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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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mehr andere waren, und schon bald war sie nahe genug herangekommen, um einen der anderen Pauris zu erkennen, der vor irgendetwas kniete – etwa vor einem Mann?
    Trotz ihrer Vorsicht konnte Milkeila jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Cormacks Bewegungen zeigten ihr, dass sie gesehen worden war, und der Mann eilte zu einem Punkt der Sandbank, der ihr am nächsten lag, und rief leise ihren Namen. Gleichzeitig winkte er heftig, sie solle schnell zum Ufer kommen. Und sie tat es. Cormack umarmte sie so innig, wie sie es noch nie erlebt hatte.
    »Pauris«, sagte sie mit zitternder Stimme.
    »Schnell, komm.« Cormack ergriff ihr Handgelenk und zog sie mit sich zum hinteren Teil der Sandbank, wo ein verletzter Mann lag, neben dem ein zweiter Pauri kauerte. Als sei das noch nicht beunruhigend genug, saß ein kurzes Stück entfernt sogar noch ein dritter Pauri in ihrem Boot.
    »Cormack, was tust du?«, fragte Milkeila. Und als der Mönch nicht darauf antwortete, sagte sie sehr ernst: »Cormack!«
    Er blieb stehen und fuhr zu ihr herum: »Wir haben ihn gefunden. Hast du die Edelsteine? Er stirbt sonst.«
    »Wer?«
    Cormack zog sie ein Stück weiter. »Dieser Mann.«
    »Wer ist das?«
    Cormack schüttelte den Kopf. »Wir haben ihn am Fuß des Gletschers halb im Morast vergraben gefunden.«
    »Wir? Du und die Pauris?«
    »Ja.«
    »Cormack.«
    Der Mönch schüttelte den Kopf und machte einen tiefen Atemzug. »Ich wurde aus der Kapelle Isle ausgestoßen, geprügelt und zum Sterben ausgesetzt. Dieser Pauri …«
    »Mcwigik mein Name«, warf der Zwerg ein.
    »Mcwigik hat mir das Leben gerettet«, erklärte Cormack. »Sie haben mich an Land geholt und bei sich aufgenommen.«
    »Jeder Zwerg braucht einen Hund«, murmelte Mcwigik.
    »Wir wollten dich abholen«, fuhr Cormack fort. »Wir verlassen den See.«
    »Du und die Pauris?«
    »Ein paar, ja. Aber dann fanden wir diesen Mann, und er wird ganz sicher sterben …« Während er noch redete, griff Cormack nach Milkeilas Zahn- und Klauenhalskette und schob sie zur Seite, um die Edelsteinkette, die er ihr geschenkt hatte, zu lösen. »Hilf mir, ich bitte dich«, sagte er und machte schon Anstalten, ihr die Halskette abzunehmen.
    Milkeila bückte sich instinktiv, half ihm sogar dabei und folgte Cormack auch, als er zu dem liegenden Mann eilte und dabei die Kette durch seine Finger laufen ließ, um den mächtigen Seelenstein zu finden. Er machte sich sofort an die Arbeit, drückte den Stein gegen eine besonders schreckliche Wunde, wo das Bein des Mannes geschwollen und möglicherweise gebrochen war. Milkeila legte ihre Hand auf Cormacks Hand, begann mit einem eigenen Gebet und benutzte die Seelensteinverbindung mit dem verletzten Mann, um ihre eigene Kraft in den Stein zu lenken und Cormacks Wirken zu unterstützen. Der Mann stöhnte und rührte sich sogar ein wenig.
    Sie nahmen sich die nächste Verletzung vor, dann die dritte, und mit jeder neuen Anwendung der Edelsteinmagie wurde ihre Verbindung enger. Nach jedem Erfolg tauschten sie ein Lächeln aus, obwohl sie keine Ahnung hatten, ob diese kleinen Heilungserfolge wirklich dazu beitragen würden, das Leben des Fremden zu retten.
    »Er trägt deine Kappe«, bemerkte Milkeila.
    »In einer Paurie-Kappe steckt Magie«, sagte Mcwigik von der Seite.
    Ob Milkeila oder Cormack den Zwerg gehört hatten, zeigte keiner der beiden, denn sie schauten sich tief in die Augen und waren ein Herz und eine Seele, und zu diesem Zeitpunkt existierte keine Außenwelt mehr für sie.
    »Er ist vom Gletscher gestürzt?«
    »Und aus irgendeinem Grund ist er nicht tot«, antwortete Cormack. »Der Morast, glaube ich, denn der Untergrund am Fuß des Gletschers ist sehr weich.«
    »Es ist ein langer Sturz«, sagte die Frau und hatte offenbar ihre Zweifel.
    »Und trotzdem lebt er«, sagte Cormack mit einem Achselzucken, als ob nichts anderes von Bedeutung war.
    Mittlerweile hatten sie sich über die auffälligsten Verletzungen nach oben gearbeitet, und Cormack legte den Seelenstein auf eine Schwellung auf der Stirn des Mannes. Abermals ließ er die magische Energie des Edelsteins in den Fremden einfließen, und wieder legte Milkeila ihre Hand auf die seine, um ihm zu helfen.
    Aber dann tat der liegende Mann dies ebenfalls. Seine Hand schoss hoch und umklammerte Cormacks Handgelenk. Seine Augen wurden groß, und Cormack zog sich instinktiv zurück.
    »Nein!«, wollte der Fremde schon sagen, aber der Mönch und Milkeila hatten sich zu heftig bewegt und den Stein von

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