Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
wandte den Kopf, als suchte sie bei ihren Freunden Unterstützung. Bransen versuchte zu rufen, dass das Schwert ihm gehöre, doch der Storch brachte nicht mehr als einen unverständlichen Laut über die Lippen.
    »Ich habe es erst vor Kurzem erhalten«, stammelte Vaughna und schien neben dem Altvater immer kleiner zu werden. »Ich bin noch niemals einem samhaistanischen Alten begegnet.«
    »Aber jetzt«, erwiderte Altvater Badden. Ohne Vorwarnung stieß er Vaughna das Schwert in den Leib. Ihre Augen weiteten sich im Schock, ehe sie nach vorn einknickte, aufschrie und mit den Händen ihre herausquellenden Eingeweide festzuhalten versuchte – und dann schließlich auf ein Knie herabsackte. Ihre Gefährten wichen ungläubig zurück.
    Altvater Badden winkte den Trollen, deutete dann auf Olconna und eine andere Gruppe, gefolgt von einem Kopfnicken in Vaughnas Richtung. Seine erfahrenen Helfer wussten, was nun zu tun war. Während eine Gruppe Olconna wieder auf die Füße stellte und ihn zurück zu den anderen stieß, begab sich die andere Gruppe zu Vaughna und schleifte sie mit sich, wobei sie eine Spur aus Blut und Galle auf dem Gletscher hinterließ.
    Sie wehrte sich, so gut sie konnte, was aber angesichts ihres Zustands und der Umstände wenig Wirkung zeigte. Die tapfere Frau schaffte es immerhin, sich so weit umzudrehen, dass sie Olconna nachschauen konnte, der in die andere Richtung gezerrt wurde. »Ich habe jeden Augenblick genossen«, keuchte sie trotz ihrer Schmerzen. Trotz ihres nahen Endes.
    Ein Troll beeilte sich, nach einem Seil zu greifen, das über eine Rolle am Ende eines Balkens lief, der über die Schlucht hinausragte. Bransen und die anderen verfolgten voller Entsetzen, wie die Trolle das Seilende um Vaughnas Fuß knoteten und sie dann zum Rand der Schlucht schleiften und dort liegen ließen, während Altvater Badden hinüberschlenderte, noch immer das Schwert in der Hand haltend.
    Die Trolle schickten sich nun wieder an, die Gefangenen wegzubringen, aber Badden gebot ihnen Einhalt. »Lasst sie ruhig noch etwas zusehen«, sagte er mit einem gehässigen Unterton.
    Vor Grauen und Abscheu am ganzen Leib zitternd, zog sich Bransen in sich selbst zurück. Er kämpfte um die Hilfe seines Jhesta Tu, um sich bemerkbar zu machen und zu erklären, dass das Schwert ihm gehöre. In dem Augenblick, als der erste Laut über seine Lippen kam, schlug ihm jemand wuchtig gegen den Kopf und ließ ihn zusammenbrechen. Er schaute überrascht hoch und erkannte, dass es Bruder Jonds Faust gewesen war und kein Troll.
    »Stört nicht ihr Opfer«, raunte der Mönch beschwörend.
    Bransen brauchte ein paar Augenblicke, um sich zurechtzufinden. Er sah zu Altvater Badden und zu dem Spalt im Gletscher hin, über dem Vaughna mittlerweile an einem Bein hing und versuchte, sich so weit aufzurichten, dass sie mit den Händen die bluttriefende Wunde in ihrem Leib erreichte. Bransens Herz setzte einen Schlag lang aus, und jede Faser in seinem Körper spannte sich ungläubig und im Schock.
    Bruder Jond zog den vor Entsetzten fast gelähmten Bransen wieder auf die Füße.
    Altvater Badden stand am Rand der Spalte vor Vaughna und hatte die Arme erhoben. Er betete und rief die Macht des »großen Wurms des Eises« an.
    »Was tut er da?«, fragte der entsetzte Olconna. Oder wollte es fragen, aber ehe er den Satz beenden konnte, erschütterte ein donnerndes Poltern und Rumoren das Eis unter ihren Füßen.
    Über dem Abgrund schwebend, blickte Vaughna in die Tiefe, und ihr Gesicht verlor jegliche Farbe, obwohl sie mit dem Kopf nach unten hing. Sie begann zu strampeln und versuchte sich in ein Schwingen zu versetzen, um zum Spaltenrand zu gelangen, während die Trolle an der Kurbel drehten und sie in die Tiefe sinken ließen. Irgendwo auf dem Grund der Schlucht brüllte die Bestie vor Gier. Vaughna, die nicht mehr zu sehen war, begann verzweifelt zu schreien. Die Trolle drehten weiter an der Kurbel und ließen die Frau einen langen, langen Weg hinab. Weitere Schreie ertönten, dann kam ein Brüllen – und plötzlich herrschte Stille.
    Dann ruckte das Seil so heftig und straffte sich, dass sich der dicke Balken bog und jeden Augenblick zu brechen drohte. Er hielt jedoch, und die Trolle begannen das Seil wieder hochzuziehen – diesmal ohne die Kurbel zu benutzen.
    »Dem Recht wurde Genüge getan«, verkündete Altvater Badden, wandte sich zu den Versammelten um, ein erhabenes und zufriedenes Lächeln auf seinem alten Gesicht. Er winkte den

Weitere Kostenlose Bücher