Salvatore, R.A. - Todfeind2
stolperte vorwärts und stürzte zu Boden. Hinter ihm erschien der rasende Pauri. Er rannte mit leeren Händen auf ihn zu, denn er hatte seinen Stab wie einen Speer gegen den Hinterkopf des gestürzten Trolls geschleudert. Er rief nach Bikelbrin, rannte aber an seinem verwundeten Freund vorbei und sprang den Zweiten der Trolle an, die Cormack umgeworfen hatte, und begrub ihn unter seiner wild um sich schlagenden und tretenden Gestalt.
Cormack trat wuchtig auf den Nacken des ersten gestürzten Trolls und beendete seine Zuckungen. Für Eistrolle gab es keine Gnade, denn jedermann an diesem Strand, Menschen und Pauris gleichermaßen, wussten, dass die Trolle dieses Wort gar nicht kannten. Oben auf dem Hügelkamm hatten sich die Pauris von Cormacks abellikanischen Brüdern gelöst und kamen den Abhang heruntergestürmt. Zu seiner Erleichterung sah der Mönch, wie Bruder Giavno seine geballte Faust in die Luft reckte.
»Zur Abtei!«, rief Giavno abermals, und Cormack begriff, dass dieser Ruf allein für ihn gedacht war. Er war eine Warnung, dass seine drei Freunde ihn zurücklassen würden. Ein Blitz folgte auf diese Warnung. Er zuckte zur Seite, wo er drei Trolle wild und grotesk herumhüpfen ließ. Unter der Nachwirkung der elektrischen Entladung führten ihre dünnen Gliedmaßen einen hektischen Tanz auf.
Ein Troll näherte sich Cormack mit einem tollkühnen Sprung, und ein anderer hatte es auf den Pauri und seinen in den Ringkampf verwickelten Gefährten abgesehen. Der junge Mönch entzog sich erst einem Speerstoß, dann einem zweiten. Er drehte sich zur Seite ab, beugte sich zurück und hinab, während der dritte Stoß, nach oben gezielt, an seinem Kopf vorbeiging. Cormacks linke Hand, seine Innenhand, packte den Speerschaft, und er schlang den rechten Arm dicht unter der Muschelspitze darum, während er ihn unschädlich machte. Er wandte sich zu dem Troll um und drückte den rechten Unterarm, nun unter dem Schaft, zur gleichen Zeit nach oben, als er die linke Hand nach unten schwang. Die jähe Bewegung und Cormacks Einsatz seines Körpergewichts zerbrachen den Speer in der Mitte. Sobald er das Bersten hörte, warf Cormack die restliche Trollwaffe beiseite und attackierte den Troll, indem er mit dem abgebrochenen Teil des Speers ein lohnendes Ziel suchte. Er spürte, wie die Spitze der Speerhälfte in den Oberkörper des Trolls eindrang, und er legte seine linke Hand um die Kreatur und verstärkte den Druck auf den Speer.
Der Troll verfiel in Raserei und versuchte ihn zu beißen. Aber Cormack hielt sich dafür zu niedrig. Die Kreatur, die sich heftig wehrte, war jedoch noch nicht vollends besiegt, und sie benutzte eine weitere ihrer vielfältigen Waffen. Diesmal war es ihr langes und spitzes Kinn, mit dem der Troll Cormacks Kopf bearbeitete.
Beide stürzten zu Boden, Cormack landete oben, und er raffte sich sofort auf die Knie hoch. Dabei befreite er den Speerschaft. Er drehte ihn in der Hand hin und her und ging damit geradewegs zu dem Troll, diesmal mit der Muschelspitze voraus.
Der Troll wehrte sich und schlug um sich, aber ohne Erfolg, und Cormack ließ sich wieder auf ihn fallen und jagte den Speer mitten durch seine Brust. Er drückte den Schaft nach links und rechts und sorgte so dafür, dass die Wunde tödlich war. Schließlich sank er zur Seite und sah den anderen Troll, der mit dem geworfenen Pauri-Stab am Hinterkopf getroffen worden war, mit einem Stein in der Faust über sich stehen.
Eine Explosion grellweißen Lichts füllte Cormacks Kopf, als der Troll zuschlug. Er ging in Deckung, wälzte sich weg und schaffte es sogar, wieder auf die Füße zu kommen, ohne noch einmal allzu heftig getroffen zu werden.
Aber der Troll wartete schon, schlug und schnappte nach ihm. Die ganze Welt drehte sich.
Cormack bediente sich gerade noch so weit seiner Sinne, um sich revanchieren zu können. Es war eine wuchtige gerade Rechte, die dank eines namenslosen Glücks das Kinn des Trolls traf, seinen Kopf zur Seite riss und ihn zu Boden schickte.
Cormack versuchte, wieder in den Vollbesitz seiner Kräfte zu kommen, stolperte nach links und rechts. Er sah die Pauris und die Trolle, ein riesiges Durcheinander von Verwirrung und Wut.
Dann entdeckte er den Untergrund, der ihm entgegenraste, um ihn zu verschlingen. Er dachte an Milkeila, seine geheime Geliebte, und wurde traurig, als er erkannte, dass er sich in dieser Nacht nicht wie geplant an ihrem besonderen Ort auf der Sandbank mit ihr treffen würde. Er fand es
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