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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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verfügt vermutlich auch über einige Kräfte. Damit sind wir drei gegen einen. Ich fürchte, Delacroix wird uns hierbei nicht behilflich sein können.“
    Der nackte Sí schnaubte verächtlich und schüttelte sein langes Haar zurück, um noch mehr von seinem beeindruckenden Körperbau zu zeigen.
    „Dein gelbäugiger Freund ist in diesem Kampf keine Hilfe, sondern ein Hindernis. Wir wären weitaus sicherer, wenn er tot wäre.“
    „In der Tat“, gab McMullen kalt zurück, „wären wir gar nicht in Gefahr, wenn er tot wäre. Doch ich meine mich zu erinnern, daß sein Tod nicht im Ratschluß der Ihnen übergeordneten Autorität beinhaltet ist. Was also zwischen Delacroix und der Ewigkeit steht, ist keinesfalls Ihr Wohlwollen. Sie haben uns hinreichend dargelegt, daß Sie ihn mit einem einzigen Gedanken töten können. – Sie haben ihn nicht getötet. Und deshalb leben wir und werden kämpfen. Ich wäre allerdings um einiges glücklicher, wenn ich genauer wüßte, was da auf uns zukommt. Und Sie könnten uns das vermutlich sagen, wenn Sie sich gerade mal so weit herablassen würden. Durchlaucht, ich weiß, Sie mögen Delacroix nicht, und ich kann mit ziemlicher Sicherheit angeben, daß er diese Gefühle erwidert …“
    „Seine Gefühle bedeuten mir nichts!“ unterbrach der Feyon und wurde ignoriert.
    „… doch ich denke, es ist jetzt an der Zeit, vom hohen Roß herabzusteigen und uns zu helfen, dies durchzustehen.“
    In der Höhle herrschte frustriertes Schweigen.
    „Wenn mein Tod die einzige Lösung ist, so werde ich sterben“, erklärte Delacroix langsam. „Doch ich will verdammt sein, wenn ich freiwillig aus dem Leben scheide, nur um einem grünhaarigen Prahlhans die Möglichkeit zu geben, sich an meiner Frau zu vergreifen.“ Seine Augen funkelten.
    „Können wir Mrs. Fairchild aus dieser Geschichte vorübergehend ausklammern?“ bat der Meister ein wenig enerviert. „Wir haben hier einen Magier am Werk, der einen ganzen Berg gebannt hat. Wir haben skrupellose Bewaffnete, die einer völlig irren Idee folgen. Es gibt auch noch einen Geheimagenten, der zuletzt bewußtlos in einer Höhle gesehen wurde, und dann ist da noch die allegorische Zerstörung selbst, die zu uns unterwegs ist, und wir wissen nicht, was sie eigentlich will oder tut – und Sie beide streiten sich um eine Frau! Mein Fürst, was genau will denn die Kreatur, die uns verfolgt? Wissen Sie das?“
    Der Sí zuckte nur die Achseln.
    „Durchlaucht, Sie haben ihn die Zerstörung genannt. Was ist er denn genau? Ist er ein Feyon wie Sie? Ist er ein Gott? Ein Dämon?“ fragte der Meister weiter.
    „Er ist eine Naturgewalt, mit Gewalt jenseits des Natürlichen.“
    „Das sind Sie auch“, gab McMullen zurück. „Sie sind ein Mythos, ein Thema für lyrische Balladen und ein sehr hübsches heraldisches Motiv. Nur eine große Hilfe sind Sie nicht.“
    „Können wir bitte die philosophische Debatte vertagen, meine Herren, und uns damit beschäftigen, wie wir einen gemeinsamen Feind bekämpfen sollen?“ rief Delacroix, und seine tiefe, ärgerliche Stimme hallte von den Wänden wider. „Seine Durchlaucht liebt es, kryptisch zu sein, und Sie, McMullen, können einem Rätsel nicht widerstehen. Ich will nur wissen, können wir ihn bekämpfen? Kann man ihn mit dem Messer angreifen – oder mit bloßen Händen? Können Sie, McMullen, und seine Durchlaucht eine arkane Einheit gegen ihn bilden?“
    „Natürlich nicht, er ist nur ein Mensch“, gab der Sí zurück. „Wir beeinflussen unsere Umwelt auf gänzlich unterschiedliche Art und Weise.“
    „Doch ich habe schon gesehen, daß so etwas erfolgreich sein kann“, insistierte Delacroix. „Graf Arpad konnte sehr wohl seine Kräfte denen von McMullen zuordnen. Das ging. Ist der Vampir denn mächtiger oder geschickter als Sie, Durchlaucht?“ Ein verächtliches Schnauben unterbrach Delacroix, doch er fuhr einfach nur fort. „Wieviel Zeit haben wir, uns vorzubereiten, und haben wir – rein militärisch gesprochen – keine Möglichkeit, unsere Ressourcen zu schonen und unsere Feinde gegeneinander auszuspielen?“
    Wieder eine kurze Stille.
    „Zerstörung mag bisweilen blind sein, doch es wäre zu optimistisch zu glauben, sie sei auch beschränkt.“
    „Sie haben entschieden zuviel Respekt vor dem Wesen, mein Fürst!“
    „Es gibt Dinge, denen man besser nicht zu nahe kommt. Das gilt selbst für mich.“
    „Niemand ist ihm je so nahe gekommen wie ich. Zumindest niemand, der heute noch

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