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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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albern, dass er überhaupt daran dachte, denn er wusste nicht, warum dieses Bild von der schönen Barbarin ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt durch seine Gedanken geisterte.
    Dann allerdings offenbarte sich ihm der Grund. Die Gedanken, das Bild, es war ein Segen, ein Augenblick der Ruhe in einem tobenden Sturm. Er versuchte, ihren Namen auszusprechen – Milkeila. Doch es gelang ihm nicht.
    Die Geräusche verhallten, das Licht verschwand schlagartig und nahm ihre wunderschöne Gestalt mit. Cormack versank in kalter, leerer Dunkelheit.

4
     
    DIE KRÜCKE
     
     
     
     
    Bransen wälzte sich von Cadayle herunter und auf den Rücken. Er hob den Arm, um sein Gesicht damit zu bedecken, berechnete sogar diese kleine Geste falsch und schlug sich heftig gegen die Stirn. Tränen der Hilflosigkeit füllten seine Augen, und heftig zitternd schaffte er es gerade noch, seinen Arm nach unten zu dirigieren, damit er sie bedeckte. Cadayle richtete sich neben ihm auf und stützte sich auf einen Ellbogen.
    Unten zuckte Bransens Fuß und trat unwillkürlich zur Seite aus. Dabei stieß er so gegen die vordere Stütze ihres Zeltes, dass der Eingang beinahe über ihnen zusammenbrach. In einem Zustand hilfloser Verzweiflung schaffte es der Mann, den Seelenstein zu ergreifen, der neben ihm lag.
    Cadayle streichelte zärtlich die nackte Brust ihres Mannes und versuchte ihn mit geflüsterten Zärtlichkeiten aufzumuntern.
    Bransen bewegte weder seinen Arm, noch sah er sie an.
    »Ich liebe dich«, sagte Cadayle zu ihm.
    Trotz seines starrsinnigen Stolzes streckte Bransen die Hand aus und ergriff den Seelenstein, den er neben sich gelegt hatte. »Du musstest wieder meine … meine Unbeholfenheit ertragen.«
    Cadayle lachte, unterdrückte ihr Kichern aber schnell, da sie erkannte, dass er nicht verstehen würde, wie sie es meinte. »Wir wussten, dass es einige Zeit dauern würde«, sagte sie.
    »Es wird sogar eine Ewigkeit dauern!«, erwiderte Bransen. »Ich mache keine Fortschritte! Ich hatte zu glauben gewagt, dass ich jetzt schon von dem Seelenstein befreit wäre. Ich hatte gehofft …«
    »Es braucht Zeit«, unterbrach ihn Cadayle. »Ich erinnere mich an den Storch, der kaum aus eigener Kraft gehen konnte. Immerhin kannst du jetzt gehen, ohne dir den Stein vor die Stirn binden zu müssen. Also hast du Fortschritte gemacht.«
    »Das ist doch alter Kram«, erwiderte Bransen und ließ den Arm schließlich sinken, sodass er seine wunderbare und verständnisvolle Frau ansehen konnte. »Meine Fortschritte waren dramatisch, und ich hatte zu hoffen gewagt, dass es genauso weiterginge. Aber jetzt haben sie aufgehört. Ohne den Stein bin ich ein tapsiger Ochse!«
    »Nein!«
    »Ohne den Stein kann ich noch nicht einmal meine Frau lieben! Ich bin kein Mann!«
    Cadayle zog sich von ihm zurück und setzte sich kopfschüttelnd auf. Als Bransen sich weiter beschwerte, lachte sie.
    »Was ist?«, fragte er schließlich. Er war sichtlich verärgert.
    »So kenne ich den Wegelagerer gar nicht, so voller Selbstmitleid«, betonte sie.
    Bransen stotterte und konnte seinen Zorn nicht einmal in Worte fassen.
    »Du hast einen Fürsten gestürzt und den Prinzen von Delaval beraubt – zwei Mal!«, sagte Cadayle. »Du bist ein Volksheld …«
    »… der seine Ehefrau nicht lieben kann!«
    Cadayle küsste ihn. »Du liebst mich doch andauernd.«
    »Mit einem Edelstein vor der Stirn. Ohne bin ich viel zu ungeschickt.«
    »Dann sei doch froh, dass du ihn hast.«
    Bransen sah sie an. »Ich möchte …«
    »Und du wirst es finden«, unterbrach sie ihn. »Irgendwann. Und wenn nicht, dann soll es eben so sein. Sei froh, dass wir den Seelenstein haben. Ich bin es wirklich.« Sie runzelte die Stirn. »Aber selbst wenn wir ihn nicht hätten, selbst wenn du mich nicht auf eine elegante Art lieben könntest, glaubst du, es würde etwas an dem ändern, was ich für dich empfinde? Glaubst du, es würde meine Liebe zu dir und meine Bewunderung für dich in irgendeiner Weise mindern?«
    Bransen starrte sie an.
    »Wenn nun ich dich nicht lieben könnte«, forderte sie ihn heraus, »würdest du mich dann aus deinem Leben aussperren, um eine ›vollständige‹ Frau zu suchen?«
    Bransens Stottern wurde durch mehr ausgelöst als nur durch seine körperlichen Behinderungen.
    »Natürlich würdest du das nicht tun«, erklärte Cadayle mit Nachdruck. »Wenn ich glaubte, du könntest das tun, hätte ich niemals eingewilligt, dich zu heiraten.«
    Cadayle lächelte. »Ich liebe dich, Bransen«,

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