenn sich Bransen fragen musste, was in aller Welt ein einzelner Mann gegen die unermessliche Macht Baddens und seiner Lakaien ausrichten sollte. Er versuchte, nicht daran zu denken, versuchte sich nicht mit der Tatsache abzufinden, dass er seine geliebten Cadayle und Callen nie mehr wiedersehen würde.
    Am nächsten Tag wurde die Gefangenenkolonne über einen absteigenden, steinigen Pass oberhalb eines Stroms aus blauweißem Eis geführt. Während sie sich dem unteren Ende des Passweges näherten, wurde der Untergrund immer schlüpfriger. Und ganz gleich, wie sehr er sich konzentrierte oder wie aufmerksam Vaughna versuchte, ihm zu helfen, Bransen fiel ständig hin. Beim ersten Mal dachte er, dass diese Strapaze ein Ende hätte, als die Trolle sofort angerannt kamen, um ihn totzupeitschen. Aber viele der müden Menschen rutschten aus und stürzten und blieben unbehelligt. Was Bransen und die anderen nicht wussten, war, dass sie sich ihrem Bestimmungsort so weit genähert hatten, dass es sich die Trolle nicht leisten konnten, einen von ihnen sterben zu lassen.
    Sie verließen den steinigen Gebirgspass und gelangten auf die Gletscherplatte, und zu ihrer Überraschung fanden ihre Füße dort besseren und sichereren Halt als auf dem vereisten Bergpfad.
    Sie waren fast eine Stunde lang dahingetrottet, als ein vielstimmiger Seufzer aus den vorderen Reihen alle Augen zu dem Berghang im Südosten blicken ließ, wo eine imposante Burg auftauchte, die ganz aus Eis zu bestehen schien. Funkelnde Minarette und Türme stiegen aus abweisenden bläulich schimmernden und nahezu durchsichtigen Mauern empor. Weitere ängstliche Seufzer wurden in der Kolonne laut, zum einen ausgelöst durch das Ausmaß und die Ausstrahlung roher Kraft, die von der Burg ausgingen, und weil es das erste Mal war, dass sie tatsächlich einen Riesen zu Gesicht bekamen.
    Es waren nämlich Riesen, ganz so wie Jameston sie

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