Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
Vom Netzwerk:
tiefer Atemzug. Noch ein Zusammenzucken.
    „Zusammen mit einem Meister des Arkanen bauen sie eine Maschine, die Fey-Energie in Zerstörungskraft umwandeln soll. Der Agent, den Sie in die Gruppe lanciert haben, ist noch dort. Er meint, daß – sollte die Idee tatsächlich durchführbar sein – diese Waffe von ganz extremer Zerstörungskraft wäre, allerdings kaum beherrschbar. Soviel ich verstanden habe, produziert die Maschine eine Art Energieblitz, der den Feind treffen soll, aber auch den gesamten Landstrich um den Feind herum – und alle sich in der Nähe befindlichen Lebewesen – zerstört. Vollkommen zerstört. Unwiederbringlich. Als Treibstoff verwenden sie lebende Fey.“
    Kaiserin Elisabeth hob die Hand, und er hielt inne.
    „Reden Sie hier von Waldelfen, Geistern, Kobolden und den sieben Zwergen?“ Ihre leise Stimme klang ebenso abfällig wie amüsiert.
    „Majestät, ich habe guten Grund zu der Annahme, daß es Kräfte außerhalb dessen gibt, was wir als normal oder natürlich ansehen. Ich habe tatsächlich schon Feyon-Kreaturen getroffen.“
    „Wie ausnehmend unterhaltsam“, kommentierte sie und klang ein wenig beleidigt. Vielleicht dachte sie, er flunkere sie an.
    „Majestät, die Männer haben tatsächlich ein … Exemplar der Gattung gefunden, mit dem sie arbeiten konnten. Doch der Probelauf ging schief.“
    „Das erstaunt mich nicht im mindesten. Das Ganze ist höchst lächerlich.“
    Die andere Dame beugte sich der Kaiserin zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Leutnant von Görenczy hielt schweigend inne. Nach einer kurzen Weile machte die Kaiserin eine Geste mit ihrer Hand, und er fuhr in seinem Bericht fort.
    „Majestät, die Existenz von Feyon-Kreaturen mag fraglich sein. Die Existenz der Verschwörung ist es nicht. Große Mengen Geldes sind in dieses Projekt geflossen, und ich könnte mir gut vorstellen, daß das nicht primär Ressourcen aus Baron Schwarzenecks Privatvermögen waren.“ Er war sich sicher, doch beweisen konnte er das nicht. „Er muß Geld vom Haushalt des Kriegsministeriums abgezweigt haben – ohne das Wissen seines kaiserlichen Vorgesetzten. Das ist immerhin Unterschlagung – und vielleicht sogar Verrat. Daß Ihr Oberst Falkeney in Ihrer Majestät eigenem Landsitz versucht hat, mich zu ermorden, um meine Meldung zu verhindern, bestätigt diesen Verdacht nur. Wer weiß, was er noch tun würde, um seine Haut und seine Karriere zu retten.“
    „Machen Sie sich keine Gedanken um den Oberst. Nach diesem Anschlag sind weder seine Haut, noch seine Karriere – und schon gar nicht seine Erklärungsversuche noch einen Pfifferling wert. Berichten Sie weiter über Schwarzeneck!“
    „Baron Schwarzeneck unterhält eine schlagkräftige, kleine Truppe von Technikern und Raufbolden – ich meine ruchlosen Gesellen, die für Geld alles tun. Sie haben Menschen entführt – sogar eine junge Dame –, haben Feyon-Kreaturen gejagt – oder immerhin solche Personen, die sie dafür halten mögen. Ihr Magier hat Zivilisten im Berg eingesperrt, die nicht mehr hinaus können und nur die Wahl haben, sich wie Jagdbeute hetzen zu lassen oder in den Höhlen zu verhungern. Die örtliche Bevölkerung scheint unter dem Einfluß des Barons zu stehen. Zwei Touristen, ein britischer Junge und sein Hauslehrer auf ihrer Europareise, sind bereits vor einem Monat verschwunden und vermutlich tot. Zumindest einer von ihnen lebt nicht mehr. Ich habe den Leichnam gesehen. Auf meiner Reise nach Ischl wurde ich selbst gefangengenommen und gefoltert. Und ein junges Mädel, das in meiner Begleitung reiste, um mir eine Tarnung zu verschaffen, wurde ebenfalls aufs übelste angegriffen.“
    „Sie nehmen sich junge Mädchen zu Hilfe?“ Es war Gräfin Ferenczy, die das aussprach, was ihre Kaiserin offenbar dachte.
    Von Görenczy fühlte sich etwas betreten. „Nein, Majestät. Ich habe ihr keine Details gesagt.“
    „Dennoch ist sie mit Ihnen gegangen? Die Gründe hierfür erschei nen mir keinesfalls augenscheinlich. Sie ist doch Österreicherin?“
    „Nein, Majestät. Aber sie ist keine Spionin. Sie ist eine kleine Zofe. Und sie hat es wohl – für mich – getan.“
    „Für Sie?“
    Er blickte die schöne junge Frau etwas peinlich berührt an. Zum ersten Mal wurde ihm völlig klar, daß er eben die Wahrheit gesagt hatte. Marie-Jeannette war nur seinetwegen mitgekommen.
    Braune Augen lächelten ihn an und wurden dann mit einem Mal melancholisch.
    „Wer nie im Leben töricht war, ein Weiser war er

Weitere Kostenlose Bücher