Salvatore, R.A. - Todfeind2
auch Mcwigiks Volk«, fügte Cormack hinzu. »Der Mithranidoon muss geräumt werden – zumindest das muss schnellstens geschehen.«
Milkeila schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ein Berg aus Eis, der uns alle verschlingen soll …«
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DREI ANSICHTEN
»Bei Todesstrafe!«, sagte Bruder Giavno abermals und geriet in eine gefährliche Erregung. Mit der Aufgabe betraut, Steine zu sammeln, waren Giavno und seine beiden Gefährten die Ersten gewesen, die Cormack und den seltsam aussehenden Mann in seinem schwarzen Anzug aus irgendeinem fremdartigen Material herannahen sahen Giavno glaubte, dass dieses Material »Seide« genannt wurde, aber da er den Stoff bisher nur ein einziges Mal in seinem Leben gesehen hatte, und das lag schon ein paar Jahre zurück, konnte er sich dessen nicht sicher sein. Der Fremde trug einen üblichen Bauernhut, aber Giavno bemerkte auch darunter irgendetwas Schwarzes.
»Seid ebenfalls gegrüßt«, erwiderte Cormack.
»Wie könnt Ihr noch am Leben sein?«, fragte einer der Brüder, und Cormack tippte sich an die Mütze.
»Mit Gottes Willen und viel Glück, würde ich sagen«, antwortete der gefallene Mönch.
»Ihr wisst gar nichts von Gott«, grollte Giavno.
»Sagt der Mann, der ihn fast totgepeitscht hat«, meinte Bransen, der neben Cormack ging. »In der Tat, ein göttlicher Akt – zumindest ist das die moralische Auffassung vieler Abellikaner, die ich gekannt habe. Es ist schon seltsam, erleben zu müssen, wie ähnlich sie den Samhaistanern sind.«
Giavno zitterte am ganzen Leib und schien jeden Augenblick zu explodieren. Hinter ihm, auf dem Felsengrat, erschienen einige Mönche, stießen laute Rufe aus, und bald kam ein ganzer Schwärm Brüder eilig zum steinigen Strand gerannt.
»Warum seid Ihr hergekommen, Cormack?«, fragte Giavno, ebenso besorgt wie erzürnt – was Cormack schmerzlich daran erinnerte, dass er und dieser Mann einst Freunde gewesen waren. »Ihr kennt die Folgen, die sich daraus ergeben.«
»Ihr dachtet doch, ich sei längst tot.«
»Den Tod habt Ihr Euch mit Eurem Verrat verdient«, fuhr Giavno ihn an.
»Das ist Eure Ansicht, nicht die meine. Ich folgte nur dem, was mein Herz mir riet, und viele der Brüder hier, denke ich, waren darüber ganz froh. Mir fällt es schwer zu verstehen, dass ich der Einzige gewesen sein soll, der mit der Einkerkerung der Alpinadoraner nicht einverstanden war.«
»Was Euch so schwerfällt zu verstehen, ist doch, dass Ihr Euch nicht durchgesetzt habt, weder hier noch irgendwo innerhalb der Kirche. Wenn Pater De Guilbe in irgendeiner Angelegenheit Eure Meinung hätte hören wollen, dann hätte er Euch wohl gefragt. Aber das tat er nicht.«
»Stets der pflichtgetreue Diener seines Meisters, nicht wahr?«, erwiderte Cormack, und Giavno verengte die Augen.
»Lebendig?«, ertönte ein Ruf von hinten, und Pater De Guilbe, umgeben von einer bewaffneten Begleittruppe, erschien auf der Hügelkuppe. »Seid Ihr wahnsinnig, hierher zurückzukehren?«
»Was sollte ich auch anderes verstehen?«, fragte Cormack. »Außer an Eure schmerzensreiche Gnade erinnere ich mich nur an wenig.«
»Spielt mir nicht den Ahnungslosen, Verräter«, sagte De Guilbe, und im Gegensatz zu Giavno lag in seiner Stimme keine Spur von Mitgefühl oder Gnade. Er wandte sich an den Wächter in seiner Nähe und sagte: »Ergreift ihn.«
»Das würde ich an Eurer Stelle lieber nicht tun«, sagte der Mann neben Cormack.
Pater De Guilbe richtete einen vernichtenden Blick auf ihn – nur dass der Mann nicht im Mindesten den Kopf einzog. »Und wer seid Ihr?«
»Mein Name ist Bransen, obgleich das für Euch von keinerlei Bedeutung ist«, erwiderte Bransen. »Ich bin nicht aus freiem Willen hier, sondern nur aufgrund widriger Umstände, und ich bin mitgekommen, um diesem Mann zurückzuzahlen, was ich ihm schulde – und den Leuten auf einigen der anderen Inseln.«
De Guilbe schüttelte den Kopf, als verstünde er nichts von alldem, und Bransen beließ es dabei, denn es war ihm nicht wichtig.
»Ich bringe Euch eine ernste Warnung, dass Eure Welt im Begriff ist, weggeschwemmt zu werden«, sagte Bransen. »Es ist meine Pflicht, Euch davon Kenntnis zu geben, so vermute ich, aber ob Ihr daraufhin etwas unternehmt oder nicht, ist mir eigentlich gleichgültig.«
Zwei der Mönche nahmen eine drohende Haltung ein. Offenbar als Reaktion auf den letzten Teil seiner Bemerkung und nicht wegen der viel wichtigeren eigentlichen Aussage. Von der Gruppe von nunmehr an
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