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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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fanden sich hier so gut zurecht wie die Pauris, selbst wenn der Nebel auf dem Mithranidoon hoch genug reichte, um die Sterne zu verhüllen.
    »Ha, aber er sieht aus wie ein Mönch, der zum Kampfbereit ist«, sagte Bikelbrin nach einem längeren Zeitraum, in dem nur das leise Plätschern der eintauchenden Paddel ihre Fahrt durch das warme Wasser des Sees begleitet hatte. Der Zwerg zog sein Paddel aus dem Wasser und deutete damit voraus, wo im wogenden Nebel ein einziges Licht zu sehen war.
    »Er wartet dort sicher mit fünfzig seiner Freunde«, brummte Pragganag.
    »Dann geht es offen zur Sache, und ganz bestimmt wird meine Kappe am Ende um einiges heller leuchten«, sagte Mcwigik. »Schnell und auf kürzestem Weg zum Strand in jedem Fall, und wenn dort eine Bande wartet, dann sieh zu, dass du mit deiner Axt fertig wirst, Prag, damit wir sie ein wenig aufschlitzen können.«
    Cormack hörte das Boot nicht näher kommen, denn in dieser Nacht war Wind aufgekommen und wehte landeinwärts. Das Rauschen der Wellen auf dem steinigen Strand füllte seine Ohren. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Stunden fern der Kapelle; seine zweite Fackel war heruntergebrannt, und seine Aufmerksamkeit galt schon lange nicht mehr dem unsichtbaren Wasser. Er saß am Strand, den Rücken an einen wuchtigen Stein gelehnt, und blickte zu den Sternen hinauf, die ab und zu ein Funkeln durch den grauen Dunst schickten. Er spielte mit zwei Edelsteinen, einem Seelenstein und einem Magnetstein, die er durch seine Finger rollen und gelegentlich gegeneinanderprallen ließ. Dem Magnetstein wohnte eine ganz eigene Kraft inne, und Cormack war oft damit hinausgegangen und hatte sich seiner magischen Fähigkeiten bedient, um mit ihrer Hilfe den Strand und die Untiefen zu untersuchen, die die Kapelle Isle umgaben. Er hatte viele Münzen gefunden sowie alte Waffen und Werkzeuge, denn mit dem Magnetstein konnte er Metall aufspüren – er konnte sogar die Kraft in dem Stein einsetzen, um kleine metallene Gegenstände auf telekinetischem Weg in seine freie Hand zu bugsieren.
    Er hatte an diesem Tag nichts gefunden, aber er hatte auch gar nicht richtig gesucht und den Magnetstein nur als Vorwand benutzt, um die Kapelle verlassen zu können, ohne Misstrauen zu erregen. Sobald er hier draußen und die Sonne untergegangen war, verlor er jegliches Interesse daran, auch nur so zu tun, als sei er nach irgendetwas auf der Suche, da ihn nur noch ein Gedanke beherrschte: Würden die Pauris erscheinen?
    Selbst der bedrückende Gedanke an den bevorstehenden Kampf hatte ihn kurz danach kalt gelassen, als die Sterne, bevor der Nebel hoch genug stieg, um sie zu verschleiern, zu leuchten begannen. Cormack verlor sich oft zwischen den funkelnden Gestirnen und kehrte in Gedanken zurück in seine Zeit in Vanguard in der Kapelle Pellinor und über den Golf zur Kapelle Abelle, der Mutterabtei seiner Kirche.
    Das waren gute und berauschende Tage gewesen, diese Zeit vor all den Jahren. Voller ehrgeiziger Pläne – und Sinn. Cormack war mit großen Augen und weit offenem Herzen in die Kapelle Abelle gekommen und hatte begierig jede Einzelheit, jede Prämisse, jedes Dogma und jede Hoffnung aus der Homilie des heiligen Abelle in sich aufgesogen.
    Hatte sich dieses heißhungrige und hoffnungsvolle Feuer erhalten, fragte sich der Mönch. Oft wurde er an solchen langen und anstrengenden Tagen melancholisch, da seine Liebe zur Kapelle Isle und diesem See Mithranidoon längst erkaltet war. Er frohlockte nicht, als der nächste Abschnitt der Felsenkapelle fertiggestellt wurde, denn es war ein Ort, den außer den Brüdern und ihren Dienern niemals jemand anders aufsuchte. Er empfand keine Freude bei den Predigten von Bruder Giavno oder Pater De Guilbe, selbst wenn sie sich mit ihren Ausführungen auf seine liebsten Lehrsätze des heiligen Abelle stützten. Er wusste, dass die Verkünder ihn nicht inspirieren konnten, denn wiewohl Cormack keinen der beiden hasste – tatsächlich mochte er vor allem Giavno sehr gern –, wusste er doch tief in seinem Herzen, dass sie ihre Aufgabe hier in Alpinador völlig falsch verstanden. Sie waren hergeschickt worden, um zu bekehren, zu lehren und zum Übertritt zu bewegen. Hier draußen hatten sich die frühen Hoffnungen ihrer Mission nicht erfüllt. Die Barbaren wollten ihnen nicht länger zuhören, und die Kluft zwischen ihnen ließ sich nicht mehr schließen. Nach Cormacks Überzeugung – und er kannte ihre Nachbarn am See besser als

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