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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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an.
    „Wie bitte?“ fragte er. „Was? Ich …“
    „Sie haben uns verraten. Erinnern Sie sich nicht?“ klagte Arpad ihn an. „Sie haben Charly gesagt, daß es sicher sein würde, durch diese Höhle zu kommen. Doch wir sind in einen Hinterhalt geraten – wir hier, die Damen draußen. Es hat Mrs. Fairchild das Leben gekostet.“
    Das Kinn des jungen Mannes sackte herunter. Er stand nur da, starrte um sich, schüttelte den Kopf. Seine Finger zuckten. Seine hellen Augen waren weit geöffnet, blickten starr aus dem geohrfeigten Gesicht. Man konnte sehen, wie seine Gedanken im Kreis rasten. Sein Zorn war von seinen Zügen gewichen, nur noch Verunsicherung und Schrecken waren dort zu lesen. Es schien ihm zu dämmern, daß etwas Furchtbares geschehen war und daß es mit ihm zu tun hatte. Vielleicht begriff er zum ersten Mal, daß Delacroix ihn beinahe getötet hätte. Vielleicht verstand er auch gar nichts.
    „Ich erinnere mich nicht“, sagte er und blickte vom einen zum anderen. „Ich kann mich an gar nichts erinnern. Warum sind Sie alle hier? Was ist geschehen?“ Er blickte Delacroix zutiefst schockiert in die gelben Augen, doch der wandte sich ab.
    „Corrisande ist tot.“ Er klang ausdruckslos. „Ihre Falle hat ausgezeichnet funktioniert.“
    „Aber ich …“ Die Stimme des jungen Mannes klang beinahe flehentlich.
    „Einen Moment“, unterbrach Arpad. „Sie nehmen jetzt Ihr Amulett ab, und ich werde Ihnen helfen, Ihre Erinnerungen wiederzufinden. Dann können Sie uns auch sagen, welche Gefahren noch auf uns warten und wie wir heil aus allem hier heraus kommen.“
    Der Offizier trat einen Schritt zurück und hielt die Hände von sich weggestreckt, als wollte er sich jede Einmischung verbitten. Offenbar war er nicht so sehr durcheinander, daß er vergessen hätte, wie sehr er es haßte, von dem Sí berührt zu werden. Diese Erinnerung zumindest war ihm geblieben.
    „Mein Amulett? Ich will verflucht sein, wenn ich …“
    „Sie sind bereits verflucht“, unterbrach Delacroix noch leiser. „Sie werden genau das tun, was man Ihnen sagt, oder, ich schwöre, ich breche Ihnen jeden einzelnen Knochen im Leib.“
    Es war Frau Treynstern, die schließlich zu von Orven trat und ihm das Amulett abnahm. Er wehrte sich nicht gegen sie, fand den Gedanken, mit einer ruhigen Dame mittleren Alters zu rangeln, vermutlich unwürdig. Der Vampir trat zu ihm und versuchte, ihn zu berühren. Noch einmal wich der Mann mißtrauisch zurück. Im nächsten Moment hielt der Sí ihn in einem unlösbaren Griff.
    „Leutnant von Orven, eine Wahl steht Ihnen hier und heute nicht zu. Sehen Sie mich an!“ befahl er und zwang den Kopf des Mannes in seine Richtung, indem er ihn mit einer Hand im Nacken drehte. Blicke verschmolzen.
    Charly sah, wie dem blonden Mann das Kinn herunterfiel. Sein Ausdruck wandelte sich von Widerwillen zu Entsetzen. Einen kurzen Augenblick lang sah es so aus, als hielte der Sí ihn nicht gegen seinen Willen fest, sondern stütze ihn. Dann begann der Bayer zu sprechen, kurz, abgehackt, rauh.
    Als er geendet hatte, sprach eine Weile niemand. Schließlich brach McMullen das Schweigen.
    „Er war schon vor dem Traum mesmerisiert“, erklärte er. „Er hatte keine Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was er sagen oder tun sollte. Ich nehme an, daß der Bann langsam aufhörte, als mein werter Kollege das Zeitliche segnete. Manipulation auf sehr hohem Niveau. Die Spinne im Traum hätte uns warnen sollen. Man hat seine Tarnung durchschaut und ihn gegen uns verwendet.“
    Leutnant von Orven taumelte, als die Hände des Feyons ihn verließen. Er sah sich entsetzt um, nahm die Szene erneut in sich auf, den Tod und die Zerstörung, den versteinerten Ehemann, der seine Frau verloren hatte, den Magier und den Jungen, den Vampir, den er haßte, und die Damen, von denen zwei ihn kritisch anblickten, während die dritte stur auf den Boden sah.
    „Sind sie alle tot?“ fragte er. „Wie können sie alle tot sein?“
    „Sie sind alle tot, in der Tat“, gab der Meister zur Antwort. „Doch die Männer Ihres Teams waren nicht die einzigen, die gestorben sind. Wir haben diese Schlacht nur mit einem hohen Verlust gewonnen. Mrs. Fairchild wurde erschossen.“
    Von Orven schloß schmerzhaft die Augen. Er hätte wohl gerne noch mehr gefragt, doch es gab nichts weiter zu fragen, man hatte ihm bereits gesagt, daß sie tot war, unwiederbringlich verloren.
    „Das tut mir leid“, sagte er dann und klang verloren und sehr jung. „Es

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