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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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war in diesem Augenblick viel mehr daran interessiert, Milkeilas andere Geschichte zu hören.
    »Weshalb ist er hier?«, fragte der Schamane.
    »Cormack hat diesen Mann namens Bransen gefunden«, antwortete Milkeila und legte eine Hand auf Bransens Schulter. Der Mann im schwarzen Anzug nickte, obwohl er von der Unterhaltung nur wenig zu verstehen schien.
    »Bransen ist vom Gletscher gestürzt«, sagte Milkeila.
    Toniquay musterte sie skeptisch, und zweifelndes Gemurmel wurde unter den Versammelten laut. »Dann wäre er aber tot«, sagte Toniquay.
    »Doch das ist er nicht«, erklärte Milkeila. »Ob durch simples Glück und weichen Morast oder dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten – und er ist wirklich mit solchen gesegnet –, das weiß ich nicht. Aber er ist hier, und er war dort oben und kommt mit einer schrecklichen Nachricht zu uns. Der Altvater der Samhaistaner hat sich auf dem Gletscher niedergelassen und schmiedet Pläne, alle, die auf dem Mithranidoon leben, zu vernichten.«
    »Samhaistaner?«, wiederholte Toniquay. Er hatte diesen Namen schon gehört, in persönlichen Gesprächen unter den Schamanen über Leute, die in Regionen jenseits des Mithranidoon lebten. Gerüchte besagten, dass die Samhaistaner diesem Ort seinen Namen gegeben hatten, allerdings schon vor einigen Jahrhunderten. Laut der Überlieferung des Yan-Ossum-Stammes waren Schamanen nach Osten gezogen, um die Leute von Honce ihre Magie zu lehren, lange bevor zwischen diesen beiden Völkern der Krieg ausbrach. In der alpinadoranischen Mythologie stammte die samhaistanische Magie direkt von den Alten Göttern der Alpinadoraner ab, obwohl nach samhaistanischer Überlieferung die Reihenfolge natürlich genau umgekehrt war.
    »Kommt dieser Fremde von außerhalb des Mithranidoon?«, fragte Toniquay. »Seltsam, dass er nur ein paar Jahre nach den Abellikanern hier erscheint. Vor ihnen und bevor der Vater meines Vaters geboren wurde, ist außer den Pauris niemals jemand von draußen zu uns gekommen.« Noch während er diese Möglichkeit verwarf, musste Toniquay insgeheim eingestehen, dass die Kleidung des Mannes ziemlich überzeugend war und so völlig anders aussah als alles, was er sonst kannte.
    »Er ist ein abellikanischer Spion«, rief jemand. Das war eine Auffassung, die, wie die Reaktionen unter den Leuten am Strand zeigten, offenbar von vielen geteilt wurde.
    »Er gehört nicht zu meinen früheren Gefährten«, sagte Cormack. »Er ist kein Abellikaner und war nur ein einziges Mal bei der Kapelle Isle – gestern –, um dort die gleiche Botschaft zu verkünden, mit der wir heute zu Euch gekommen sind. Das hier ist keine List, Toniquay. Ich gebe Euch mein Wort, wenn Euch das irgendetwas wert sein sollte. Ich habe diesen Mann verletzt im Morast am nördlichen Ufer des Mithranidoon gefunden. Er kam mit einer Geschichte zu uns, die Ihr Euch anhören müsst, die meine Leute sich anhören müssen und auch die Pauris. Denn wenn er die Wahrheit sagt, und ich glaube fest, dass er es tut, dann befinden wir alle uns in schrecklicher Gefahr und werden bald von einer Flut aus unserer Heimat vertrieben.«
    Toniquay starrte Cormack lange an, dann gab er den Leuten in seiner Nähe ein Zeichen. Im nächsten Moment wurden sie von alpinadoranischen Kriegern umringt.
    Cormack wandte sich sofort an Bransen und legte eine Hand auf seinen Arm. »Sie sind rechtschaffen, aber vorsichtig«, sagte er in der Sprache Honces.
    »Ich bestehe darauf, dass Ihr bei uns bleibt, während wir Eure Behauptungen überprüfen«, verlangte Toniquay.
    »Beeilt Euch, um unser aller Schicksal willen«, erwiderte Milkeila.
    Toniquay nickte zustimmend und winkte seinen Kriegern, die Bransen und Cormack zu einer Hütte in der Nähe geleiteten, während Milkeila bei Toniquay und den anderen Schamanen blieb.
    Sie wusste, was sie tun würden, und wunderte sich nicht, als mehrere der mächtigeren Schamanen Vögel herabriefen, die in großer Höhe kreisten. Mit ihrer Magie verbanden sie ihre Augen mit den Augen jeweils eines der Vögel, dann schickten sie die geflügelten Kreaturen in die Lüfte, und während der nächsten längeren Zeitspanne bedienten die mächtigen Stammesälteren sich der Augen ihrer gefiederten magischen Helfer. Im Gegensatz zu Altvater Badden, dessen Fähigkeiten die ihren bei Weitem überstiegen, konnten diese Schamanen ihre magischen Helfer jedoch nicht lenken, daher waren sie den Launen ihrer fliegenden Beobachter ausgeliefert.
    Trotzdem dauerte es nicht lange,

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