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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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tut mir unendlich leid. Ich …“
    Delacroix unterbrach ihn.
    „Wieviele lauern noch auf uns?“ fragte er kalt. Der Haß war aus seinen Zügen gewichen und hatte nichts übriggelassen als steinerne, unbewegliche Fassung. Nicht einmal die Haut seines Gesichtes schien sich zu bewegen, wenn er sprach.
    „Die hier liegen – das waren alle.“
    „Was ist mit den beiden draußen – die Corrisande erschossen haben?“
    „Von denen weiß ich nichts. Wir haben noch auf vier Mann gewartet. Sie sind Görenczy nachgejagt. Vielleicht waren sie es.“
    „Das würde heißen, daß zwei noch immer unterwegs sind. Graf Arpad, als Sie die Heckenschützen überwältigt haben, wieviele waren es?“
    „Zwei. Einer war schon schwer verletzt. Cérise ist eine gute Schützin. Andere waren nicht in der Nähe. Ich habe niemanden gespürt.“
    „Würden Sie sie denn spüren können, wenn sie ihre Amulette umhaben?“
    „Das ist ziemlich wahrscheinlich. Die Amulette waren stark, aber sie würden sie nicht vollkommen verbergen. Auch ist der Magier nicht mehr da, um sie weiter zu unterstützen. McMullen, können Sie etwas spüren?“
    Der Meister schüttelte den Kopf. Er sah müde und alt aus. Er hob seine Hand und blickte den Sí an.
    „Die Männer haben Amulette getragen, und Sie haben sie dennoch besiegt? Wie?“
    „Blanke Gewalt, Meister des Arkanen. Unsubtile blanke Gewalt. Ich bin schneller und stärker.“
    „Selbst bei Tageslicht?“
    „Selbst bei Tageslicht.“
    Der Magier öffnete den Mund, als wollte er eine weitere Frage stellen, doch er schloß ihn wieder. Arpad schenkte ihm ein dünnes, sarkastisches Lächeln.
    „Und ich bin auch nicht mehr so hungrig, wie ich war.“
    „ Très bien “, sagte Cérise. „Was jetzt?“
    Alle blickten sie Delacroix an, als hätte er die Antworten. Seine Marmormiene verzog sich nicht einen Deut unter den Blicken. Gelbe Augen blickten stur geradeaus, ohne irgend jemanden direkt anzusehen.
    „Wir zerstören die Maschine“, sagte er sachlich. „Das war von Anfang an unsere Aufgabe. Der Erfinder ist tot. Der Bruderschaftsmagier ist tot. Sollte es Pläne und Aufzeichnungen geben, so müssen diese vernichtet werden.“
    Er schritt hinüber zur Maschine und wandte der Gruppe den Rücken zu, während er anscheinend die Höhle mit Blicken prüfte.
    Charly rappelte sich langsam und ungeschickt hoch. Ihre Knie zitterten. Die beiden Damen waren wieder an ihrer Seite, doch es war der perfekte Gentleman, von Orven, der mit regloser Miene seine Hand ausstreckte, um ihr zu helfen. Sie nahm sie nicht, sondern wandte sich ab und schüttelte den Kopf.
    „Fräulein von S…“
    „ O taisez-vous! Imbécile! “ schnappte die Sängerin, und er verstummte und drehte sich ohne ein weiteres Wort fort. Charly spürte seine Gedanken, so als wären sie mit einem Mal lesbar geworden. Er war nicht ihr maquereau – was immer das war –, und er schuldete einer Frau mit mehr als zweifelhaftem Charakter keinen Gefallen. Er hatte die Rollen verteilt. Er war der Gentleman, sie war die Dirne.
    „Fangen wir an!“ befahl Delacroix und ignorierte die Situation. „Ich hoffe, hier gibt es genug Pulver, daß wir den ganzen gottverdammten Berg in kleine Stücke sprengen können.“

Kapitel 44
    Die Kutsche raste die enge, gewundene Straße um die Berge zurück. Von Görenczy fühlte jeden Ruck und jedes Schlingern in seinem Brustkorb und auf seinem Rücken und verfluchte seine Verwundungen. Er mochte ja tatsächlich Glück gehabt haben, denn keine der Wunden war schwer oder gar gefährlich, doch in dieser Geschwindigkeit damit zu reisen war alles andere als angenehm. Zudem war er müde, und manchmal schlummerte er auf recht unhöfliche Weise für ein paar Minuten ein. Weder die Dame, noch der Offizier, die ihn begleiteten, wirkten indes beleidigt. Und Marie-Jeannette würde ihn ganz gewiß nicht kritisieren.
    Nichts war so verlaufen, wie er sich das erhofft hatte. Keine starke Truppe mit dem Befehl, die Machenschaften im Ausseer Land zu beenden und die Gefangenen zu befreien, war losgeschickt worden. Auch war niemand unterwegs zum Jagdschloß des Barons. Nicht einmal eine Zusicherung, daß all dies nun in Ordnung gebracht werden würde, hatte es gegeben.
    „Wenn diese Waffe funktionieren sollte, wird Österreich sie brauchen. Und jede andere Nation auch. Doch Sie haben ja gesagt, sie funktioniert nicht. Natürlich nicht, die Theorie basiert auf nichts als Kindermärchen“, hatte die Kaiserin gesagt und mit

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