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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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gemächliche Ausfahrten über die Insel, quartierten sich für ein paar Tage im Yarmouth Travellers Inn ein.
            »Wenn dieser gräßliche Krieg erst vorbei ist, machen wir eine Grand Tour auf dem Kontinent, durch Frankreich und nach Venedig und Florenz«, versprach Charles ihr.
            Regal hoffte, der Krieg möge bald zu Ende sein, denn eine solche Reise wäre sicher herrlich. Ihr Leben war so eintönig geworden, daß sie nicht wußte, wie sie sich beschäftigen sollte, wenn sie nach London zurückkehrte, jetzt da das Haus fertig war. Sie sprach mit Edwina darüber.
            »Manchmal beneide ich Charles. Er lebt einfach so von Tag zu Tag, tut immer wieder dieselben Dinge, führt immer dieselben Gespräche mit seinen pferdenärrischen Freunden und ist damit vollauf zufrieden. Ich war richtig überrascht, als er vorschlug, nach dem Krieg auf den Kontinent zu reisen.«
            »Wundervoll«, sagte Edwina. »Wir schließen uns euch an. Ich brenne darauf, Paris zu sehen.«
            »Bis dahin vergiß nicht, daß ihr uns im Juli im Pine Cottage besuchen wollt«, erinnerte Regal sie. »Es wird euch gefallen, Edwina, es ist das gemütlichste Häuschen, das man sich vorstellen kann.«
            »Wir freuen uns schon darauf. Und was tust du jetzt, da du wieder zu Hause bist?«
            »Nichts«, sagte Regal niedergeschlagen. »Wie üblich scheine ich mal wieder darauf zu warten, daß etwas geschieht. Manchmal denke ich gar, es wäre nett, Boston wiederzusehen. Vielleicht habe ich ja auch einfach nur Heimweh.«
            »Es ist ganz normal für eine junge Ehefrau, daß sie eine Zeitlang ein wenig unausgeglichen ist. Du vermißt die unbeschwerte Zeit vor der Ehe, all die jungen Männer, die um deine Aufmerksamkeit wetteiferten. Und wenn man dann seine Wahl getroffen hat, verschwinden sie auf einmal alle, mitsamt ihren Schmeicheleien. Nur die wenigsten Ehemänner bringen es fertig, daß eine Frau sich auch weiterhin wie die Schönste im Lande fühlt. Vermutlich geht es den Männern ebenso. Und manche glauben«, fügte sie mit finsterer Miene hinzu, »sie könnten auch weiterhin anderen Frauen nachsteigen, selbst wenn ihr Trauring für die ganze Welt sichtbar an ihrem Finger steckt. Ich danke Gott, daß mein Cameron keiner von der Sorte ist.«
            Regal mußte ein Lächeln unterdrücken. Cameron, ein leicht verknöcherter Herr in den Sechzigern, war wirklich nicht der Typ für solcherlei Eskapaden.
            »Und du kannst dem Schicksal ebenfalls danken, daß Charles kein Schürzenjäger ist«, fuhr Edwina fort. »Du wirst bald keine Zeit mehr haben, dich zu langweilen. Als nächstes kommen die Kinder. Ich habe es immer bedauert, daß ich keine Kinder bekommen konnte.« Sie durchforstete die Tasche an ihrem Unterrock. »Eh ich es vergesse. Ich habe eine Einladung für euch, von Maria. Sie gibt ein ganz besonderes Dinner, um Davids Geburtstag zu feiern. Wir sind ja so stolz auf ihn. Er ist jetzt Vizegouverneur von Hobart, was für eine Ehre! Also organisiert sie ein richtig großes Fest, so daß sie ihm schreiben und davon erzählen kann, und wir sollen alle ein Grußschreiben mit den besten Wünschen an ihn unterschreiben. Es wird ein wunderbarer Abend mit den engsten Freunden.«
            Regal fand es immer noch schwierig, Maria Collins’ strikte Weigerung, nach Hobart zu gehen, nachzuvollziehen. »Wäre mein Mann Gouverneur irgendeiner Kolonie in irgendeinem Winkel der Erde, ich wäre da. Es muß doch herrlich sein, die Frau eines Gouverneurs zu sein.«
            »Das glaube ich auch. Alle sagen, wenn er heimkommt, wird er geadelt. Ist das nicht aufregend? Maria wird Lady Collins. Und du bist ja schon die Ehrenwerte Mrs. Howth. Nur ich bin schlicht und einfach Mrs. Spencer.«
            »Ach herrje«, sagte Regal plötzlich. »Wir werden nicht zu Marias Dinner kommen können.«
            »Aber natürlich kommt ihr. Warum nicht?«
            »Weil Charles zu dem Zeitpunkt in Schottland ist.«
            »O nein, was für ein Jammer. Kannst du ihm das nicht ausreden?«
            »Das ist aussichtslos.«
            Regal war enttäuscht. Sie ging gern zu Marias Gesellschaften und fühlte sich am Portman Place immer noch heimisch. »Aber wenn ich allein käme, würde das sicher die ganze Tischordnung ruinieren«, fügte sie hinzu und hoffte im stillen, Edwina werde ihr widersprechen. Doch

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