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Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 2: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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bist damit beschäftigt, interessante Dinge aus Eisen zu bauen und auf Opfer zu warten, um sie auszuprobieren. Du Bratpfannenbauer.“
    „Ich …“
    „Sag nicht, du seiest nicht Teil dieser Sache. Du hast nichts getan, um sie aufzuhalten. Das macht dich zum Helfershelfer. Verantwortung, läßt dir die Mutter ausrichten, endet nicht damit, nichts Böses zu tun. Böses zu verhindern ist genauso wichtig.“
    Der Mann glitt ins Wasser.
    „Du hast nicht mehr viel Zeit!“ sagte er und tauchte davon.
    „Warten Sie!“
    Asko merkte erst, was er gesagt hatte, als ihm die Worte schon entglitten waren. Er wollte nicht, daß der Feyon wartete. Er verabscheute Sí. Er haßte sie, die ganze verdammte Brut, und das eben Erlebte hatte ihn keinesfalls umgestimmt.
    Man konnte ihnen nicht trauen. Widernatürlich waren sie und anmaßend und so weit entfernt von menschlichen Moralvorstellungen, daß ihn die Erinnerung an das Gespräch noch lange verfolgen würde. Von einem solchen Wesen Hinweise für moralisches Verhalten zu erhalten war ein Schlag ins Gesicht, von ihm berührt und betrachtet zu werden war ein Schlag ins Kontor, und seinen eigenen Körper nicht unter Kontrolle zu haben, sondern ein Verlangen zu verspüren, das seiner gesamten Erziehung und seiner persönlichen katholischen Sittlichkeit widersprach, war ein Schlag gegen seinen Charakter.
    Dennoch bat er die Kreatur zu warten!
    Doch er hatte nicht die richtigen Fragen gestellt. Er wußte so wenig wie zuvor. Nichts wußte er. Er war ein unwissender Sterblicher in einem Schicksalsgeflecht, das er nicht lösen konnte. Beinahe konnte Asko die Verachtung des Feyons begreifen.
    Sie würde sterben, wenn er ihr nicht half. Der Gedanke schmerzte.
    Doch wie konnte sie sterben? Arpad war bei ihr. Er gab acht auf sie. Er liebkoste im Dunkeln ihr Haar.
    Asko fuhr ärgerlich aus dem Schlaf hoch. Er hatte geträumt. Nur geträumt?
    Er blickte auf seine Taschenuhr. Nicht einmal eine Minute war vergangen, seit er sich in die Sonne gesetzt hatte.
    Er war gewiß eingeschlafen. Nichts war geschehen.
    Ein großer Fisch sprang im See und verschwand in den Fluten.
    Seltsam, die Dinge, die man träumte, wenn man so übergangslos einschlief. Beängstigend. Er gab sich selbst gegenüber kaum zu, daß er bisweilen allzu lebhaft von Frauen träumte, doch von einem Mann? Der ihn noch dazu verführen wollte?
    Es war nur ein Traum gewesen. Am besten vergaß er die Sache. Vielleicht würde ein Bad in den eisigen Fluten seine Sinne – und vor allem seinen Körper – wieder abkühlen. Bei der Kälte konnte sich keine Art von wirrem Verlangen halten, nicht einmal ein solches, das man sich selbst gegenüber nicht zugeben konnte.
    Gar nicht daran denken.
    Seine Hand verriet seine Sorge und griff nach dem Amulett. Er öffnete seinen Kragen und zog die Kette hervor. Sprödes Eisen kratzte auf seiner Haut. Der Anhänger war zu bröseligen Brocken verrostet und zerfiel in seiner Hand zu Staub. Wo es seine Haut berührt hatte, fühlte er jetzt einen Verbrennungsschmerz, unangenehm, doch erträglich.
    Er starrte die Überbleibsel an und fragte sich, ob es eine gute Idee wäre, Meister Marhanor um ein neues Amulett zu bitten. Wahrscheinlich nicht.
    Was auch immer geschehen war, das Schutzamulett hatte nicht geholfen. Vielleicht war das Wesen – in seinem Traum – stärker gewesen als gedacht. Stärker, als der Magier sich vorstellen konnte. Das war ein beängstigender Gedanke.
    Asko spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Arpad hatte Probleme, wenn Menschen Schutzamulette trugen – zumindest hatte er das gesagt. Eventuell hatte er gelogen. Wahr oder nicht wahr, der Wassermann schien das Problem nicht zu haben. Wenn man bedachte, daß nun schon monatelang bewaffnete Horden von Feyon-Jägern durch die Gegend zogen, dann schien er reichlich unbeschwert.
    Sí wie ihn jagten sie. Einen Moment lang fühlte er sich wie eine Maus, die versuchte, einen Tiger zu fangen.
    Nur ein Traum?

Kapitel 2
    Leutnant von Görenczy hatte einen Schuß auf die Reiter abgefeuert und sie verfehlt. Sie ließen ihm nicht die Zeit, erneut zu schießen. Der Kutscher brachte die Pferde zum Stehen und stieg folgsam ab. Sie hielten ihm ein Schriftstück unter die Nase, worauf er sich tief verbeugte und dann abwandte.
    „Versteck das Messer!“ hatte er dem Mädchen zugeflüstert, doch auch dafür blieb keine Zeit. Sie erwischten sie mit dem Dolch in der zierlichen Hand und entwaffneten sie brutal, während sie sie beide aus der

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