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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Fisch war unter ihm erschienen, ein Fisch, der größer war als er selbst.
    Heftig atmend kniete sich der Mann in die Mitte des makabren Floßes und ergriff sein Paddel. Er musste von hier verschwinden, nur weg, ganz gleich, wohin, nur nicht ins offene Wasser. Das Floß schwankte und erzitterte, als etwas Großes von unten dagegenstieß. Plötzlich bewegte es sich seitwärts, trotz Cormacks Bemühungen. Diesmal wurde es nicht von einer gefährlichen Strömung erfasst, sondern von dem riesigen Fisch!
    Er kroch zum Rand und erbleichte, als er das Tier direkt unter sich gewahrte, das riesige Maul an einem herabhängenden Trollbein festgebissen. Cormack nahm die Planke in beide Hände und stieß damit nach dem Fisch. Das ganze Floß sackte unter Wasser und sprang abrupt wieder hoch. Und Cormack sah, wie der Fisch mit dem Trollbein im Maul davonschwamm.
    Er rieb sich über das Gesicht. Das Floß ruckte wieder, als weitere große Fische an ihm nagten, zubissen und dagegenstießen. Er schwang die Planke und schlug damit hart aufs Wasser, um die Fische zu vertreiben. Eine Weile lag es still. Cormack hielt den Atem an und hoffte, der Gefahr entronnen zu sein. Aber das Floß fiel unter ihm auseinander, und als er sich anschickte, es so gut wie möglich zusammenzuhalten, sah er die großen Fische, die ihn umkreisten und belauerten.
    »Oh, Giavno, was habt Ihr mit mir gemacht?«, rief der verstoßene Mönch in den wabernden Dunst des Mithranidoon.
    »Yach, zieht nach links, ihr Trottel!«, beschimpfte Kriminig die vier Zwerge, die das Boot ruderten. Der mürrische alte Kriminig, mit grauem Bart und faltigem Gesicht, stand am Bug und umklammerte seine blutbefleckte Kappe, die glänzendste unter den Pauri-Kappen auf dem Mithranidoon. Denn niemand hatte mehr Kämpfe ausgefochten und mehr Leben beendet als Kriminig.
    Er schloss die Augen, während sich das Boot zu drehen begann, und ließ seine Gedanken durch seine Kopfbedeckung fließen. Allen Pauri-Kappen war die Magie gegeben, Härte und Zähigkeit zu spenden. Die Wunden ihrer Träger heilten schneller, und je heller eine Kappe glänzte, desto besser war ihr Besitzer geschützt. Einige dieser Kopfbedeckungen boten noch weitere Vorteile, da die Schichten Blut auf dem Stoff und der Erfahrungsschatz des Trägers seinen Scharfblick steigerten.
    Für Zwerge wie Kriminig waren die Kappen fast so etwas wie Leitsterne, wenn auch nicht mehr als nur ein schwaches Leuchten in einem dichten Nebel, in dem er die Nähe einer anderen Pauri-Kappe spüren konnte. Ein verletzter Zwerg weckte die Magie, und diese Magie erzeugte ein Antwortschwingen.
    Beim Fischen auf dem See hatte Kriminig an diesem Tag ein solches Schwingen gespürt, und obwohl er sich wunderte, dass es aus einer Richtung kam, entgegengesetzt zu ihrer Heimatinsel, und außerdem aus großer Ferne, und auch wenn er genau wusste, dass kein anderer Zwerg, außer den acht in seinem Boot, die Insel verlassen hatte, so war er sich der Empfindung doch sicher.
    »Ein Pauri ist in Not«, erklärte er und ließ keinen Raum für Widerspruch.
    »Aber unsere Leute sind alle zu Hause«, hatte ein anderer doch widersprochen.
    »Dann sind weitere zum See gekommen«, sagte ein Dritter. Und so ging die Debatte hin und her, und nur einer im Boot wusste, dass er eine Antwort auf dieses seltsame Rätsel hatte. Aber Mcwigik, der mit dem Fischernetz hinten im Boot saß, hielt es für besser, seinen Verdacht für sich zu behalten. Zwei von den anderen hatten jedoch Gerüchte über Pragganags Kappe gehört und warfen Mcwigik seltsame Blicke zu.
    »Rudert nur weiter«, sagte er zu ihnen. »Möglich, dass wir was Interessantes finden.«
    »Zu weit links!«, murrte Kriminig. »Bringt den Kahn nach Steuerbord!«
    Mcwigik massierte sein rotes Gesicht und fragte sich, ob sie am Ende in einen Kampf zwischen Mönchen und Barbaren hineinplatzen würden.
    Er sah sich hektisch um und reckte den Kopf, wagte jedoch nicht, auf dem schwankenden Troll-Floß aufzustehen oder sich auch nur hinzuknien. Cormack wusste, selbst wenn er eine andere Insel entdecken sollte, wäre sein Schicksal wohl besiegelt. Niemals könnte er diesen riesigen Fischen davonschwimmen, selbst wenn es ihm gelingen sollte, sie zu überrumpeln und einen großen Vorsprung herauszuholen, wie er es bei den Pauris geschafft hatte.
    Einer tauchte dicht vor ihm auf und biss in eine Trollhand, die in die Luft ragte. Cormack sah die Fischzähne allzu deutlich, als sie die Finger zerrissen. Wenn er nur einen

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